UPDATE 2020: Dieses Rezept ist 13 Jahre später immer noch eines meiner liebsten Slowcooker-Gerichte. Durch Szegediner Gulasch habe ich überhaupt erst gelernt, Sauerkraut zu essen – vorher fand ich das immer gruselig und viel zu dominant. Wer mag, kann das Kraut auch von Anfang an im Gulasch mitschmoren – ich finde es etwas knackiger besser.
Anbraten – ja oder nein? Da scheint die Crocky-Community ausgesprochen uneins zu sein. Und auch ich habe mein abschließendes Urteil noch nicht gebildet. Manche Gerichte wie Schnitzelröllchen oder Hackbraten sind mir im Slowcooker auch ohne Anbraten ausgesprochen gut gelungen. Bei anderen hab ich doch angebraten – nicht um die Poren zu schließen (Gruß an das Porenmonster vom Fressack!), sondern weil ich finde, dass zwiebelige und paprikaintensive Röststoffe eine Sauce erst richtig “rund” machen. So sehen es auch die Autorinnen meiner US-Slowcookerbücher: Man kann das Anrösten auslassen (die Sauce wird trotzdem dunkel), aber man sollte es nicht auslassen – der Extra-Aufwand lohnt geschmacklich.
Irgendwann sollte ich die Probe auf’s Exempel machen und es riskieren, zum Beispiel die Zutaten für dieses Szegediner Gulasch einfach in den Slowcooker-Gareinsatz zu schichten und den Garprozess zu starten. Dann habe ich echte Vergleichsmöglichkeiten – denn mit Anbraten ist das Gericht wirklich köstlich geworden!
![Rezept für Szegediner Gulasch aus dem Slowcooker](/wp-content/uploads/2007/11/szegedinergulasch2-720x720.jpg)
Szegediner Gulasch (Slowcooker-Rezept)
Ein ungarisches Schmorgericht, mit dem sich auch absolute Sauerkrauthasser (ich!) bekehren lassen. Die Sauce ist wirklich köstlich, sehr paprikawürzig und nur ganz leicht sauer. Das Rezept ist für einen 3,5-l-Topf berechnet.
Zutaten
- 40 g Schmalz
- 1 kg Schweinegulasch
- 400 g Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 100 g Speck, geräuchert, in Würfeln
- 1 EL Paprika, edelsüß
- 1 EL Tomatenmark
- Salz, Pfeffer, Kümmel
- 1/2 l Gemüsebrühe (Instant)
- 400 g Sauerkraut (Dose)
- 200 g saure Sahne oder Schmand, verquirlt mit 1 EL Mehl
Zubereitung
Schmalz in einem Schmortopf erhitzen, Fleischwürfel darin schön braun anbraten, in den Einsatz des Slowcookers geben.
In dem Bratfett die Speckwürfel auslassen, darin Zwiebeln, Knoblauchzehe und Paprikapulver ebenfalls etwas braun rösten, in den Slowcooker geben.
Bodensatz mit Gemüsebrühe loskochen, mit Tomatenmark verrühren und über Fleisch und Zwiebeln schütten. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken.
Zugedeckt sieben Stunden auf LOW oder drei Stunden auf HIGH garen.
Dann den Topf auf HIGH stellen, das gut gewässerte und abgetropfte Sauerkraut eine gute halbe Stunde mitgaren lassen. In den letzten zehn Minuten die saure Sahne mit dem Mehl zum Andicken einrühren.
Notizen
Wer das gericht auf dem konventionellen Herd gart: Das dauert etwa 1,5 Stunden, davon Sauerkraut auch nur etwa 20 Minuten.
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9 Kommentare
Petra
4. November 2007 at 16:58Ich liebe Szegedinger Gulasch! Gab es bei uns auch dieses Wochenende. Wird morgen gebloggt – ist einfach lecker auch ohne Crockpot 😉
Liebe Grüße
Brigitte
26. Juni 2018 at 10:46Sen-sa-tio-nell!!!
Früher hab ich dieses Gericht immer im Schnellkochtopf zubereitet. Das mache ich nach diesem Geschmackserlebnis aus dem Crockpot sicher nienienie wieder.
Ich hatte nur 600g Rindfleisch statt Schweinefleisch und 520g Sauerkraut. Außerdem 2 Paprika und keinen Speck. Anfangs hab ich aus Versehen die Sahne schon gleich mit rein und dann Angst, dass mir das Gericht misslingt. Auch das Sauerkraut war von Anfang an mit im Topf. 8h auf los und was soll ich sagen? Ich bin begeistert!
Gabi Frankemölle
26. Juni 2018 at 12:30Freut mich, dass es so gut geklappt hat – das sind die Aha-Erlebnisse, die jeder mal haben sollte, finde ich. Warum nur entdecken die Leute den Slowcooker so langsam? Die Dinger sind doch echt günstig…
Sascha
4. November 2018 at 14:16Ich habe das Rezept heute nachgekocht. Und wie ich das meistens mache, wenn ich ein Rezept zum ersten Mal mache: Ich habe mich genau dran gehalten. Na ja, eine kleine Abweichung doch: Ich habe das Kraut nicht gewässert. Ich nehme das nämlich nicht aus der Dose. Wir haben hier auf dem Wochenmarkt einen Stand aus Thüringen mit Spreewälder Spezialitäten. Da gibt es auch handgemachtes frisches Sauerkraut. Das ist nicht so nass und auch nicht ganz so sauer wie das aus der Dose. Daher kann man es direkt so benutzen. Ansonsten bin ich aber wirklich genau am Rezept geblieben. Und das werde ich auch weiterhin tun, war nämlich super und ich wüsste nicht, was ich noch ändern sollte, um irgendwas zu verbessern. Genau SO wollte ich es haben.
Ach ja, ich habe die Version mit anbraten genommen und würde das auch immer wieder tun. Meine Frau war auch begeistert.
Gabi Frankemölle
6. November 2018 at 14:26Freut mich wirklich, das zu hören, Sascha – guten Hunger 🙂
Petra
4. Mai 2019 at 12:35Danke für das Rezept.Langsam findet man ja immer mehr Rezepte für den Slow Cooker im Netz.Ich lieeebe meinen Pott? Ich habe das Szegediner Gulasch nach deinem Rezept gekocht (nur das Kraut von Anfang an zugefügt) und Kümmel weggelassen, da ich den Geschmack nicht mag) und was soll ich sagen…perfekt?
Gabi Frankemölle
4. Mai 2019 at 14:06Ja, langsam findet man immer mehr Slowcooker-Rezepte im Netz – und das freut mich, solange es keine 1:1 von mir abgeschriebenen sind 😉 Kommt leider nicht so selten vor 🙁
Meike
13. Februar 2023 at 15:46Sehr, sehr lecker! Zwecks Resteverwertung kam eine Paprika und ein paar Karotten mit hinein. Es war einfach köstlich.
Gabi Frankemölle
13. Februar 2023 at 16:20Hört man gerne, danke für die nette Rückmeldung!