Die Frühjahrsmüdigkeit geht bei einigen von uns FoodbloggerInnen offenbar auch mit Schreib- und Kochunlust anheim. Kathi kann sich nur schwer aufraffen, Barbara tageweise ebenso – und auch bei mir reichen im Moment weder Energie noch Zeit für ausgefeilte Beiträge. Obwohl: Als ich Kathis Formulierung “draußen ist es dunkel, da wird das Foto nichts” las, musste ich doch grinsen über dieses typische Foodblogger-“Problem”. Davon gibt es noch einige weitere – und die habe ich mal trotz Kochunlust zusammen gestellt zu 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Sie FoodbloggerIn sind…
Zehn Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Sie FoodbloggerIn sind
- Sie halten auf dem Flohmarkt nicht mehr nach Silberschmuck oder Büchern Ausschau, sondern nach Austerngabeln, Messerbänkchen, Serviettenringen.
- Sie verlegen die Abendessenszeit nach vorne, weil um sechs das Licht einfach besser ist als um sieben.
- Sie verschieben das Frühstück nach hinten, denn um sieben sind Sie noch nicht wach genug für krümel- und kleckerfreies Anrichten, um 9 dagegen schon.
- Sie sind die einzige in Ihrer Familie, die den Zusammenhang zwischen steigender Stromrechnung und Zahl Ihrer Blogbeiträge erkennt.
- Sie lesen fließend Englisch und Französisch – sofern es sich um Rezepte handelt.
- Essenswünsche Ihrer Familie nehmen Sie ungern entgegen, denn die passen erfahrungsgemäß schlecht in Ihr Konzept von “Habe ich schon gebloggt – möchte ich noch bloggen”.
- Zur Ausstattung Ihrer Küche gehören eine Stehlampe, ein Strahler, ein Bettlaken und ein großer, weißer Karton.
- Sie bemerken, dass Ihr Speiseplan ebenso von Blogevents bestimmt wird wie von Jahreszeiten oder Geldbeutel. “Ein Kaviarevent? Da mach ich mit!”
- Bei Essenseinladungen suchen Sie mit geübtem Blick gut beleuchtete Stellflächen für gefüllte Teller.
- Sie kaufen Geschirr nicht mehr für sechs oder für 12 Personen, sondern für eine – Herrn bzw. Frau Digicam.
15 Kommentare
Bolli
9. April 2008 at 17:22Oups, ist es denn so bei Dir?
Ich glaube, dass es bei einigen wohl so sein wird…..
Petra
9. April 2008 at 17:23Beim Lesen habe ich gerade dauernd mit dem Kopf genickt und musste am Schluss laut lachen 🙂 Situation voll erfasst – wie Recht du doch hast!
Ulrike aka ostwestwind
9. April 2008 at 18:03Zu Punkt 6: :-)))) und nie kochst du uns ….
Grinsen über alles!
Ulrike aka ostwestwind
9. April 2008 at 18:06Ein Punkt fehlt noch: Wenn die Kinder fragen: “Dürfen wir jetzt essen oder musst du erst noch ein Photo machen?”
Hedonistin
9. April 2008 at 18:21Ertappt. :-)))
Barbara
9. April 2008 at 19:30Hihi, schön!!! 🙂
Ja, manche von uns haben fast richtige Fotostudios – und ehrlich gesagt sieht man das den teilweise wirklich perfekten Fotos dann auch an. Es ist jedes Mal ein Genuss, solch einen Beitrag anzuschauen.
Wenn ich so darüber nachdenke, ich glaube, bei mir trifft nur Punkt 8 zu… Bin ich jetzt keine Foodbloggerin?
Sivie
9. April 2008 at 20:25Bei Punkt1 kann ich noch hinzu fügen: Ich gucke nach Kochbüchern.
Und Ulrikes Kinderfrage kann ich auch nur bestätigen.
lavaterra
9. April 2008 at 21:54Herrlich! Gelesen und laut gelacht.
Petra
10. April 2008 at 15:54Klasse! Foto muß sein, aber nicht zu aufwendig, sonst ist das Essen kalt und ich beginne eh schon immer als letzte…
lamiacucina
12. April 2008 at 6:40das habe ich mir ausgedruckt und werde damit um Verständnis werben.
Iris
12. April 2008 at 10:30Sehr schön beobachtet! Läßt sich auch mühelos auf andere Bloginhalte übertragen.
Ich bin ja eher eine Wein- als eine Foodbloggerin (bei mir zu Hause kocht mein Freund), deshalb nehme ich gerne die Gelegenheit wahr, bei Freunden oder im Restaurant erstmal den Teller ins rechte Licht zu stellen – besonders auffällig, wenn die Gastgeberin für dezentes Kerzenlicht bei Tisch gesorgt hat.
Aber unsere Freunde haben sich auch schon darauf eingestellt, dass ich manchmal in die fremde Küche eindinge, um den Riesenknödel oder den Braten noch vor dem Tranchieren ins Bild zu bekommen…
Und natürlich auch im Weinberg niemals ohne meine Finepix in der Hosentasche:-)
Wein hat natürlich den Vorteil, dass er bei längerer Wartezeit im Glas nur besser wird, schließlich muss er, im Gegensatz zum Soufflé erst noch atmen, ehe er sein volles Aroma verströmt.
Dolce
20. April 2008 at 21:26Genau so ist es – Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich musste sehr Schmunzeln beim Lesen, schöne Aufzählung!
sammelhamster
23. April 2008 at 8:17endlich!
jetzt weiss ich, was mit mir los ist 🙂
danke für die hilfe zur selbsterkenntnis ;-))
Ursula
30. Mai 2008 at 20:49Ich habe mich köstlich amüsiert, nur Punkt drei trifft noch nicht auf mich zu, da die bloggerei erst nach der Arbeit beginnt.
Guter Tipp zu Punkt 7, weißen Karton haben wir schon, arbeiten aber noch mit Tageslicht…
Christel
9. Juni 2008 at 22:06wie jetzt???? Eine Fotoecke in der Küche mit Baustellenlampe und weißem Brett mit Hohlkehle ist nicht normal???*grübel*