Habe nur ich diesen Eindruck oder kommt es Euch auch manchmal so vor, als gäbe es zwei Küchenfraktionen? Zum einen das Team Backen, dem der luftigste Hefeteig, aber kein Steak gelingt – zum anderen das Team Kochen, das im Halbschlaf Hollandaise aufschlägt, aber schon an Knack-&Back-Brötchen scheitert. Ich zähle mich jedenfalls zur ersten Gruppe. Zum Beispiel weil ich eine gewaltigen Respekt vor großen Fleischstücken habe (“Ich kann keine Braten” war der allererste Satz auf diesem Blog, anno 2006!). Und weil ich mich immer wieder erwische, dass ich Zutaten nicht verkoche, sondern verbacke. Auberginen, Zucchini, Paprika, Tomaten? Team Kochen würde daraus eine Ratatouille schmurgeln, ich backe eine Ratatouille-Quiche. Rosenkohl, Maronen? Nein, bei mir wirds keine Beilage zur Ente, sondern eine Tarte, in die auch geräucherte Entenbrust passt.
Auch beim lecker Bloggerwettbewerb für Arla lief es wieder so ab: Hmm, Rezepte zum Brunch? Süß oder pikant? Der Gedanke an Aufstrich, Eierspeise, Fleisch oder Fisch kam mir erst gar nicht. Dafür der: Käsekuchen! Und zwar im Miniformat, aus der lange vernachlässigten Muffinform – pikant und mit sommerlich frischem Tomatensalat garniert. Ausprobiert und ja, funktioniert bestens und ergibt sehr hübsche Häppchen, die sich bestens für Gäste vorbereiten lassen, damit der Brunch auch stressfrei abläuft. Je nachdem, ob ihr jungen oder älteren Käse verwendet, habt ihr milden oder kräftigen Käsegeschmack.
Zum Brunch: Pikante Mini-Cheesecakes mit Tomatensalat
Käsekuchen ganz anders: Diese hübschen Mini-Cheesecakes kommen pikant daher und enthalten milden Comte in der Creme - wer es lieber kräftig mag, verwendet pikanten. Die Garnitur bildet ein Salat von bunten Kirschtomaten.
Zutaten
Für den Boden
- 100 g Cracker (TUC o.ä.)
- 50 g Arla Kaergarden (geschmolzen) oder Butter bzw. Margarine
Für die Käseschicht:
- 300 g Frischkäse
- 2 kl. Eier
- 100 g Gouda (mild oder pikant, fein gerieben)
- frisch gemahlener Pfeffer
Für das Tomaten-Topping:
- 250 g Kirschtomaten (am besten farblich bunt gemischt)
- 1/4 Schalotte, feinst gewürfelt
- 1 EL Essig
- 3 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Prise Zucker
- einige Blättchen Thymian
Zubereitung
- Die Vertiefungen einer 12er Muffinform mit Papierförmchen auslegen. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Cracker in eine Gefriertüte geben, mit dem Nudelholz darüber rollen, bis sich feine Krümel ergeben. Krümel in eine Schüssel geben, gründlich mit dem geschmolzenen Fett vermischen. Die Masse auf die Mulden der Muffinform verteilen und mit einem Glas oder ähnlich sehr fest (wichtig, sonst bröselt es später!) zusammen drücken.
- Für die Käsecreme Frischkäse mit Eiern verrühren, Käseraspel unterziehen und mit Pfeffer abschmecken. Auf dem Krümelboden verteilen.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene 17 bis 20 Minuten hellbraun backen. Auf einem Rost komplett auskühlen lassen.
- Für den Tomatensalat Kirschtomaten vierteln und in eine Schüssel geben. Essig, Öl und Gewürze zu einer Vinaigrette verschlagen, Thymian und Schalotten unterziehen, über die Tomaten gießen und kurz ziehen lassen.
- Zum Servieren die Papierformen der Muffins entfernen und mit etwas Tomatensalat obenauf garnieren. Sofort servieren.
3 Kommentare
Meiliese
29. Juli 2016 at 11:13Viel Erfolg! Deine Mini Cheesecakes sehen köstlich aus. Ich habe gerade auch mein Rezept eingereicht. Liebe Grüße, Lisa
gfra
31. Juli 2016 at 15:23Dann dir auch “viel Glück” 😉
Lachs-Brokkoli-Quiche & ein Exkurs zu Milchtankstellen | Langsam kocht besser
18. Juli 2018 at 8:14[…] ich wählen müsste, wäre ich eher Team Backen als Team Kochen – hatte ich ja hier auch schon mal erzählt. Vor allem, wenn ich Gemüse- oder Fleischreste im Kühlschrank habe, bastele ich daraus gerne […]