Das Rezept für Gateau Yaourt – einfacher Joghurtkuchen – habe ich aus Frankreich mitgebracht. Er ist schön saftig und wirklich simpel in der Zubereitung. Die Zutaten werden alle in einem Becher abgemessen.
Diesen Beitrag hätte ich besser “Warum ich AirBnB so liebe” benennen sollen. Aber das hätte 1) nicht in die Überschrift gepasst und 2) seotechnisch das falsche Publikum erreicht. Denn ich bin Food- und nicht Travelblogger und auf Langsam kocht besser erwarten die Leute nunmal was zu essen. Das kriegt ihr auch – nämlich ein Rezept für einen saftigen und super schnell gemachten einfachen Joghurtkuchen ganz unten in diesem Beitrag. Aber dieses Rezept hätte ich ohne AirBnB (oder in dem Fall Gites de France) gar nicht gehabt – es stammt nämlich von Nathalie Tiennot, die in dem kleine Flecken Thietreville in der Normandie das Gästehaus Le Clos des Ifs betreibt.
Das wunderschöne Landhaus aus dem Jahr 1870 hat viele Zimmer, vier davon geschmackvoll mit Antiquitäten eingerichtet für Gäste, jeweils mit eigenem Bad natürlich. Der Ausblick aus unserer “Chambre Dorothy” im Dachgeschoss auf den wildromatischen Garten und die Felder ringsherum war großartig! Das französische (also süße) Frühstück gibt es in einem hochherrschaftlichen Saal im Erdgeschoss und Madame Nathalie serviert Baguette, Croissants, Joghurt, Marmeladen, Camembert, O-Saft, Kaffee und Tee – und manchmal auch besagten Gateau Yaourt. Den fanden wir so lecker-saftig, dass wir nach dem Rezept fragten – und es bekamen. Und dazu noch Tipps für sehenswerte Schlösser in der Gegend und eine Wettervorhersage!
Warum ich so gerne AirBnB & “privat” wohne
Hotels der üblichen Ketten (Ibis, Motel One etc.) sehen alle gleich aus und bieten verläßliche Standards. Es gibt selten negative Überraschungen, aber auch keine positiven. Und: Sie sehen halt alle gleich aus. Bei Gites de France, englischen Bed & Breakfasts oder AirBnB weltweit wohnt man dagegen viel individueller, oft preisgünstiger und erfährt ein bisschen mehr vom “normalen Leben” eines Landes, finde ich. Dafür teilt man sich mit den Gastgebern Flure, Garten, Balkons, manchmal Küchen – aber das Bad eigentlich nie, wenn man den Suchfilter passend setzt. Man sollte also 1) kommunikativ, 2) einer Fremdsprache mächtig, 3) keine Perfektion oder 24/7-Service erwarten und 4) das Eigentum anderer mit Respekt behandeln. Belohnt wird man mit netten Gesprächen (die meisten Gastgeber merken sehr genau, wie sehr man plaudern möchte oder nicht) und Informationen zur Region aus allererster Hand. Beispiele gefällig?
Ohne den Rat von James und Dee aus Le Ferre wären wir wohl nicht auf die Idee gekommen, zu nachtschlafener Zeit aufzubrechen, um morgens um acht vor den Menschenmassen am Mont St. Michel zu sein. Und hätten auch nicht in einem stilvoll renovierten, supergeräumigem Dachgeschoss-Apartment mit Designermöbeln und vollständig eingerichteter Küche gewohnt, wo ich abends eine Quiche (auf-)backte.
Ohne Derek aus Tour-en-Bessin hätten wir das fantastische Fischrestaurant Le Bistrot d’à Côté in Port-en-Bessin nicht gefunden. In seinem liebevoll restaurierten alten Pastorat durften wir abends im Garten sitzen und Wein trinken, das Frühstück gab es in der Landhausküche mit dem sechsflammigen Gasherd, den ich sehnsüchtig anstarrte: So einen wollte ich auch immer haben!
Ohne Aminata aus Rouen hätten wir das marrokkanische Restaurant L’Etoile d’Or und das niedliche Bistro L’Petit Bec nicht entdeckt. In ihrer ehemaligen Bäckerei, passend La Boulangerie betitelt, schliefen wir unter jahrhundertealtem Fachwerk und frühstückten im ehemaligen Verkaufsladen. So charmant ist kein Kettenhotel!
Einfacher Joghurtkuchen – so einfach und wandelbar
Bei Madame Nathalie gab es den Becherkuchen “natur” zum Frühstück. Natürlich schmeckt er auch mit Puderzucker bestäubt nachmittags zu Tee oder Kaffee. Und sollten wirklich einmal ein paar Scheiben trocken geworden sein, dann verwendet die doch in einem Trifle – einer Schichtspeise mit Creme und Obst. Was den Geschmack angeht: Auch der war in Frankreich “natur”, ich habe einen Teelöffel abgeriebene Zitronenschale dazu gegeben. Ihr könnt aber auch Vanillearoma verwenden oder geriebene Tonkabohne. Selbst Likör wie Baileys, Limoncello, Amaretto oder Spirituosen wie Rum oder Whisky sind sicherlich sehr lecker.
Das Rezept für diesen Tassenkuchen mit Joghurt habe ich aus Frankreich mitgebracht. Er ist ganz schnell gebacken. Die Teigmenge ergibt einen 30cm-Kastenkuchen oder eine Gugelhupf-Form, einen 25er plus eine Mini-Kastenform oder zwei 20cm-Kuchen. Backofen auf 185 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Passende Backform (30er Kastenform, zwei 20er oder hohe 25er) gründlich ausfetten. Joghurt, Öl, Zucker und Eier (und optional das Aroma) in eine ausreichend große Schüssel geben. Kurz mit dem Mixer verquirlen, bis alles ganz glatt ist. Mehl und Backpulver nur so lange unterrühren, bis der Teig glatt ist. Teig in die Formen füllen und auf der 2. Schiene von unten backen (je nach Größe der Form und Höhe des Teiges 30 bis 45 Minuten) - Stäbchenprobe machen! Nach dem Backen aus dem Ofen nehmen, fünf Minuten erkalten lassen und dann vorsichtig auf ein Gitter stürzen. Dieser "neutrale" Kuchen lässt sich wunderbar geschmacklich abwandeln: Gebt Amaretto oder Baileys dazu oder einen Becher geraspelte Äpfel oder 1 zerdrückte Banane.Gateau Yaourt (einfacher Joghurtkuchen)
Zutaten
Zubereitung
Notizen
2 Kommentare
Ulrike
6. Juli 2024 at 19:23Wo hast du denn 125-g-Becher für Joghurt gefunden? Ich sehe immer nur 150-g-Becher und größer 🤔. Wobei das ja nur für Eier und Backpulver zum Tragen kommt
Gabi
6. Juli 2024 at 19:27Der war von Ehrmann – wobei der 150er sichelrich auch geht…