Hirtenmakkaroni sind eine Art “Alpenbolognese” – eine würzige Sauce mit Hack, Speck und Erbsen, die über Pasta serviert wird. Das Rezept wird im 3,5-l-Slowcooker gekocht und macht wenig Vorbereitungsarbeit.
Die StammleserInnen wissen: LKEB steht für Langsam kocht (einfach) besser und ist mein Slowcooker-Kochbuch für besonders schnell vorbereitete Slowcooker-Gerichte, ohne Anbraten und Zwischenschritte. Ähem. Es WAR seit 2017 das Kochbuch für besonders einfach umzusetzende Slowcooker-Gerichte, denn gerade habe ich das letzte Exemplar davon verkauft. Und es wird auch keine neuen geben – das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Vielleicht findet sich ein Verlag, der dieses Buch (und das Suppenbuch 52 Wochen – 52 Suppen) übernehmen mag… Und auf jeden Fall gibts unten das Rezept für Hirten-Makkaroni, eines eurer Lieblingsrezepte aus LKEB!
Wieso erst Eigenverlag und nun nicht mehr?
Als ich vor gut 15 Jahren mit meiner Idee für Slowcooker-Rezepte aus der deutschen Küche, in Deutschland entwickelt, in Deutschland gekocht (und nicht nur mehr schlecht als recht aus dem Amerikanischen übersetzt) bei Verlagen anfragten, winkten die alle ab: Kein Markt dafür. Ich fand – doch! Und nutzte meinen Beruf als Journalistin 1) die Manuskripte zu schreiben und 2) zu recherchieren, wie ich sowas selbst umsetze. Mit tollem Erfolg, wie ich jetzt mal unbescheiden sage: Meine Bücher (hier mal die komplette Auflistung) sehen nicht nach handgestrickt-zusammengewurstelt aus, bieten überzeugende Inhalte und ich habe in besagten 15 Jahren mehrere zehntausend Stück verkauft – über diese Webseite hier und über Amazon.
Letzteres ist ein Grund dafür, warum ich mich nun fast komplett vom Eigenverlag verabschiedet habe, nur einige wenige Exemplare von Langsam kocht (überall) besser sind noch da. Amazon hat die Anforderungen und Gebühren dermaßen hochgeschraubt, dass es sich nicht lohnt, darüber noch zu verkaufen, wenn man eher über Klasse statt Masse verdient. Zudem stehe ich dort zunehmend in Konkurrenz zu ständig neuen und umsortierten “150 Rezepte für 10 Euro”-Slowcooker-Kochbüchern. Die bestehen aus besagten mehr schlecht als recht übersetzten US-Rezepten, KI-generiert oder von mir abgeschrieben, haben keinerlei Foodfotos, dafür viele positive Rezensionen aus dubiosen Quellen. Die zweifelhafte Qualität sieht man ihnen nicht an, wenn man nicht weiß, worauf man achten sollte – und so kaufen viele diese zusammengeklöppelten Billig-Machwerke.
Darüber mag ich mich inzwischen nicht mehr ärgern und bringe nach und nach meine Slowcooker-Kochbücher unter ein kuschliges Verlagsdach statt sie selbst nachdrucken zu lassen – so hoffentlich auch besagtes “Langsam kocht (einfach) besser”.
Hirtenmakkaroni: Langsam kochen, schnell vorbereitet
Langsam kocht (einfach) besser war konzipiert als bequeme Ergänzung des Slowcooker-Grundkochbuches. 60 speziell entwickelte Rezepte ermöglichten “Kochen ohne Küche”, ohne Zwischenschritte und ohne viel Vor- und Nachbereitung. Frei nach dem Motto “Set and forget” können die AnwenderInnen den Slowcooker beruhigt sich selbst überlassen, nachdem die (überschaubaren) Vorarbeiten erledigt sind. Zusätzlich gibts im Kasten „Meal Prep“ bei jedem Rezept praktische Tipps, wie sich die Zubereitung des Gerichtes noch weiter vereinfachen lässt.
So auch bei diesen Hirtenmakkaroni, quasi eine “Alpenbolognese”, die viele vermutlich aus Südtirol oder Österreich kennen. Ich verwende im Buch dafür “Hack aus dem Vorrat”. Das ist mit Zwiebeln angebratenes und gewürztes Rinderhack, das ich einmal en gros herstelle und dann portionsweise einfriere. Natürlich könnt ihr auch frisches Hack verwenden und ohne TK-Vorrat auskommen.
Hirtenmakkaroni (Slowcooker)
Hirtenmakkaroni sind eine Art "Alpenbolognese" - eine würzige Sauce mit Hack, Speck und Erbsen, die über Pasta serviert wird. Das Rezept wird im 3,5-l-Slowcooer gekocht und macht wenig Vorbereitungsarbeit.
Zutaten
- 500 g Hack aus dem Vorrat (alternativ 600 g Rinderhack, zwei Zwiebeln in Würfeln und 2 EL Öl)
- 150 g Räucherschinken oder durchwachsener Speck, in feinen Würfeln
- 500 g passierte Tomaten (Tetra-Pak)
- 150 ml Wasser + 1 TL eingesalzenes Suppengemüse (alternativ Gemüsebrühe)
- 2 EL Tomatenmark
- 150 g gekochter Schinken, in Würfeln
- Oregano, Pfeffer
- 300 g Erbsen (TK)
- 200 ml Sahne
Zubereitung
Das Hack auftauen lassen und in den Slowcookereinsatz geben. (Alternativ das Öl in einem großen Topf erhitzen und darin das Hack und die Zwiebeln kräftig anrösten, bis das Fleisch krümelig und nicht mehr rosa ist.)
Tomaten, Wasser und Suppengemüse dazu geben, die Schinken- bzw. Speckwürfel und das Tomatenmark untermischen. Mit etwas Oregano und Pfeffer (kräftig) abschmecken, vorsichtig mit weiterer Salzzugabe, da Speck und Schinken auch noch Aroma entwickeln!
Auf Stufe HIGH 3 Stunden garen, auf LOW sind es 6 Stunden.
Die aufgetauten Erbsen und die Sahne zugeben, durchrühren und weitere 30 Minuten auf HIGH erhitzen. Mit kurzen Makkaroni servieren.
Notizen
Diese „Alpenbolognese“ schmeckt auch mit einer Dose Champignons, die abgegossen und von Anfang an dazu gegeben werden.
1 Kommentar
Kerstin K.
30. Juni 2024 at 22:51Liebe Gabi,
vermutlich hat wirklich “jedes seine Zeit” 🙁 ist wohl leider so.
Mit Deinen ersten 4-5 “Grundausstattungsbüchern” fühle ich mich wirklich gut versorgt; oft nehme ich Deine vorhandenen Rezepte als “Beispiel” und wandle davon nach eigenen Wünschen ab.
Im Übrigen halte ich den Slowcooker-Gebrauch immer noch für eine Nische, für die sich die Masse nicht erwärmen kann. Da “muß” es beim Kalorienaufnehmen schnell-schnell gehen und möglichst billig soll es auch noch sein.
Bloß, “aus Sch….e Bonbons zu machen” hat noch nie gut funktioniert, aus minderwertigen Rohstoffen gute Mahlzeiten zu erstellen klappt nur mit jeder Menge Chemie.
Ich habe ein etwas schräges “Hobby”: Wenn ich in der Supermarktkassenschlange stehe, schaue ich, was die anderen so im Wagen haben; oft genug graut’s Einen. Überwiegend “Füllstoffe” statt “Lebensmittel”.
Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich ganz sicher eine neue.
In dem Sinne ganz herzliche Grüße
Kerstin