Manchmal geht Langsamkochen im Slowcooker eben doch nicht schnell genug. Zum Beispiel, weil man morgens verschlafen hat und deswegen nicht genug Zeit blieb, die Vorbereitungen für den Hackbraten Hellas zu treffen. Da muss Frau umdisponieren und erinnert sich an ein Küchen-Highlight der letzten Wochen: Ricotta-Gnocchi von Nicole Stich, empfohlen von Frau Küchenlatein und der halben restlichen Food-Blogosphäre (siehe u.a. hier, hier, hier, hier und hier). Tja, dem seinerzeitigen – wohlverdienten – Hype hinkte ich um gut vier Jahre hinterher, als ich die Teiglinge vorletzte Woche zum ersten Mal zubereitete – und seitdem noch zweimal! Diese Gnocchi sind wirklich – auch für Gnocchi-Neulinge – einfach und schnell zuzubereiten, lösen sich nicht im Wasser zu einem Brei auf (meine größte Sorge), schmecken locker und neutral-frisch. Bei uns gab es Salbeibutter, Steinpilz- und Pfifferlingrahm dazu – und immer war es köstlich!

Ricotta-Gnocchi mit Pfifferling-Rahm
Diese Gnocchi sind fluffig-leicht und wirklich köstlich. Der Teig ist klebrig, lässt sich aber gut und schnell verarbeiten, wenn man Arbeitsfläche, Besteck und Hände nur gut mit Mehl einstäubt. Wir mögen am liebsten Pilzrahm dazu.
Zutaten
für die Gnocchi:
- 250 g Ricotta
- 1 Eigelb
- 1/4 TL Salz
- 30 g frisch geriebener Parmesan
- 50 - 75 g Weizenmehl, plus extra zum Bestäuben
für den Pilzrahm:
- 2 EL Butter
- 2 Schalotten
- 1/4 Zehe Knoblauch
- 200 g Pfifferlinge, geputzt
- 200 ml Sahne
- Salz, Pfeffer
- glatte Petersilie oder Schnittlauch
Zubereitung
- Für den Pfifferlingrahm Butter in einem Topf zerlassen, Schalotten und Knoblauch darin sehr gut glasig dünsten. Geputzte, trockene und passend zerkleinerte Pfifferlinge dazu geben und auf etwas höherer Hitze durchbraten.
- Sahne angießen, mit Salz und Pfeffer würzen, einige Minuten köcheln lassen. Kräuter einrühren und abgedeckt beiseite stellen.
- Für die Gnocchi überschüssige Flüssigkeit aus der Ricotta-Verpackung abgießen (soweit vorhanden), dann Ricotta, Eigelb, Salz und frisch geriebenen Parmesan in eine Schüssel geben und gut mit einem Kochlöffel verrühren.
- Das Mehl zugeben und nur kurz unterrühren, bis alles eben vermengt ist - der Teig hat eine klebrige Konsistenz. Aber so bleiben die Gnocchi samtig und fluffig - mit mehr Mehl werden sie gummiartig.
- Zum Formen das Arbeitsbrett ordentlich mit Mehl bestäuben, einen großen Esslöffel des Teiges abstechen und auf das Brett geben. Teig und Hände großzügig bemehlen, dann den Teig sanft zu einer fingerdicken Rolle formen. In kleine Teigkissen schneiden, zwischendurch das Messer immer wieder in Mehl tauchen, um ein Klebenbleiben des Teiges zu verhindern. Die Gnocchi auf einem bemehlten Brett ablegen, nach Wunsch mit einer Gabel ein Linienmuster eindrücken und flott weiterarbeiten (zu lange Wartezeit machen sie matschig und lassen sie am Brett kleben).
- Inzwischen einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen, großzügig salzen und die Hitze soweit reduzieren, dass das Wasser nur leicht köchelt. Die Gnocchi behutsam ins Wasser gleiten lassen und einmal umrühren, um zu verhindern, dass sie sich am Boden festsetzen. Dann ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Das kann abhängig von ihrer Größe 2 bis 4 Minuten dauern.
- Mit einer Schaumkelle herausnehmen und sofort mit dem Pilzrahm und (falls gewünscht) weiterem Parmesan servieren.
Notizen
Das Gnocchi-Originalrezept stammt unverändert von Delicious Days - http://www.deliciousdays.com/archives/2009/05/19/15-minutes-to-fame-gnocchi-for-beginners-and-braggarts/
2 Kommentare
Andrea
15. Oktober 2014 at 13:07Ich habe dieses Rezept für meinen Mann zubereitet. Er gibt dem Ganzen eine “1”. Eignet sich auch gut zum warm machen am nächsten Tag.
Ulrike
20. September 2023 at 9:04Ja, die sind wirklich köstlich und haben Gelinggarantie