“Braucht man das?” ist eine neue Serie, die ich in lockerer Form hier veröffentlichen möchte. Dabei stelle ich Geräte, Zubehör, Rezepthefte, Rezepte und was-auch-immer-vor, das mir unter die Augen kommt und etwas mit dem Slowcooker zu tun hat.
Was ist das?
“Slowcooker Liner” sind spezielle Plastikbeutel, mit denen man den Keramik-Innentopf des Slowcookers auslegen kann. Sie sind für den Einmalgebrauch bestimmt (man wirft sie also nach dem Kochen weg). Laut Packungsbeschreibung ist das Material für Temperaturen bis zu 175 Grad geeignet, aber nicht für den Gebrauch in einem normalen Backofen. Man kann Lebensmitteln in den Beuteln im Kühlschrank lagern und sie dann direkt in den Slowcooker legen. Erklärtes Ziel: Der Keramikbehälter bleibt sauber, es sind später keine Speisereste oder Verkrustungen zu entfernen.
Was kostet es?
6,99 GBP – also umgerechnet neun Euro – plus fünf Euro Versand für acht Plastiktüten von 50 cm Breite und 30 cm Höhe. Die passen für ovale und runde Slowcooker bis 6,5-l Inhalt. Bestellen kann man zum Beispiel bei Amazon, ebay oder anderen internationalen Marktplätzen. Der Artikel kommt meist aus den USA oder aus Großbritannien.
Was damit kochen?
Im Prinzip kann man jedes Slowcooker-Rezept auch in diesen Beuteln zubereiten. Am meisten Sinn macht es aber vermutlich bei dickflüssigen Saucen, Aufläufen, Milchreis oder bei Kuchen, bei denen leicht schon mal etwas anbäckt.
Braucht man das?
Ganz klares Nein. Jeder Beutel kostet mehr als einen Euro und kann nur einmal verwendet werden – man produziert also ziemlich teuren zusätzlichen Müll. Bei Kuchen funktioniert als “Trennschicht” auch einfaches Backpapier (siehe hier) und das Argument “leichte Reinigung” zieht in meinen Augen auch nicht. Denn durch langes Einweichen mit Wasser (eventuell mit etwas Natron) und mit Hilfe eines Topfschwammes habe ich bisher noch jeden Keramikeinsatz wieder sauber bekommen.
Was meint Ihr – würdet Ihr Slowcooker Liner verwenden?
25 Kommentare
Lehmi
30. April 2016 at 17:53Da schließe ich mich sofort an, das gehört eindeutig in die Kategorie “Dinge, die die Welt nicht braucht”.
Ich benutze weder Bratschlauch, noch Lebensmittel in Kochbeuteln, warum sollte ich gerade beim Crocky damit anfangen?
Klares nein von mir.
Aber ich bin gespannt, was da zukünfig noch so für Features kommen 🙂
LG Lehmi
gfra
1. Mai 2016 at 10:20Die Liste von möglichen Themen ist schon ganz schön lang, aber ich muss die Zeit finden, das auch zu testen und dann drüber zu schrei(b)en 🙂
frauvau
30. April 2016 at 18:47Bin auch absolut deiner Meinung!
Grade hat mir eine Freundin aber einen Link zugeschickt, in dem es um das Vorbereiten verschiedener Gerichte für den Slowcooker ging, die fertigen Zutaten wurden wohl genau in solchen Tüten verpackt und tiefgekühlt. Aber auch da würde ich, wenn ich das mal mache, eine stinknormale Tupperdose bevorzugen.
Wie handhabst du das? Bereitest du oft mehrere Portionen zu und frierst sie kochfertig ein? Ich finde die Idee eigentlich ganz gut, aber ich wüsste nicht, wann ich das wirklich nutzen sollte. Frisch kochen mag ich immer noch lieber (und ich werde immer mutiger, was den Crockpot angeht!)
gfra
1. Mai 2016 at 10:20Du meinst vermutlich die sogenannten “Freezer Meals” – da habe ich mal begonnen, mich einzulesen. Aber ganz oft sind das Rezepte vom Typ “Dose X + Packung Y + Würzmix Z”, das ist eher weniger meine Kochphilosophie… Und ich bin zwar organisiert (ich denke acht Stunden vor dem Essen darüber nach, was ich koche), aber nicht so organisiert, dass ich drei Wochen vorher schon alles passend in die Truhe packe. Ist sicherlich ein spannendes Thema für Großfamilien – wenn ich mal Zeit habe, stelle ich das Konzept vor 🙂
frauvau
1. Mai 2016 at 22:42Danke, das bestärkt mich darin, dass ich beides nicht brauche ?
Sarah
1. Mai 2016 at 8:26Ich hoffe ich werde nicht gesteinigt, aber die Liner sind super praktisch! Ich benutze diese bereits seit Jahren. NICHT immer. Aber wenn ich für eine Feier und das kommt häufiger mal vor in meinen 2 Slowcookern koche, finde ich es super angenehm, wenn ich die dadurch im Handumdrehen sauber habe. Ich koche häufig Pulled Pork im Slowcooker für Feiern. Da ist es echt eine Erleichterung wenn so um die 20 Gäste da sind. Wenn ich aber nur für die Familie koche, bleibe ich bei Topf ohne Liner
gfra
1. Mai 2016 at 10:16Gesteinigt wird hier niemand 🙂 Aber darf ich trotzdem milde lächelnd den Kopf schütteln 🙂 🙂
LuckyConny
1. Mai 2016 at 8:39Unnötiger Plastikmüll … Ich bin mir nicht sicher, ob beim Erhitzen von Plastik die Weichmacher – also die pure Chemie – mit ins Essen über geht. Ankleben und anbrennen finde ich nicht schlimm. Mit Geschirrspülpulver oder Waschpulver kurz aufkochen und schon lässt sich der Topf ganz leicht reinigen.
gfra
1. Mai 2016 at 10:15Angeblich ist es spezieller Kunststoff, der “lebensmittel- und erhitzungssicher” ist. Aber trotzdem – nö, braucht man nicht 🙂
Susi
1. Mai 2016 at 8:41Gehe mit Dir konform.
Aber es gibt wohl genug Leute, die das kaufen. Sonst hätten sie es nicht im Bestand.
Übrigens – wer kein Natronnim Haus hat – Spülmaschinenreiniger oder Coregatabs funktioniert auch 😉
gfra
1. Mai 2016 at 10:14Wer gerne amerikanisch kocht oder backt (wie ich), hat immer Natron im Haus 😉 Aber danke für den Tipp…
Renate
1. Mai 2016 at 9:05Angesichts der aktuellen Müllberge (auch im Meer) sollten solche Sachen eigentlich verboten werden. Würde ich niemals kaufen. Tupperdose, Backpapier und meinetwegen auch mal Frischhaltefolie erfüllen denselben Zweck. Und wer nicht mehr abwaschen mag, sollte am besten gleich zur kalten Küche übergehen. Ich krieg bei solchen “Erfindungen” inzwischen echt nen Hals. Gut dass die Dinger so teuer sind, da kann man wenigstens hoffen dass sie kaum jemand kauft … ?
gfra
1. Mai 2016 at 10:13Du sprichst mir aus der Seele 🙂
Diana Schwitzki
1. Mai 2016 at 10:44Man soll ja nicht übertreiben!! Ich liebe mein Crockpot so wie es ist, koche viel damit, aber ich kenne auch die Grenzen!
Ulrike
1. Mai 2016 at 11:00Nie im Leben, angesichts wachsender (Plastik)-Müllberge und deren Umweltfolgen. Auch bei den Freezer-Meals zucke ich immer zusammen. Wenn man dann wiederverwendbare Gefrierdosen nimmt, ok, aber diese Beutel? Ich versuche möglichst, den Müllberg nicht anwachsen zu lassen, allein, es gelingt nicht immer. Aber damit bestimmt: Ein klares NEIN also
Karin
1. Mai 2016 at 15:45Also ich finde auch, dass man die Plastikmüllberge nicht noch erhöhen sollte. Ich fette den Keramiktopf mit Öl ein (Sonnenblumenöl), wenn ich etwas schmore was gerne ansetzt, das lässt sich dann hinterher prima sauber machen.
Diese Freezer-Meals mögen ja für eine berufstätige Familie praktisch sein – ich bevorzuge frische Zutaten – auch ist unser Gefrierschrank seit wir nur noch zu zweit sind sehr geschrumpft (auch eine Energieersparnis). Ich koche entweder im kleinen 1,5 l Crocky oder im 3,5 l Crocky, dann gibt es die 2 übrigen Portionen am übernächsten Tag aus dem Kühlschrank.
LG Karin
Linuxgirl
2. Mai 2016 at 10:18Definitiv eines der Dinge, die die Welt nicht braucht. Ich verwende meinen Crocki zum Seifekochen, aber das wird mich nicht hindern, ihn auch zum Kochen zu verwenden. Ich wollte eh mal pulled pork ausprobieren. Solange er nicht nach Duftöl bzw. Ätherischen Ölen riecht, sehe ich da kein Problem.
gfra
2. Mai 2016 at 10:31An Rezepten zum Seifekochen wäre ich definitiv interessiert – hättest du da mal eines für mich???
Kiki L.
31. Mai 2016 at 10:02Definitv nein. Mir sind die Beutel schon bei einigen amerk. Gerichten untergekommen, wobei ich da noch nicht wusste , was das ist und es müde belächelt habe, was für ein Unsinn das ist.
Habe einen Keramiktopf und einen Teflontopf in Gebrauch und egal was da schon angesetzt hat, ist beides besser sauber zu machen, als meine normalen Kochtöpfe. Egal ob Spülmaschine oder manuell.
Unnötiger Müll, wie ich finde.
Ludwig
15. Februar 2019 at 4:53Ich habe gerade diese Beutel in der USA gekauft. 3 Beutel 1 Dollar. Ich freue mich sehr, dass ich sie auch teste. ?
KAMA
25. April 2021 at 23:35Also die Idee, mehr Plastikmüll zu produzieren vs. Abwaschen finde ich auch Schwachsinn, dann könnten wir ja auch gleich alle von Plastiktellern essen…
Allerdings habe ich mich gefragt, ich habe einen großen 6 liter-Slow cooker, ob man den bei Bedarf mit zwei solchen Beuteln “unterteilen” kann und zwei verschiedene Gerichte (z.B. halbe/halbe vegetarisch und mit Fleisch) gleichzeitig kochen kann, wenn beide eine ähnliche Garzeit haben?? Für die seltenen Gelegenheiten, wo ich sowas brauchen würde, lohnt es sich ganz sicher nicht, ein zweites Gerät anzuschaffen (das wäre sicher noch umwelt-unfreundlicher)
Hat jemand sowas schonmal ausprobiert, könnte das funktionieren?
Gabi Frankemölle
26. April 2021 at 10:17Ich denke, das ginge – manche arbeiten auch mit einem separaten Porzellangefäß innerhalb des Slowcookers.
Dirk
8. November 2021 at 15:16Was anderes. Da ich gerade aus weltreisenden Gründen ein Rezept habe, das “Wheat berries” separat im “Cheese cloth” als ein Bestandteil vorsieht. Weißt Du was genau “Wheat Berries” sind (ganze Weizenkörner? Ebly? Weizenschrot?) und fällt Dir spontan eine brauchbare Alternative für den nicht vorhandenen Cheesecloth ein? Danke.
Barbara
25. April 2024 at 16:11Ich halte sie ebenfalls für völlig uninteressant. Mir gefällt es ebenfalls nicht mein Essen im Plastik zu kochen. Einzig beim Sous Vide Garen mache ich da eine Ausnahme und das ist nicht so oft.
Ich habe irgendwann angefangen Auflaufformen, slowcookerformen, Tupperware Ultras, nach dem kochen/schmoren grob zu säubern und sie dann mit Spüli und Wasser eingeweicht einen Tag auf der Seite stehen zu lassen.
Damit ging bisher alles rückstandsfrei raus. Für kleine Rückstände weiche ich die dann schon fast saubere Form einen weiteren Tag ein. Das kostet keine 10 Minuten beim spülen, kein Schrubben, keine Kraft und es verschwindet wirklich alles rückstandsfrei. Man muss dem Geschirr nur Wasser, Spüli und die Zeit geben.
Gabi Frankemölle
25. April 2024 at 22:52Recht hast du 🙂