So lecker kann Resteverwertung sein: Dieses Kartoffelbreibrot kommt ohne Sauerteig, Spezialmehle und vielschrittige Zubereitung aus. Es wird im Topf gebacken, ist supersaftig und bleibt lange frisch.
Im Gegensatz zu meiner Familie, die es heiss und innig liebt, stehe ich gar nicht auf “Kapü” – ich mag die Konsistenz nicht und habe lieber etwas zum Kauen 🙂 Wo ich Kartoffelpüree allerdings total gern mag, ist IN Backwerken (siehe gefüllte Hörnchen oder Zimtschnecken) – die Stärke der Kartoffeln sorgt für besonders fluffigen Hefeteig. Die zusätzlichen Zutaten Milch, Butter, Salz und Muskatnuss bringen irgendwie “Tiefe”, ohne dass man das Kartoffelpüree in irgendeiner Weise rausschmeckt.
Bereite ich also Kartoffelpüree zu, dann reichlich davon. So habe ich noch etwas übrig, um anschließend davon etwas leckeres zu backen – jetzt auch Brot! Dieses Kartoffelbrei-Brot ist Resteverwertung deluxe – und dazu noch extrem leckere. Das Brot benötigt keinen Sauerteig, keine Spezialmehle, keine aufwendigen Falt- und Gehvorgänge und bleibt trotzdem supersaftig. Das führe ich auf das Kapü zurück, dass hier quasi als Vorteig dient.
Brotbacken im schweren Gusstopf tut sein Übriges: Hier entsteht quasi ein klimatisierter Garraum en miniature. Der Dampf bleibt drin, die Hitze hoch. Und beim Deckel abnehmen kommt dann der Aha-Effekt: Wunderbar aufgegangen, toll aufgerissen, schön knusprig!
So lecker kann Resteverwertung sein: Dieses Kartoffelbreibrot kommt ohne Sauerteig, Spezialmehle und vielschrittige Zubereitung aus. Es wird im Topf gebacken, ist supersaftig und bleibt lange frisch. Das Rezept ist für einen runden Bräter von > 25cm berechnet. Das Wasser mit Hefe und Süße verrühren, kurz stehen lassen, bis es etwas zu schäumen beginnt. Währenddessen Kartoffelpüree, Mehlsorten und Salz in eine ausreichend große Schüssel (Küchenmaschine) geben. Hefewasser zu Mehl geben und alles gut zu einem glatten Teig verkneten, je nach Feuchte des Pürees löffelweise weiteres Wasser hinzugeben. Der Teig solte weder bröseln noch kleben. Auf bemehlter Arbeitsfläche nochmals kurz mit den Händen kneten, durch eine eingeölte Schüssel schwenken und zugedeckt ein Stunde (oder länger, wenn es im Raum kühl ist) gehen lassen. Teig nun zu einem straffen Ballen formen, indem man mit den Händen den Teig auf einer Seite "zusammenrafft". Eine runde Schüssel mit einem sehr gut bemehlten Tuch auslegen, Teigballen mit der unschönen Seite nach unten hineinlegen. Abdecken und nochmals eine Stunde gehen lassen, bis sich der Teig sichtbar vergrößert hat. Backofen mit einem Bräter und Deckel auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Teigballen vorsichtig aus der Schüssel auf ein Blatt Backpapier stürzen, die unschöne Seite ist jetzt oben. Bräter aus dem Ofen nehmen (vorsichtig, superheiß!), Deckel abnehmen und mit Hilfe des Backpapiers den Teigballen hineinheben. Deckel aufsetzen und zurück in den Ofen (2. Schiene von unten) stellen. Temperatur auf 200 Grad senken und 45 Minuten backen, Deckel abnehmen und eventuell 5-10 weitere Minuten bräunen. Brot aus dem Topf nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
Einfaches Kartoffelbrei-Brot
Zutaten
Zubereitung
4 Kommentare
Tobias
17. Februar 2022 at 12:34Wir hatten gestern den Pragerschinken gemacht (war sehr gut) und hatten Kartoffelbrei übrig. Da ich kurz vorher hier über das Rezept für das saftige Kartoffelbrot gestolpert bin, war es natürlich naheliegend auch das gleich umzusetzen. Das Brot ist klasse und auch die sehr wählerischen Kinder haben sich regelrecht draufgestürzt. Nach 2 Std ist es schon fast weg. Jetzt ist klar wo unser restlicher Kartoffelbrei in Zukunft hingeht 🙂 Wobei wir das Wort “Rest” eigentlich gar nicht kennen.
Vielen Dank dafür
Gabi Frankemölle
17. Februar 2022 at 12:56Oh, danke für die nette Rückmeldung, Tobias – ich mache neuerdings immer gleich absichtlich zuviel KaPü, denn auch die gefüllten süßen Hörnchen sind absolut wunderbar!
Arndt Irena
11. März 2022 at 15:42Hallihallöchen,
das klingt ja sehr interessant.
Ich habe eine Frage.
Kann ich das Brot statt in diesem genannten Topf auch ein Römertopf nehmen?
Danke für die Antwort.
Lg herzlichst Irena
Gabi Frankemölle
11. März 2022 at 16:10Hallo, Irena – im Römertopf kann man wohl auch backen: https://roemertopf-rezeptwelt.de/Rezepte/backen/brot/ Ich habe das aber ncoh nie ausprobiert.