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Schlesische Hefeklöße mit Blaubeeren

Rezept für schlesische Hefeklöße

Rezept für schlesische Hefeklöße
Schlesische Hefeklöße, gedämpft und mit Blaubeerkompott serviert, sind mein Beitrag für das “Süße Hauptgerichte”-Event von #leckeresfürjedentag. Kindsheitserinnerung pur!

Dass es Freitag war, konnte man zu meiner Kindheit am Essen erkennen: Es gab entweder Kochfisch mit Senfsauce und KaPü (pfui Teufel!), Fischstäbchen mit Spinat und Salzkartoffeln (okay), Milchreis (immer wieder gerne) oder schlesische Hefeklöße mit Blaubeeren. Letztere machten den Freitag zu einem Feiertag – was habe ich diese Dinger geliebt: Wattig-weiche, leichtsüße Teigbälle mit einem Kompott aus selbst gesuchten Waldheidelbeeren. Diese ganz winzigen, bei denen man Jaaaahre brauchte, um beim Sammeln ein Litermaß voll zu bekommen…

Süße Hauptgerichte übrigens ist das Februar-Thema des Foodblogger-Events #leckeresfürjedentag. Schaut mal bei Facebook oder Instagram vorbei – oder sucht euch unten in diesem Beitrag direkt ein leckeres Gericht bei den anderen Köch*innen aus!

Rezept für schlesische Hefeklöße Rezept für schlesische Hefeklöße

Schlesische Hefeklöße – nur echt mit Wartezeit

Ich hätte mich an den Hefeklößen sowas von über(fr)essen können… Leider (oder doch glücklicherweise?) brauchen die Dinger ewig – also bestimmt 15 Minuten – bis sie fertig gedämpft sind. Und da wir lediglich einen einzigen, nicht allzugroßen Topf mit exakt obenauf passender Schüssel besaßen, die zusammen den richtigen “Dampfgarer” bildeten, wurden immer nur drei Klöße gleichzeitig fertig. Es brauchte also einige Durchgänge, bis man wirklich satt war.

Während der Wartezeit konnte ich schon die ersten Hausaufgaben fertig machen und hörte dabei dem leisen Schimpfen meiner Mutter zu. Nachdem ich heute zum ersten Mal Hefeklöße selbst gemacht habe, weiß ich, was das auslöste: Egal, wie sehr man aufpasst – wenn man die Schüssel vom Topf hebt, trifft einen doch irgendwo immer der kochendheiße Dampf oder das schützende Handtuch verrutscht und man landet mit den Fingern an Topf oder Porzellan.

Rezept für schlesische Hefeklöße

Ich weiß also, wieso meine Ma heute die Klöße als TK-Ware kauft (es gibt sie von Oderfrucht in einigen Supermarktketten) oder sich bei den “Alpenwochen” der Discounter mit Dampfnudeln (hier meine Slowcooker-Version)  eindeckt. Und sie dann in die Mikrowelle packt… Das würde ich euch auch ans Herz legen, wenn ihr euch das Gefummel ersparen wollt. Wobei: Die selbst gemachten Hefeklöße sind viel lockerer und kosten nur einen Bruchteil!

Rezept für schlesische Hefeklöße

Rezept für schlesische Hefeklöße

Schlesische Hefeklöße mit Blaubeeren

Ergibt: 12 Stück

Schlesische Hefeklöße, gedämpft und mit Blaubeerkompott serviert, sind mein Beitrag für das "Süße Hauptgerichte"-Event von #leckeresfürjedentag. Kindsheitserinnerungen pur!

Zutaten

Für die Hefeklöße

  • 300 g Mehl
  • 15 g Frischhefe
  • 150 ml Milch, knapp lauwarm
  • 30 g Zucker
  • 40 g flüssige Butter
  • 1 Ei

Für das Blaubeerkompott

  • 400 g Blaubeeren (TK oder frisch)
  • 75 ml Apfelsaft oder Weißwein
  • Zucker nach Geschmack
  • 1 gestr. EL Speisestärke

optional

  • zerlassene Butter, Mohn, Puderzucker, Pflaumenmus

Zubereitung

Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte ein Mulde drücken. Hefe hinein bröseln, etwas von der Milch darauf gießen. Hefe, Milch und etwas von dem Mehl zu einem Brei verrühren, 15 Minuten an einem warmen Ort stehen lassen.

Restliche Zutaten zum Teig geben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Etwa eine Stunde gehen lassen, währenddessen das Blaubeerkompott zubereiten: Blaubeeren, Flüssigkeit und Zucker nach Geschmack (1 -2 EL reichen) in einen Topf geben und aufkochen. Speisestärke mit 2-3 EL Wasser anrühren und zu den Früchten geben, kurz aufkochen lassen, kalt stellen.

Gegangenen Hefeteig in 12 Portionen (ca. je 70g) teilen und rund formen, auf einem bemehlten Brett zugedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen.

Einen Topf mit Wasser aufstellen, eine Schüssel suchen, die sich umgedreht genau darauf setzen lässt, so dass ein geschlossener Garrraum entsteht. Ein Geschirrtuch mit Hilfe eines Einmachgummis über den Topf spannen, lose Enden hochlegen. Wasser zum Kochen bringen.

Rezept für schlesische Hefeklöße

Jeweils 2 - 4 Hefeklöße auf das Tuch legen, Schüssel umgekehrt darauf setzen. Etwa 15 Minuten dämpfen (keinesfalls zwischendurch öffnen, dann fallen die Klöße zusammen!). Schüssel vorsichtig mit Hilfe eines Tuches abnehmen, Klösse mit Hilfe eines Pfannenwenders entnehmen.

Sofort mit Blaubeerkompott servieren und die nächsten Klöße dämpfen.

PS. Im Dampfgarer /Varoma funktioniert das Rezept auch. Notfalls kann man die Klöße auch im leicht siedenden Wasser 15 Minuten garen, einmal dabei umdrehen.

Notizen

Die Hefeklöße kann man mit Mohn und zerlassener Butter als Topping auch in alpenländische Dampfnudeln verwandeln oder beim Formen mit jeweils 1 TL Pflaumenmus füllen.

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24 Kommentare

  • Antworten
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    5. Februar 2023 at 9:01

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  • Antworten
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    5. Februar 2023 at 9:04

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  • Antworten
    Simone von zimtkringel
    5. Februar 2023 at 9:14

    Boah, sehen die gut aus! Reich rüber, ich nehm zwei!
    Liebe Sonntagsgrüße
    Simone

  • Antworten
    Kaiserschmarren nach Alice Urbach - Bistro Global
    5. Februar 2023 at 9:23

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  • Antworten
    Regina
    5. Februar 2023 at 9:48

    Super lecker, die Hefeklöße und die Blaubeersoße!

  • Antworten
    Bettina
    5. Februar 2023 at 10:45

    Die sehen richtig lecker aus! Da würde ich jetzt sofort zugreifen. Aber ich würde die Selbstgemachten und auch den Aufwand und Wartezeit immer bevorzugen 🙂
    Liebe Grüße, Bettina

  • Antworten
    Silke von Blackforestkitchen
    5. Februar 2023 at 11:58

    Wie lecker, und dann noch mit Blaubeeren, da nehme ich auch gerne die Wartezeit inkauf! Liebe Grüße Silke

  • Antworten
    Britta von Backmaedchen 1967
    5. Februar 2023 at 12:30

    Die sehen so lecker aus, ich muss jetzt unbedingt mal Hefeklöße/Dampfnudeln machen, die stehen schon sehr lange auf meine Liste. Die Wartezeit nehme ich dafür gerne in kauf.

    Liebe Grüße
    Britta

  • Antworten
    Volker
    5. Februar 2023 at 18:25

    Hallo Gabi,

    wenn ich Deine Klöße so sehen, gibt es für mich keinen Grund, warum man nicht lieber warten möchte, anstatt sie zu kaufen. Die Blaubeersauce sieht super aus.

    Gruß Volker

  • Antworten
    Bayerische Rohrnudeln/Buchteln mit schneller Vanillesauce
    5. Februar 2023 at 18:52

    […] von Linal’s Backhimmel mit Klassischer Kaiserschmarrn Gabi von Langsamkochtbesser mit Schlesische Hefeklöße mit Blaubeeren Britta von Backmaedchen 1967 mit Pfannkuchen wie von Oma Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum […]

  • Antworten
    Caroline | Linal's Backhimmel
    5. Februar 2023 at 19:53

    Oh, das sieht so lecker aus, da würde ich jetzt zu gerne einfach zugreifen 🙂
    Liebe Grüße
    Caroline

  • Antworten
    Ela
    6. Februar 2023 at 7:19

    Hatten wir auch am Samstag. Nur Vanillesauce gab es auch noch dazz.

    Wer hat, sollte einen Etagendämpfer, ausgelegt mit Butterbrotpapier (besser wegen aufwaschen, den Teig aus den Löchern pulen is nich schön) , nutzen.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      6. Februar 2023 at 18:08

      Super Tipp, danke!

  • Antworten
    Kathrina
    6. Februar 2023 at 8:04

    Deine Dampfnudeln sehen richtig toll aus. Die stehen bei uns hoch im Kurs. Ich bin meistens zu faul bzw. für unter der Woche dauert es mir zu lange. Daher gibt es sie bei uns – zum Leidwesen der Kinder – nicht so häufig.

  • Antworten
    Britta
    6. Februar 2023 at 10:14

    Oh ja, Hefeklöße… wunderbare Kindheitserinnerung und heute noch große, große Liebe!
    Bei uns wurden sie im Keller neben den Ofen gestellt zum Gehen – der einzige Teig, bei dem meine Mutter sicher sein konnte, dass wir nicht davon naschen! Dafür waren die fertigen Klöße dann umso begehrter! Mit geschmolzener Butter übergossen oder mit Vanillesauce, dazu eingeweckte Pflaumen… hach!
    Meine Mutter macht sie aus Aufwändigkeitsgründen heute leider gar nicht mehr und ich selber habe sie seit meinem Auszug erst 1x selber gemacht – das wird sich mit Deiner Anregung ganz sicher bald ändern. Danke!

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      6. Februar 2023 at 18:05

      Witzig – bei ganz vielen sind diese Mehlspeisen Kindheitserinnerung. Und so besonders vielleicht, weil sie echt etwas mehr Aufwand erfordern…

  • Antworten
    Zoe von fluffig&hart
    6. Februar 2023 at 18:57

    Wow, die sind ja echt klassisch mit Tuch und Schüssel gegart. Da weckst Du Kindheitserinnerungen…

  • Antworten
    Marie von Fausba
    13. Februar 2023 at 13:19

    Liebe Gabi,
    mensch, Hefeklöße habe ich schon ewig nicht mehr gegessen.
    Dein Rezept macht mir jetzt aber riesigen Hunger darauf.
    Liebe Grüße sendet Marie

  • Antworten
    Brotwein
    13. Februar 2023 at 18:02

    Oh, die schlesischen Klöße sehen einfach toll aus! Das liest sich himmlisch und wird bald mal ausprobiert. Bei uns zu Hause gab es fast nie etwas mit Hefeteigen – meine Mutter hat sich immer eingeredet, dass sie damit auf Kriegsfuß stand. Sie hatte bei Germknödeln dann auch auf die Fertigware gesetzt. Mein Angstgegner in der Kita war freitags damals der Kochfisch mit Dillsauce. Die Kombination vermeide ich seitdem wo es geht und Dill mag ich eher nur in geringen Dosen. 😀
    Viele Grüße Sylvia

  • Antworten
    Kerstin
    18. Februar 2023 at 13:41

    Hmmm, Hefeklöße! Mit richtig Blaubeerkompott!
    Wir waren zu Hause 6 Personen, für die Klöße zu dämpfen waren, entsprechend selten gabs dieses lecker Essen, leider.

    Für mich selber (Mann und Sohn wollen nicht) mache ich gleich eine größere Portion und friere dann die restlichen Klöße ein.
    Das Dämpfen funktioniert sehr gut in einem Schnellkochtopf, den gibt es sicher in vielen Haushalten.
    Unten einen Abstandshalter rein, max. halbhoch Wasser, ersten Einsatz, gefettet (geht sicher auch Butterbrotpapier, oder Frau näht sich runde Einlegetücher aus den üblichen Geschirrtüchern), drauflegen und mit Klößen belegen, einen weiteren Abstandhalter in den ersten Einsatz stellen, nächsten Einsatz drauf (sollte dann etwas Abstand zum ersten Einsatz haben), wieder mit Klößen belegen.
    Vorher mal ausprobieren, wie sich das am besten in den Topf einschichten läßt; in meinem 7-l-Topf paßt das.
    “Normalen” Deckel drauflegen (Glasdeckel ist super wegen der Sichtkontrolle) und losdämpfen.
    Die Klöße lege ich zur letzten “Gehstufe” gleich in die Einsätze und das Wasser kocht natürlich, bevor ich die Einsätze in den Topf stelle.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      18. Februar 2023 at 15:14

      Der Tipp mit dem Schnellkochtopf ist gut – ich glaube, so einen hat meine Mutter noch im Keller! Die liebsten Blaubeeren, grins, waren mir immer die aus dem Wald bei Putgolla – da wohnte bei Onkel 😉

      • Antworten
        Kerstin
        18. Februar 2023 at 18:47

        Ich glaub, Putgolla gibts in jedem 2. wendischen Dorf hier 😉
        Das ist so eine typische “Landschaftsbeschreibung” wie auch: Der bzw. die wohnt “auf Gora” (Berg), was dann
        bedeutet, daß das Gehöft leicht erhöht im Gegensatz zu den anderen liegt ;-), hier auf dem flachen Land…….

        • Antworten
          Gabi Frankemölle
          18. Februar 2023 at 22:50

          Echt? Wusste ich nicht, ich dachte, das Dorf hieße so – ist zwischen Limberg und Hänchen neben Kolkwitz 😉

  • Antworten
    Klassiker der Kindheit: Buchweizen-Pfannkuchen aus Westfalen
    4. Februar 2024 at 9:00

    […] tue ich ja allzu gerne (wer nicht?). Daher findet ihr hier auf dem Blog auch schon die Rezepte für Hefeklöße mit Blaubeeren, saftige Mohnschnecken, Kalbsleber Berliner Art, Rhabarber-Erdbeer-Kompott und […]

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