Die Colomba di Pasqua ist ein traditionelles italienisches Ostergebäck und quasi Christstollen in viel leckerer! Wer kein Orangeat mag, kann auch Schokotröpfchen in den aromatischen Hefeteig geben.
UPDATE 2020: Ich backe dieses traditionelle italienische Ostergebäck seit Jahren nach exakt diesem Rezept und es kommt immer super an. Allerdings habe ich es schon lange aufgegeben, eine Taube zu formen – ich drehe stattdessen einfach einen Teigstrang zu einer Spirale und lege diese in eine hohe Springform. Schmeckt genauso und macht weniger Arbeit!
Artikel 2010: Bei unserem Kurzurlaub in Bologna haben wir in vielen Geschäften große, bunte Kartons mit Fertigkuchen gesehen: Das traditionelle Ostergebäck Colomba di Pasquale soll eine Friedenstaube symbolisieren. Weil im knappen Billigflieger-Reisegepäcklimit kein Kuchenkarton Platz hatte, habe ich jetzt kurzerhand ein deutsches Rezept gesucht und in Petras Brotkasten (wo sonst!) gefunden. Auf den Beitrag in ihrem Blog bin ich leider zu spät gestoßen – da hatte ich die Taube bereits mehr schlecht als recht per Hand geformt, mit dem Ergebnis, dass sie arg flügellahm aussieht. Der Teig jedoch ist ein Gedicht: Fluffig, aromatisch, buttrig, mit einer zuckrigen Kruste versehen. “Wie Christstollen in leicht und besser” fand meine Tochter. Damit hat sie gar nicht so unrecht: Colomba und Panettone unterscheiden sich fast nur durch die Form.
Colomba di Pasqua (italienische Ostertaube)
Dieses traditionelle italienische Osterrezept lohnt den Aufwand: Der Hefeteig ist wattig-weich und super-aromatisch, die Glasur knackig-mandelig. Das Original stammt aus Petras Brotkasten, ich habe es leicht abgewandelt - in Form (Spirale) und Füllung (nur Orangeeat statt Schokotropfen)
Zutaten
Für den Vorteig
- 60 g Weizenmehl Type 550
- 40 ml Wasser
- 25 g Frischhefe
Für den Teig
- 540 g Weizenmehl Type 550
- 100 ml lauwarme Milch
- 2 Eier
- 1 Eigelb (Eiweiß für Glasur aufheben)
- 100 g weiche Butter; in Flöckchen
- 100 g Zucker
- 1 Zitrone: Schale abgerieben
- 1/2 Teel. Salz
- 1 Pack. Orangenfrucht
- 1 Pack. Vanillezucker
Zusätzlich
- 100 g weiche Butter; in Flöckchen
- 100 g Orangeat
Glasur
- 50 g Zucker
- 25 g blanchierte Mandeln
- 1 klein. Eiweiß
- Mandelblättchen; zum Bestreuen
- Hagelzucker; zum Bestreuen
Zubereitung
Am Vorabend gegen 19 Uhr mit dem Vorteig beginnen: Dafür die Hefe in etwa 40 ml warmem Wasser auflösen und dann mit 60 g Mehl zu einem festen Teig verkneten. Diesen in eine Schüssel legen und mit Klarsichtfolie abdecken und gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat (etwa 3 1/2 Stunden).
Dann das Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Dazu die Eier, Eigelb, Butterflöckchen, Zucker, Zitronenschale, Orangenfrucht, Vanillezucker, Salz und den in Stücke geteilten Vorteig geben. Alles zuerst auf Stufe 1, dann auf Stufe 2 verkneten, bis ein glatter, elastischer, nicht klebender Teig entstanden ist. Den Teig in einer geölten Schüssel abgedeckt über Nacht gehen lassen.
Am nächsten Morgen die restliche Butter aus dem Kühlschrank nehmen und Raumtemperatur annehmen lassen. Den Teig wieder in die Schüssel der Küchenmaschine zurückgeben und kneten, dabei erst die Butterflöckchen, zum Schluss das Orangeat zugeben.
Eine hohe 24er Springform mit Backpapier auslegen Den Teig zu einer lange Rolle formen und zu einer Spirale drehen. In die Form geben und nochmals zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt bis verdreifacht hat (Petra: 1 3/4 Stunden) und sich eine Delle im Teig nicht sofort wieder füllt.
Den Backofen auf 190°C vorheizen.
Für die Glasur Zucker und Mandeln im Mixer fein vermahlen. Das Eiweiß zugeben, nochmals 10 Sekunden mixen, so dass man eine streichfähige Masse erhält. Diese Masse auf die Teigoberfläche auftragen, mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreuen.
Die Form auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen schieben. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 175°C herunterschalten. Die Colomba weitere 30-35 Minuten backen dabei mit Alufolie abdecken, falls die Oberfläche zu dunkel wird. Stäbchenprobe! Danach noch 5-10 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen lassen.
7 Kommentare
Sivie
4. April 2010 at 15:12Das hört sich lecker an. Wir haben gestern bei Schwiegereltern eine abgepackte Colomba aus Italien probiert. Hat super geschmeckt. Vor allem war da ganz tolles Orangeat drin.
Jutta
4. April 2010 at 17:21Die will ich auch schon seit Urzeiten nachbacken. Sieht toll aus und überhaupt nicht lahm! Ich muss übrigens ständig an das Foto mit den Schuhen der Italienerinnen denken, ich komm da nicht drüber…
sibylle
4. April 2010 at 19:55Hier bei uns in Genf gibt’s die Tauben auch zu Ostern zu kaufen – in versch. Varianten.
FROHE OSTERN
sibylle
Paule
4. April 2010 at 20:30Sieht sehr, sehr lecker aus. Ich liebe solches Hefegebäck, dieses Ostergebäck war mir bis jetzt allerdings nicht bekannt. Danke für den tollen Beitrag!
Petra
4. April 2010 at 23:47Wenn die Colomba angeschnitten ist, sieht sowieso keiner mehr die Form. Geschmack zählt 🙂
Frohe Ostern!
Alex
6. April 2010 at 14:56Bei mir durfte die Colomba dieses Jahr nicht fehlen. Und wenn etwas übrig bleibt, gibt es bei mir das passende Rezept 🙂
Deine Ostertaube sieht echt klasse aus
Crockyblog » Blog Archive » “Frohe Ostern” mit gebackenen Osternestern
9. April 2012 at 14:47[…] Auf dem Ostertisch macht gegenständliches Gebäck (ob nun als Zopf, als Honey Bunny oder als Ostertaube) jedenfalls immer eine gute Figur. Als essbare Deko gab es diesmal Osternester aus weichem, süßem […]