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Kochzeiten im Slowcooker: So geht’s schneller (oder langsamer)

Kühlschrankmagnet mit Kochzeiten

Die variablen Kochzeiten im Slowcooker bereiten manchen Köchinnen Problemen. Hier lest ihr, wie die Zeiten kalkuliert und schneller langsam gart.

“Die Kochzeiten passen nicht!” Während fast alle Rezensenten bei Amazon Bestnoten für mein Slowcooker-Grundkochbuch verteilt haben, gab’s auch einmal “drei Sterne” – eben wegen besagter Kochzeiten, die bei der Kundin offenbar gar nicht hinkamen. Wieso das in diesem Fall nicht klappte, lässt sich aus der Ferne schlecht klären – vielleicht waren die Gemüsestücke zu grob geschnitten, das Rindfleisch von einer älteren Kuhdame, das Topfmodell ungewöhnlich schnell / langsam oder ich habe tatsächlich beim Probekochen einen falschen Wert notiert.

Wie kann man die Kochzeiten im Slowcooker beeinflussen? 

Es gibt eigentlich eine ganze Reihe Tipps und Tricks, um den Garvorgang beim Slowcookerkochen etwas zu beschleunigen oder zu verlangsamen – so dass man am Ende genau die Garzeit hat, die man für seine Berufstätigkeit, seine Essenzeiten o.ä. braucht.

Die folgenden Anhaltspunkte sind – nun ja, Anhaltspunkte. Nichts ersetzt eigene Testreihen mit dem eigenen Slowcooker – denn ich kann leider nicht wissen, wie groß Sie Ihr Gulaschfleisch normalerweise würfeln oder ob Ihr Crocky ein Montagsgerät mit extrem heißer HIGH-Stufe ist.

Wenn Sie die angegebene Garzeit verkürzen wollen

  • Wählen Sie eine höhere Kochstufe, statt LOW also MEDIUM oder HIGH. Der Wechsel von der niedrigsten zur höchsten Stufe kann die Kochzeit nahezu halbieren.
  • Braten Sie Ihre Zutaten (Fleisch, Zwiebeln, Gemüse) vorab an – je nach Gusto nur ein wenig oder wirklich gründlich.
  • Gießen Sie keine kalten Flüssigkeiten an, sondern geben Sie Wasser, Fond, Sahne, Wein in die Mikrowelle und schütten Sie sie warm/heiß/fast kochend an das Gericht.
  • Schneiden Sie Gemüse und Fleisch in kleinere Stücke als angegeben.

Bitte beachten Sie: Weniger als 3,5 Stunden Garzeit bekommen Sie auch durch Kombination aller Maßnahmen normalerweise nicht hin. Abgesehen davon vertragen nicht alle Rezepte solche “Abkürzungen”.

 Wenn Sie die angegebene Garzeit verlängern wollen

  • Garen Sie das Gericht nicht auf HIGH, sondern auf MEDIUM oder LOW.
  • Braten Sie Fleisch nur kurz oder gar nicht an.
  • Gießen Sie kalte Flüssigkeiten an oder geben Sie Gemüse wie Erbsen tiefgefroren in den Topf.
  • Schneiden Sie Gemüse in gröbere Stücke als angegeben.

Bitte beachten Sie: Bei Hackfleischgerichten und aufgetautem Fleisch sollten Sie auf diese “Verzögerungsmaßnahmen” verzichten, um die Hygiene sicher zu stellen.

Zeitschaltuhr mit Slowcooker verwenden

Ziehen Sie die Anschaffung einer externen Zeitschaltuhr in Betracht, wenn Ihnen obige Maßnahmen nicht zusagen oder nicht in Frage kommen. Sie schalten den Kocher dann ein und die Uhr ihn passend aus. Dann können Sie ins Büro gehen und der Eintopf verkocht trotzdem nicht. Ausschalten per Zeitschaltuhr ist übrigens meine bevorzugte Methode – natürlich könnte man die Zeitschaltuhr auch den Topf später anschalten lassen. Dabei sehe ich allerdings immer das Problem, dass rohe Zutaten im Slowcooker-Einsatz ungekühlt auf einen Garbeginn warten  – für Fleisch und Milchprodukte finde ich das nicht akzeptabel. 

Wie benutzt man eine Zeitschaltuhr mit dem Slowcooker? Dazu habe ich auch ein kleines Video gedreht, dass ihr bei YouTube in meinem Kanal Langsam kocht besser findet: Slowcooker und Zeitschaltuhr koppeln

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8 Kommentare

  • Antworten
    Slowcooker-FAQ zu Geräten, Zubereitung, Rezepten | Langsam kocht besser
    13. September 2017 at 9:14

    […] einfache Kocher mit mindestens zwei Heizstufen, damit ich – je nach Abwesenheit – die richtige Kochdauer […]

  • Antworten
    Janina Romer
    20. August 2018 at 14:48

    Hallo Gabi,

    ich habe heute meinen ersten Slow Cooker bekommen und bin blutiger Anfänger.
    Er hat einen 4-5 Liter Topf. Kann ich in dem auch Rezepte für 3,5 Liter machen oder muss ich die Mengen und Kochzeiten höher berechnen und anpassen.
    Vielen lieben Dank für die Hilfe. Deine Seite ist echt spitze.

  • Antworten
    Sarina
    31. Juli 2019 at 20:51

    Hallo! Ich habe diese Webseite und vor allem den Slow Cooker erst heute entdeckt und dazu eine kurze Frage. Ist es im Grunde egal, ob man auf “LOW” oder “HIGH” kocht? Ich lese immer wieder, dass man auf Low/High xy Stunden mehr bzw. weniger benötigt und es klingt so, als ob das Endergebnis immer gleich bleibt und es eher darauf ankommt, wieviel Zeit man hat. Ist das so richtig oder übersehe ich da etwas? 🙂 Viele liebe Grüße und weiter so! Ihr Kochbuch ist schon in meinem Amazon Warenkorb und wird nächste Woche bestellt 😉

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      1. August 2019 at 10:58

      Hallo, Sarina – es gibt einige, die schwören auf LOW (weil nur das “echtes” Slowcooking wäre), andere garen nur auf HIGH, einige (wie ich) richten das nach der zeit, die sie garen wollen / zur Verfügung haben. Ich habe den Eindruck, Rind wird bei LOW besser und “Aufläufe”werden besser bei HIGH – aber die Unterschiede sind minimal. Apropos Kochbuch: Du kannst auch auf dieser Webseite unter “Shop” bestellen, zahlst weniger Porto und machst eher mich als Amazon, den Zwischenhändler, reich 🙂

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    10 Fragen: Ist der Slowcooker etwas für mich? | Langsam kocht besser
    7. Februar 2020 at 9:24

    […] Kochen Sie daher zunächst einmal einige Rezepte 1:1 nach, um festzustellen, ob Sie für Ihren Topf die Garzeiten anpassen […]

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    Anke Schmedtmann
    11. Februar 2023 at 11:03

    Hallo, den Tipp, erst ein paar Gerichte “streng” nach Rezept zu kochen, habe ich auch umgesetzt- es hilft, ein Gefühl für das eigene Gerät zu bekommen. Wenn ich ein wenig eilig bin, benutze ich warme/ heisse Flüssigkeiten und vielleicht auch mal nur die erste Stunde auf high und dann zurück auf low, das macht dann bei meinem 3,5 l Gerät auch schon mal 1 bis 2 Stunden weniger Garzeit aus. Mittlerweile habe ich 3 Geräte… 😉

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      13. Februar 2023 at 10:41

      Danke für die Tipps und die nette “Erfolgsstory” 🙂

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