Das Wunderkessel-Forum ist im (deutschsprachigen) Internet die Anlaufstelle für Slowcooker-Rezepte. Dort habe ich mir schon viele gute Anregungen geholt – manchmal aber schüttele ich doch den Kopf: Ein Kilo Fleisch, zwei Dosen Gemüse und zwei Packungen Bratensauce zusammen zu schütten und lang genug zu garen, empfinde ich nicht wirklich als Kochen. Geschmack muss man doch auch ohne Fertigprodukt hinkriegen… und so habe ich mich daran gemacht, obiges “Rezept” nachzuempfinden. Und weil ich schon mal beim Ausprobieren war, habe ich das Anbraten von Fleisch und Zwiebeln ausgelassen. Das wird beim Slowcooker-Kochen oft als optional bezeichnet – doch ob es das wirklich ist?
Meine Meinung: Nein, das ist es nicht. Zumindest nicht in meinen Augen – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier also meine Minuspunkte:
- Die Sauce hat eine hell-, keine dunkelbraune Farbe.
- Es fehlen die Röststoffe, die der Sauce mehr “Substanz” verleihen.
- Die Fleischstückchen wirken ein bisschen wie “gekocht”.
- Die Sauce ist nicht ganz glatt, etwas “grieselig”. Ob das ausgetretene Eiweißflöckchen sind?
Andererseits zählen für andere Hausfrauen wohlmöglich andere Werte:
- Es spart immens an Zeit, wenn man Fleisch und Zwiebeln nicht anbrät.
- Die Wohnung riecht nicht so sehr nach Kochen und Braten. (Tut es bei einer besseren Dunstabzugshaube vermutlich auch nicht!)
- Das Fleisch ist auch ohne Anbraten wunderbar zart.
- Geschmacklich ist die Sauce sehr lecker.
Fazit: Vermutlich ist der optische Unterschied größer als der geschmackliche. Aber für mich ist die Optik so wichtig, dass ich die Zeit für’s Anbraten gern investiere – und zusätzliches Aroma bringt’s auch.
========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1
Titel: Hirtengulasch aus dem Slowcooker
Kategorien: Slowcooker, Slowcooker, Fleisch
Menge: 6-8 Portionen
1 kg Schweinegulasch, in nicht zu große Stücke
— geschnitten
3 Zwiebeln, fein gehackt
2 Möhren, in Scheiben
1/2 Stange Lauch, in Ringen
350 ml Gemüsefond, heiß
10 Gramm Steinpilze, getrocknet, zerbröselt
1/2 Teel. Senf
Salz, Pfeffer, Paprika
============================== QUELLE ==============================
— Erfasst *RK* 17.01.2008 von
— Gabriele Frankemölle
Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen, mit Senf mischen
und in den Slowcooker geben. Zwiebeln, Pilze und Gemüse obenauf geben,
die heiße Brühe angießen. Den Slowcooker schließen.
Das Gericht eine Stunde bei HIGH und fünf Stunden bei LOW (oder nur
sieben bis acht Stunden bei LOW) garen. Nach Wunsch mit etwas Speisestärke
andicken und abschmecken.
Dazu schmecken Knödel oder Salzkartoffeln.
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5 Kommentare
Hedonistin
18. Januar 2008 at 0:56Du musst aber fairerweise zugeben, dass so ein wandernder Hirte eher ein paar Konservendosen und Fixtüten mitschleppen kann als eine Gemüsekiste und ein Gewürzregal. 🙂
Gabi
18. Januar 2008 at 8:31@ Hedonistin: Und ich dachte, die wandernden Hirten bedienen sich aus den Gärten der Bauern 🙂 Obwohl: Ich habe auch ein Rezept für Bauerngulasch gefunden, für das die Landwirte offensichtlich Würzmischungen und Weißblechdosen angebaut haben…
LG, Gabi
Barbara
19. Januar 2008 at 15:09😉
Ich finde übrigens, dass es in einem Haus oder einer Wohnung ruhig nach Essen riechen darf.
Matze
7. Januar 2024 at 0:49Danke für das Rezept, hab es versucht weil ich einfach sehr wenig Zeit und viel Lust auf Gulasch hatte.
Geschmacklich ist es echt gut, das Fleisch kann man mit der Gabel zerdrücken.
Es glich am Ende bei mir eher einem solidem Eintopf mit viel Fleisch.
Aber wie Sie schrieben sollte das Fleisch wirklich angebraten werden; das Gemüse am besten auch. Da fehlt irgendwie etwas an “Bums”. Aber so ist kochen, hinterher ist man immer schlauer! 🙂
Gabi Frankemölle
7. Januar 2024 at 10:00Gut gesagt – genau so ist und jeder muss selbst entscheiden, wieviel Aufwand ihm/ihr das machen soll 😉