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Gerätevorstellung: Russell Hobbs 3in1 Multikocher – Part 1

Gerätevorstellung: 3in1_multikocher von Russell Hobbs

Ist sie das, die eierlegende Wollmilchsau, das ultimative Gerät für begeisterte Langsamkocher? Der neue Russell Hobbs Multikocher mit der Modellnummer 25630-56* (eine anderen Namen hat er leider nicht) macht fast den Eindruck: Er kann Slowcooking (auf Stufe High, Low und Warmhalten), er kann temperaturgenaues Sous Vide (Erklärung bei Wikipedia) und er bringt einen externen Temperaturfühler mit, mit dem sich Kerntemperaturen (zum Beispiel in einem großen Fleischstück) messen lassen. 

Mein erster Eindruck vom Russell Hobbs Multikocher 3in1

Neuer 3in1 Multikocher von Russell Hobbs

Mit seiner mattschwarzen Oberfläche und dem schwarzen 6,5-l-Keramiktopf macht der neue Russell Hobbs einen edlen Eindruck. Mitgeliefert werden eine Gebrauchsweisung in gutem Deutsch (ist ja leider nicht selbstverständlich, sowas), ein festeres “Schaublatt” für schnelle Übersicht der Einstellungen, der Temperaturfühler und ein Gitter, um Sous Vide Gargut zu halten. Der Deckel des Topfes wird über zwei Klammern quasi festgeschnallt – damit lässt sich der gefüllte Slowcooker auch gut transportieren. Die Bedienung des Gerätes ist zwar nicht selbsterklärend, aber auch nicht kompliziert – man muss halt zum Anfang schon mal in die Bedienungsanleitung sehen.

Kochversuch 1 & 2: Wirsingtopf & Möhrengemüse (Slowcooker-Modus)

Für die Kochpremiere hatte ich mir Wirsinggemüse ausgesucht, wobei ich mehlig kochende Kartoffeln nach unten, darauf Wirsing und Hack nach oben geschichtet habe Auf Stufe LOW brauchte das Gericht etwas länger als in meinem Anbrat-Crock-Pot – und wurde am Rand auch nicht so braun. Volle Punktzahl – auch dafür, dass man zwischendurch Zeiten über die Pfeiltasten einfach verlängern oder verkürzen kann, ohne wieder neu programmieren zu müssen.

Nach Abschluss der Garzeit beginnt übrigens eine Warmhaltephase, die bis zu vier Stunden dauert. Einen späteren Garbeginn einzuprogrammieren, ist nicht möglich – was ich persönlich auch nicht vermisse, da ich verzögertes Garen aus lebensmittelhygienischer Sicht für sehr bedenklich halte.   

  

Um genauer festzustellen, ob der Russell Hobby eine Schnarchnase oder ein Heißblüter unter den Slowcookern ist, setzte ich als zweites ein westfälisches Möhrengemüse an. Dieses Gericht koche ich seit Jahren, früher im 3,5er Morphy, dann im 6,5er Bartscher (pubertierende Kinder) und zuletzt im 1,5er Andrew James, nachdem unser Haushalt nun geschrumpft ist. 

Dabei erwies sich der Russell Hobbs wieder als vorsichtig beheizt. Es köchelte nach vier Stunden leicht am Rand und in der Mitte des Topfes herrschte “als Momentaufnahme” eine Temperatur von 85 Grad. Um das zu messen, habe ich mein Fleischthermometer in die Löcher im Deckel gesteckt, die eigentlich für den Temperaturfühler bestimmt sind.

Der lässt sich übrigens – anders als ich es erwartet hätte – NICHT zum simplen Temperaturmessen “mal eben zwischendurch” verwenden. Er ist ausschließlich so konzipiert, dass er dauerhaft aktiv misst und den Topf regelt. Entweder bis die voreingestellte Kerntemperatur erreicht ist oder beim Sous Vide die voreingestellte Zeit bei voreingestellter Wassertemperatur abgelaufen ist.

Möhrengemüse aus dem Russell Hobby Multikocher

Kochversuch 3: Putenkeule (mit Temperaturfühler) 

“So lange heizen, bis die voreingestellte Kerntemperatur erreicht ist” – das habe ich dann mit einer angebratenen 1 kg-Putenoberkeule ausprobiert. Von 20 Grad Kerntemperatur bis zu den (anderswo im Web) empfohlenen 80 Grad dauert es knapp drei Stunden. Dann war das Fleisch schön saftig und (gerade) weich. Das lag vermutlich daran, dass die 80 Grad eher zu gering bemessen sind. Im Slowcooker hätte ich vermutlich nach einem “Piekstest” noch etwas weiter gegart.

Russell Hobby mit Temperatursensor

Beim Garen mit dem Temperaturfühler fand ich es verwirrend, dass die ansonsten gute Gebrauchsanweisung keine Anhaltspunkte gibt, auf welcher Heizstufe der Garvorgang abläuft. Ich kann also nicht vorgeben, ob ich LOW oder HIGH garen möchte und ich habe keine Ahnung, wie lange etwas brauchen wird.

Da wird das pünktliche Servieren eines rosa Roastbeef zum Glücksspiel – aber immerhin soll der Russell Hobbs nach Erreichen der gewünschten Kerntemperatur diesen “Idealzustand” im Warmhaltemodus aufrecht erhalten. Die Devise lautet also: Früh genug beginnen und vielleicht vorab mal Niedertemperatur-Gartabellen in Hinblick auf Zeiten studieren 😉 

Putenkeule aus dem Russell Hobby Multikocher

Meine Zwischenbilanz zum Russell Hobbs Multikocher

Für etwa 120 Euro (Angebote um 100 Euro) ist der 3in1-Multikocher ein gut verarbeitetes Gerät, das als Slowcooker nicht zu heftig heizt. Den arretierbaren Deckel finde ich praktisch, die Gebrauchsanleitung ist gut. In Teil 2 dieser Gerätevorstellung werde ich mir die Sous Vide Funktion noch genauer ansehen (ich habe da noch ein Hirschfilet)  und versuchen, gradgenaue Temperaturen auf das Slowcooking anzuwenden. 

Disclaimer: Ich habe das Gerät auf eigene Kosten angeschafft und schreibe diesen Artikel unabhängig von Verkäufer oder Hersteller. * Amazon-Artikelink

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10 Kommentare

  • Antworten
    Manuela Be
    25. Oktober 2019 at 10:42

    Den habe ich zu Hause und bin begeistert von den vielen Möglichkeiten.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      25. Oktober 2019 at 15:25

      Ja, mir gefällt er auch!

    • Antworten
      Jörn B.
      24. Januar 2020 at 15:34

      Mein erster SlowCooker – und nach rund zwei Monaten mein ALLERLIEBSTES Küchengerät…
      Von indischem Curry, über Pulled Pork/Beef bis hin zu Rouladen – egal was – alles wird einfach PERFEKT!!!!

      Extrem gut finde ich die verschiedenen Möglichkeiten damit (3in1) – mein Umluftofen hat nur noch selten was zu tun 😉

      • Antworten
        Gabi Frankemölle
        24. Januar 2020 at 17:30

        Freut mich, dass dir das langsame Kochen so gut gefällt! Spread the word…

  • Antworten
    Iris
    28. Oktober 2019 at 10:39

    Bin gespannt auf die Sous Vide Funktion, wenn das gut klappt, wäre das mein Kandidat. Danke für den Bericht!

  • Antworten
    Putenkeule in Cidresauce (Slowcooker) | Langsam kocht besser
    30. Oktober 2019 at 19:24

    […] habe ich die Stücke (zweimal je 1 kg) im 6,5-l-Multigarer von Russell Hobbs. Ich habe den Kerntemperaturfühler auf 82 Grad eingestellt, würde beim nächsten Mal aber 85 […]

  • Antworten
    Lu2
    31. Oktober 2019 at 15:23

    Den Temperaturfühler finde ich toll. Es wird nur so lange gekocht, wie es nötig ist. Diese Idee spricht mich an. Wir haben 4 SC. Ich meinte, dass wir keinen anderen mehr brauchen. Aber dieser Temperaturfühler… ?

  • Antworten
    Slowcooker-Hersteller: Welche gibt es, welche sind gut? | Langsam kocht besser
    7. November 2019 at 10:54

    […] manche mit EU-Stecker (Artikelbeschreibung genau beachten). Ganz neu (September 2019) ist ein 6,5-l-Multigerät, das Slowcooking und gradgenaues Sous Vide kann und außerdem einen Temperaturfühler zur Messung von Kerntemperaturen […]

  • Antworten
    Russell Hobbs 3in1 Multikocher: Wie gut ist er? | Langsam kocht besser
    13. November 2019 at 7:45

    […] messen lassen. Meine ersten Erfahrungen (mit Slowcooking und dem Temperaturfühler) lest ihr im vorherigen Artikel – hier geht es jetzt um gradgenaues Slowcooking und Sous […]

  • Antworten
    Hirschfilet in Schoko-Chili-Sauce (Sous Vide gegart) | Langsam kocht besser
    29. Januar 2020 at 9:29

    […] Glücklicherweise hatte ich gerade einen neuen Russell Hobbs Multigarer zum Testen hier (siehe Gerätevorstellung und Fazit), der auch Sous Vide kann.  Damit stand beim Entschluss fest: Das Filet wird Sous […]

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