Projekt perfekte Küche: Ihr plant wegen Umzug, Um- oder Neubau eure nächste Küche, sucht Anregungen und Tipps? Dann begleitet mich gerne bei meinem Küchenprojekt!
Die drei Küchenplaner, die ich mit meinem Projekt beauftragt habe (siehe hier), haben vermutlich hinter meinem Rücken die Augen verdreht (oder schlimmeres). Ja, ich gestehe: Ich bin mit einem achtseitigen, bebilderten Papier dort reinmarschiert, in dem ich detailliert aufgeführt habe, was ich wie und wo möchte und was nicht. Übertrieben? Vielleicht. Aber letztlich verdiene ich in und mit der Küche mein Geld, stehe dort mehrere Stunden am Tag – da würde ich mir am Ende einen Wolf ärgern, wenn etwas nicht passt.
Und ihr euch vermutlich auch! Daher habe ich unten einmal ein paar wichtige Punkte zusammen gestellt, über die ihr euch klar werden müsst, um die für euch optimale Küche zu bekommen.
Mein Waschzettel: Naja, eigentlich waren es acht mit ziemlich detaillierten Vorgaben.
Die Nutzer der Küche – Checkliste
□ Wer kocht in der Küche? Benötigt man unterschiedliche Arbeitsplattenhöhen für unterschiedliche Personen?
□ Sind kleine Kinder oder Senioren im Haushalt? Ihnen muss man (wahlweise) den Zugang zu bestimmten Funktionen (Herd) erschweren oder gerade erleichtern (Kühlschrank, Vorräte).
□ Braucht die Küche einen Essplatz oder kommunikativen Bereich (wenn man vor und mit Gästen kocht)?
Entwurf 2 von Küchenplaner 2: Ja, kommunikativ ist diese XL-Insel auf alle Fälle und als Fototisch eignet sie sich auch.
Die Nutzung der Küche – Checkliste
□ Wie oft wird tatsächlich in der Küche gekocht? Eine Küche, in der ab und ab mal ein Sandwich entsteht oder wo die Besitzerin gerne putzt, verträgt auch Hochglanz, matten Edelstahl, offene Elemente, Kopffrei-Dunstabzugshauben. Bei mir sind das alles No-Gos 😉
□ Was kocht ihr? Viel im Backofen, oft auf dem Herd, braucht ihr eine Mikrowelle, Dampfgarer oder (wie ich) vor allem viele Steckdosen an der Arbeitsplatte für Slowcooker?
□ Wie strapazierfähig muss die Küche sein? Gibt es kleine Kinder, die gerne mit dem Bobbycar herumbrausen oder Teenies, die “vergessen”, beim Brotschneiden ein Brett unterzulegen? Aber auch sonst lohnt sich u.U. die Investition in gute Fronten und Granit-Arbeitsplatten.
□ Gibt es zusätzlich zur Küche auch Abstellräume, in denen sich Putzeimer oder Vorräte unterbringen lassen? Dann darf der Stauraum zugunsten einiger dekorativer Elemente weichen.
□ Ist genügend Arbeitsfläche eingeplant – oder lässt sich vielleicht der Küchentisch auch dazu nutzen, dort vorübergehend etwas abzustellen?
Landhauslook oder lieber modern? Fotos: LückerBeckmannArchitekten – Main Street Kitchens at Botellos – Finden Sie mehr Inspiration: Küchen
Aufbau / Aussehen der Küche – Checkliste
□ Wie seid ihr sonst eingerichtet – (hyper)modern, sachlich, ländlich, rustikal? Soll eure Küche auch diesem Look entsprechen oder einen Kontrapunkt setzen? Stöbert mal bei Houzz oder Pinterest nach schönen Anregungen. Ausgedruckte Bilder helfen dem Küchenplaner auch weiter.
□ Wie sieht der Fußboden aus – passt eure angestrebte Optik dazu? Und die Arbeitsplatte auch?
□ Gibt es genügend Licht an den Arbeitsflächen, wie sind die Fenster platziert? Wo braucht es zusätzliche Beleuchtung?
□ Welche Innenausstattung der Küche macht Sinn / wünscht ihr euch? Besteckschubladen sind Standard, aber darüber hinaus gibt es auch Müllsortiereinsätze, Tellerhalter, Apothekerschränke, Eckauszüge, Rolladenschränke und, und, und… Alles schön, aber oft auch schön teuer.
Was Ihr nicht ansprecht, obwohl Ihr garantiert oft danach gefragt werdet: Euer Budget – das dann vermutlich vom Küchenplaner bis zum letzten ausgereizt wird. Ihr solltet bei Euren Anforderungen allerdings schon realistisch bleiben. Wer einen Dampfgarer, Bora-Dunstabzüge und 15 laufende Möbelmeter als Wunsch angibt, braucht nicht damit rechnen, dass irgendjemand das in 5 000 Euro unterbringt…
Zuguterletzt: Die Abmessungen
Damit Euer Küchenplaner nicht nur weiß, was er planen muss, sondern auch wie groß, solltet ihr eine möglichst genaue Skizze mitbringen oder die Zeichnung des Architekten kopieren. Wichtig ist die korrekte Angabe von Anschlüssen und Fenstern. Ein guter Küchenplaner wird Eure Angaben sicherlich noch in einem eigenen Aufmaß verifizieren wollen.
Alle Folgen der Serie “Projekt perfekte Küche”:
Schritt 1: Wer soll überhaupt planen? / Schritt 2: Wie soll die Küche aussehen? / Schritt 3: Welchen Entwurf nehme ich? / Schritt 4: Es ist vollbracht – Bilanz
9 Kommentare
Judith Weisgerber
25. Februar 2018 at 9:45Spannende Geschichte. Ich hoffe sehr, dass das dann auch alles so klappt wie Du es willst! Gute Tipps auf jeden Fall.
Gabi Frankemölle
25. Februar 2018 at 11:52Ob alles so klappt? Die Erfahrung zeigt, dass am Ende immer irgendwas ist – aber ich bin sehr zuversichtlich und habe bei dem Küchenplaner ein wirklich gutes Gefühl.
Karin
26. Februar 2018 at 15:26Ich habe mich damals für eine moderne Landhausküche entschieden, altweiß mit matten Fronten und langen Griffen, an der sieht man sich nicht so schnell satt ( mittlerweile 7 Jahre alt), die Rückwand ist frühlingsgrün gefliest. Als Arbeitsfläche habe ich mich doch wieder für die übliche Arbeitsplatte entschieden, nachdem mir der Verkäufer gesagt hat, dass Granit doch nicht so unempfindlich ist, wie angenommen. Da der Fußboden hellbeige gefliest ist, habe ich mich für ein Stäbchen-Buche-Design entschieden, etwas lehafter zur ruhigen Küche. Eine dunkle Arbeitsfläche wollte ich nicht mehr, da sieht man nichts drauf! Zusätzlich habe ich mir damals von Ikea große massive Buchearbeitsplatten gekauft, da wird drauf geschnibbelt und heiße Pfannen abgesetzt. Wichtig waren für mich auch ausreichende Schubladen, nicht nur für Besteck, sondern auch für andere Küchenutensilien, da habe ich mir Antirutschmatten und Raumeinteiler liefern lassen. Eine kleine Schublade für “Kruscht”, Krimskrams sollte auch nicht fehlen, ich bewahre dort Gebrauchsanleitungen auf. Über der Arbeitsfläche vor dem Fenster habe ich mir Strahler montiert, damit man immer gut sieht, auch bei schlechten Lichtverhöltnissen, ansonsten rundum eine Lichtleiste unter den Oberschränken. Bei meiner U-Küche habe ich in jeder Ecke soviel Steckdosen plazieren lassen wie möglich, also 3-4 und neben dem Herd nochmal zwei, und die werden auch gebraucht!!! Ob man sich nun einen Apothekerschrank gönnt ( sehr teuer), bleibt jedem selbst überlassen, aber praktisch ist er schon! Genauso der zweigeteilte Mülleimer. Ein Topfrondell wollte ich nicht mehr, wenn man das mal flott gedreht hat, ist schonmal ein Topf runtergefallen und den bekommt man schlecht wieder hinten aus dem Schrank raus! Lieber Unterschränke mit Auszügen.
Was mir bei deinem Grundriss aufgefallen ist, ist der schöne Platz im Winkel der bodentiefen Fenster, wäre das nicht ein wunderschöner Platz für einen kleinen runden Tisch zum Kaffeetrinken und klönen?
Liebe Grüße und viel Erfolg wünscht dir
Karin
Gabi Frankemölle
26. Februar 2018 at 16:27Danke für deine guten Wünsche, Karin:-) Das mit dem “Nicht-Sattsehen” ist auch einer meiner Gründe für die Fronten, nachdem ich aktuell sehe, dass man sich auch an der Kombi Magnolie-dunkelbraun sehr schnell satt sieht (sieben Jahre!) Die dunkle Arbeitsplatte in Schichtstoff hat sich für mich als superblöde erwiesen – man sieht jeden Krümel und die Nähte gehen auseinander. Daher investiere ich jetzt in eine Keramikarbeitsplatte – die scheint wirklich alles auszuhalten. Der Küchenplaner hat nen Bunsenbrenner drauf gehalten!
Karin
27. Februar 2018 at 10:56Eine Keramikarbeitsplatte ist wirklich toll, meine nächste Küche -sollte ich nochmal eine bekommen- wird dann auch eine erhalten.
LG Karin
Küchenplanung Schritt 3: Welchen Entwurf nehme ich? | Langsam kocht besser
9. März 2018 at 13:49[…] die mir ein Angebot erarbeitet hatten, waren auf (fast) dieselben Lösungen für meine eher besonderen Anforderungen und den zukünftigen Raum gekommen. Auch der Preis stimmte für die angebotenen Geräte und […]
Ferdinand Schneider
7. Juni 2018 at 16:12Ich wünsche mir eine moderne Küche und plane sie. Ich baue sie nicht selbst. Ich habe Kinder und achte bei der Planung darauf. Außerdem finde ich einen Platz in der Küche so gemütlich. Gute Idee, auch darauf zu achten, was wir kochen, denn Sie brauchen verschiedene Geräte für verschiedene Gerichte.
Küchenplanung Schritt 4: Alles fertig | Langsam kocht besser
23. Januar 2019 at 11:30[…] 1: Wer soll überhaupt planen? / Schritt 2: Wie soll die Küche aussehen? / Schritt 3: Welchen Entwurf nehme […]
Küchenplanung, Schritt eins: Wer soll überhaupt planen? | Langsam kocht besser
23. Januar 2019 at 11:46[…] Folgen der Serie „Projekt perfekte Küche“: Schritt 1: Wer soll überhaupt planen? / Schritt 2: Wie soll die Küche aussehen? / Schritt 3: Welchen Entwurf nehme ich? / Schritt 4: Es ist vollbracht – […]