Was Backzutaten angeht, sitze ich an der Quelle – mit einem Mann, der in einer Mühle arbeitet, und auf Zuruf Anruf selbst ausgefallenste Mehle mitbringt. Spezialität des Familienbetriebes ist das Schälen des harten Buchweizens. Gerade zwei Mühlen in Deutschland verstehen sich noch darauf! Buchweizen hat mit Weizen nichts zu tun, sondern ist ein Knöterichgewächs, das kargen Boden bevorzugt. Aus Buchweizenmehl, Wasser und kaltem Kaffee (kein Witz!) werden in unserer Region die traditionellen westfälischen “Pannekoken” gebacken. Als Brotmehl ist der dunkle, nussige Buchweizen weniger bekannt – Grund genug, zum World Bread Day ein Buchweizenbrot zu backen! Das Rezept stammt aus einem kleinen Kochbuch der Mühle mit Buchweizen- und Kamut-Rezepten und ist das wohl schnellste Brot, das ich bisher gebacken habe. Der Teig muss nicht einmal gehen, sondern wird kurzerhand in der Kastenform in den nicht vorgeheizten Ofen geschoben.
An der ungewöhnlichen Methode der Teigführung hatte ich schon meine Zweifel: Ob da nicht nur ein Ziegelstein aus dem Ofen kommt? Nein, kam er nicht. Das Brot ist aufgegangen, wenn auch etwas ungleichmäßig. Innen ist es schön saftig und gar nicht “hefig”, was ich bei der doch erheblichen Menge Treibbmittel eigentlich erwartet hätte. Ich glaube, mit ein wenig Gehzeit wäre es noch besser geworden…
========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1
Titel: Dinkel-Buchweizen-Brot
Kategorien: Brot, Backen
Menge: 1 Brot
400 Gramm Dinkelmehl
100 Gramm Buchweizenmehl
Je 80 g Sonnenblumenkerne, Sesamsamen, Leinsaat
2 Teel. Salz
1 Teel. Honig
2 Essl. Obstessig
1 Würfel Hefe (keine Trockenhefe verwenden!)
1/2 Ltr. Wasser, lauwarm
============================== QUELLE ==============================
Kochen & backen mit Buchweizen, www.kolks-muehle.
com
— Erfasst *RK* 16.10.2007 von
— Gabriele Frankemölle
Hefe im Wasser verrühren, dann mit allen anderen Zutaten verrühren
der Teig ist eher klebrig. Teig in eine gefettete, mit Sesam
ausgestreute Kastenform geben und in den kalten Ofen (untere
Schiene) stellen. Herd auf 220 Grad anstellen und das Brot eine
Stunde backen.
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5 Kommentare
Barbara
16. Oktober 2007 at 16:01Das klingt ja schön und unkompliziert!
Ob ich da wohl auch frischen gemahlenen Dinkel und Buchweizen (müßte ich mal wieder kaufen) verwenden kann?
Gabi
16. Oktober 2007 at 16:28Klar, ich schätze schon, dass das geht – aber meine Erfahrung in Sachen Mehl beschränkt sich (wie gesagt) auf Anrufe wie “Ich brauche zwei Kilo Weizenmehl Typ 550 und ein Kilo Dinkelvollmehl…”
Barbara
16. Oktober 2007 at 20:49Das mit den Anrufen ist auch praktisch! 🙂
Mir werden solche spezielleren Mehle immer alt, als Korn hält sich das besser frisch… Das Brot ist auf der Nachbackliste, dann probiere ich es mal aus.
Jutta
17. Oktober 2007 at 20:45So ein Zufall – gerade heute habe ich bei tegut Buchweizenmehl gefunden und natürlich sofort auf Verdacht mitgenommen. Dieser hat sich dann ja schneller erhärtet, als gedacht, super!
zorra
19. Oktober 2007 at 11:37Ich habe Y. vorgeschlagen, er soll sich sofort bei einer Mühle bewerben. 😉
Das Brot sieht zum Reinbeissen aus!
Danke für deine Teilnahme am WBD.