So wie es in Deutschland einen Weißwurstäquator gibt, existieren vermutlich auch die Labskauslinie (irgendwo bei Bremen) oder die Rübenkraut-Region. Wo sich letztere befindet, lässt sich ganz leicht ermitteln: Erscheint Ihnen die Vorstellung von süßem Sirup auf Speckpfannkuchen , über Grützwurst oder Kartoffelreibeplätzchen eklig, wohnen Sie jenseits davon. Im Rheinland und in Westfalen ist Grafschafter Goldsaft dagegen Standard im Küchenschrank – als Brotaufstrich und als besagter süßer Kontrapunkt zu pikanten Pfannengerichten. Auch beim Backen ist er unverzichtbar – er macht das Schwarzbrot schön süßlich und ersetzt in amerikanischen Rezepten den Charakter, den dort der braune Zucker bringt. Genau wie Jutta huldige also auch ich beim aktuellen Blogevent Kulinarische Reise durch das Rheinland dem dunklen Zuckerzeugs. Ich habe in der Rheinischen Post ein Rezept für ein Rübenkrauteis gefunden, das mit gleich einer zweiten rheinischen Spezialität gepaart wird: Püfferkes, kleinen Hefepfannkuchen. Ein tolle Kombination und vermutlich der optimale Abschluss für ein rheinisches Sauerbratenmenü…
========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4
Titel: Rübenkrauteis mit Püfferkes
Kategorien: Dessert, Rheinland, Deutsche Küche
Menge: 4-6 Portionen
========================== FÜR DAS EIS ==========================
300 ml Milch
250 Gramm Sahne
1 Ei
2 Eigelb
25 Gramm Zucker
100 Gramm Rübenkraut
======================= FÜR DIE PÜFFERKES =======================
250 Gramm Mehl
175-200 ml Milch
15 Gramm Hefe
1 Essl. Zucker
1 Ei
1 Prise Salz
15 Gramm Butter
50 Gramm Rosinen (In Rum eingelegt)
1 Zitrone; die Schale
Öl oder Schmalz zum Backen
============================ QUELLE ============================
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permalink/910410
— Erfasst *RK* 07.04.2011 von
— Gabriele Frankemölle
Milch und Sahne vermischen. Eier und Eigelb mit Zucker und
Rübenkraut cremig rühren, anschließend die Milch-Sahne einrühren.
Die Masse im Kühlschrank vorkühlen und dann in einer Eismaschine
gefrieren lassen.
Für die Püfferkes Hefe mit etwas lauwarmer Milch anrühren, Mehl in
eine Schüssel geben und darauf die angerührte Hefe geben. Mit etwas
Mehl vermischen und eine Viertelstunde lang aufgehen lassen. Dann
die übrigen Zutaten hinzugeben, den Teig durch tüchtiges Schlagen
geschmeidig machen und ihn etwa eine Stunde lang aufgehen lassen.
Anschließend in einer Pfanne kleine, runde Kuchen herausbacken. Die
Püfferkes mit Zucker und Zimt bestreuen (optional) und anschließend
mit dem Eis und einigen Früchten der Saison anrichten. Mit einem
Löffel etwas Rübenkraut obenauf geben.
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10 Kommentare
Sivie
7. April 2011 at 18:07Ich finde zwar Speckpfannekuchen oder Grützwurst mit Sirup eckelig, aber der Goldsaft hatte schon immer einen Dauerplatz in unserem Schrank. Sogar in der ersten Reihe. Das Eis werde ich bestimmt testen, wenn es mal wärmer ist.
Mestolo
7. April 2011 at 18:47Super! Wie hat’s denn geschmeckt?Ich liebe Rübenkraut!
Gabi
10. April 2011 at 9:38Es hat hervorragend geschmeckt – kleine Einschränkung: mir. Die Familie mochte die Püfferkes, fand aber, das Eis schmecke ein bisschen wie Karamel und das mögen sie nicht…
Wendy
9. April 2011 at 23:01Ha – meine Eltern sind 1975 aus dem Norden Deutschlands nach jenseits der Donau “ausgewandert” und meine Mutter mußte feststellen, daß die Versorgung mit Sirup auf einmal schwierig wurde. Im ganzen Ort (immerhin eine 250.000 Einwohner-Stadt) ließ sich nur in einem Geschäft das begehrte Gut auftreiben (ich vermute bis heute, nur aufgrund von Fehldispositonen….). Heute – 36 Jahre später – ist die Versorgungslage erheblich besser – den “Zugroasten” sei dank.
Pfannkuchen mit Sirup – oder ne bestimmte Sorte Weihnachtsplätzen gehen gar nicht ohne!
Gabi
10. April 2011 at 9:38Globalisierung auf deutscher Ebene 😉 Ihr kriegt Rübenkraut und ich kann Weißwürstl kaufen …
Jutta
10. April 2011 at 23:41Gabi, du bist meine Heldin. Das wird ja sowas von probiert. Das schmeckt bestimmt super auf fetten Speckwaffeln, in einem belgischen Waffeleisen gebacken. Püfferkes sind aber auch nicht zu verachten.
Haste nicht zufällig auch das Gewinnerrezept vom Marmeladen-Wettbewerb der Rheinischen Post? Irgendwas mit Tonka-Bohnen, Erdbeeren und ich glaube, grünem Pfeffer? Ein Herr Sowieso hat wohl gewonnen und das Rezept wurde in der RP vorgestellt. Meine Mutter findet es nicht mehr und ich habe gegoogled wie blöde, ohne Erfolg.
admin
11. April 2011 at 8:06Hi, Jutta – ja, war nicht so einfach aufzutreiben, das Rezept 😉 Berichterstattung über die Marmeladenmeisterschaft (http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Marmeladenmacher-Meister_aid_882428.html) gab es reichlich, das Rezept fand ich dann in einem PDF – siehe hier: http://www.palace-st-george.de/sites/default/files/RP_Meister%E2%88%92Marmelade_100812.pdf
Undnachdem ich jüngst Tonkabohnen erstanden habe, werde ich die mal ausprobieren…
Viele Grüße, Gabi
Jutta
13. April 2011 at 20:04Gabi, das ist ja phantastisch. Ich hab mir ja schon einen Wolf gesucht und einige der Artikel, die im pdf zu lesen sind, kommen mir bekannt vor. Aber das Marmeladenrezept habe ich nicht ausfindig machen können.
Da hast du mir aber eine sehr große Freude gemacht, vielen Dank. Ich habe kürzlich auch Tonkabohnen (zum ersten Mal) gekauft und werde das Rezept sofort nachmachen, wenn es wieder selbstgepflückte Erdbeeren gibt. Juhu!
Gemuesekorb
11. April 2011 at 7:46Wow! Rübenkrauteis! Was es nicht alles gibt…
Edekaner
15. April 2011 at 21:05Rübenkrauteis, das ist mal Genial. Vielen Dank für deine Teilnahme am Blogevent.