Dieses saftig-knusprige Topfbrot mit Joghurt und Dinkelmehl kommt in den kalten Ofen – das spart Energie und ist ungefährlicher für die Finger!
Die Gattung Topfbrot kannte ich bislang nur so, dass man einen Teigling in einen brutal vorgeheizten schweren Bräter stürzt und ihn dann bei fallender Hitze backt. Das gelingt wunderbar, ist aber nicht ganz ungefährlich, finde ich: An Topf bzw. Deckel habe ich mir trotz Topflappen schon häufiger die Finger verbrannt. Außerdem gelingt es mir selten, den Teigbrocken gerade aus dem Gärkorb in den Topf zu kippen. Das Ergebnis ist dann immer ein etwas windschiefes Brot – klar, geschmacklich ist das immer noch 1a, aber es gibt halt Abzüge in der B-Note 😉
Vor diesem Hintergrund fand ich das Joghurt-Brot von Die Küche brennt sehr interessant: Man lässt den Teig im Bräter letztmalig gehen (braucht also kein Gärkörbchen) und startet mit kaltem Ofen und kaltem Topf. Das ist ungefährlicher, spart Energie und das Ergebnis ist wunderbar: Ein lockeres helles “Universal”-Brot, das gut zu Süß und zu Salzig passt. Ich habe die Mehlmengen etwas verändert, die Hefe- und Salzmengen reduziert.
Zum Vergleich: Das Brot oben ist aus demselben Teig – aber hier habe ich es mit der unschönen Seite nach unten erst für eine Stunde in einen Gärkorb gegeben, dann auf Backapier gestürzt und dann vorsichtig in einen heißen Bräter gesetzt. Die Optik ist anders, das Vorgehen komplizierter, daher bevorzuge ich die kalte-Ofen-Methode unten!
Topfbrot mit Joghurt und Dinkel
Dieses saftig-knusprige Topfbrot mit Joghurt und Dinkelmehl kommt in den kalten Ofen - das spart Energie und ist ungefährlicher für die Finger!
Zutaten
- 350 ml Wasser (höchstens lauwarm)
- 10 g Hefe (frisch)
- 1 TL Honig
- 200 g Roggenmehl (Typ 1370)
- 600 g Dinkelmehl (Typ 630)
- 150 g Joghurt (ich hatte 10% und etwas Skyr, der weg musste)
- 2 TL Salz
Zubereitung
Hefe und Honig im lauwarmen Wasser auflösen und etwas stehen lassen, bis es zu schäumen beginnt.
Restliche Zutaten mit dem Hefewasser in eine große Schüssel geben (Küchenmaschine) und etwa fünf Minuten auf kleinster Stufe zu einem glatten Teig kneten. Den Teig in einer geölten Schüssel etwa zwei bis drei Stunden bei Raumtemperatur (oder über Nacht im Kühlschrank) zugedeckt geben lassen.
Den Teig von den Seiten her ziehen und zusammen falten - je nach Form des Bräters oval oder rund. Das geformte Brot rundum bemehlen und mit der schönen Seite nach oben in den Topf legen. Brot einige Male parallel (oder eine Art Ähre) einschneiden. Den Deckel aufsetzen und den Bräter in den kalten Ofen stellen.
Backofen auf 180 °C Ober/Unterhitze stellen und auf der zweiten Schiene von unten etwa 60 Minuten backen.
Deckel mit Topflappen abnehmen und Ofen auf 215 Grad hochregeln. Weitere fünf bis zehn Minuten (unter Aufsicht, nicht weggehen) bräunen.
Brot auf ein Gitter stürzen und auskühlen lassen.
Notizen
Habt ihr den Brotteig im Kühlschrank gehabt, lasst ihn am nächsten Tag eine knappe Stunde auf Temperatur kommen, bevor ihr ihn formt und in den Topf gebt.
12 Kommentare
Die Küche brennt
16. Mai 2019 at 22:00Hey das freut uns, wenn dir das Rezept gefallen hat. Die Abwandlung hört sich auch gut an, das wird probiert! 🙂 LG
Kara
27. April 2020 at 4:43Darf man zu dem Dinkelmehl, statt Roggenmehl auch Weizenmehl nehmen?
Falls ja, ändert sich da die Flüssigkeit und wieviel?
Ihr Brot sieht super aus.
Klasse ?
Gabi Frankemölle
27. April 2020 at 8:01Ich denke, bei den paar Gramm Roggenmehl ändert das die Flüssigkeitsmenge wohl nicht…
Gabi Frankemölle
27. April 2020 at 8:04Oops, gerade gesehen – ich hatte ein anderes Brot im Sinn, 200 g ist schon ein erheblicher Anteil. Da ich aber kein Brot-Doc bin, weiß ich nicht, ob du mehr oder weniger Wasser dazu geben musst, wenn du aus dem Mischbrot ein reines Weißbrot machst. Dann musst du halt nach Gefühl arbeiten – ist der Teig zu zäh, noch mehr Wasser dazu geben…
Jeanette
26. Mai 2020 at 9:52Sehr leckeres Brot! Mögen auch meine kleinen Mädels. Hab erst zu spät gesehen das es nach dem Kühlschrank erstmal temperieren soll. Ist dennoch gut gelungen. Habe einen Bräter verwendet. Danke für das leckere Rezept ?
Gabi Frankemölle
27. Mai 2020 at 11:06Ach, die meisten Teige sind sehr unempfindlich. Zumindest bei mir, denn für hohe Backkunst bin ich nicht geeignet 😉 Schön, dass es euch geschmeckt hat!
Celia Garcia Sanchez
11. April 2021 at 19:30Klasse Brot!
Einfach und unkompliziert.
Klappt mit jedem Mehl (550 ger und 1050 ger sogar 00er und 550ger.
Abwandelbar was Körner oder Nüsse angeht und auch Bier oder Malz als Wasseranteil also eigentlich für jeden Laien geeignet.
Auch kann man die Hefe halbieren und 3/4 Wasser durch Hefewasser ersetzen.
Einfach toll.;-)
Gabi Frankemölle
12. April 2021 at 8:08Freut mich, dass es bei dir so gut geklappt hat!
Sylke
26. November 2020 at 13:27Hallo! ?Ich hab da eine Frage:
Machst du Backpapier in den Topf? Denn bei deinem einen Foto ist welches im Topf, beim anderen nicht ?.
Viele Grüße,
Sylke
Gabi Frankemölle
26. November 2020 at 17:47Hallo, Sylke – mal ja, mal nein! Ich habe einen Topf, in dem hängt es an – da kommt immer welches rein.
Anna
18. Juni 2021 at 23:21Hallo, kann ich das Brot problemlos in einem 2,2lt Topf (21 cm Durchmesser) backen oder geht der Teig wahrscheinlich über?
Gabi Frankemölle
19. Juni 2021 at 8:17Da würde ich die Teigmenge reduzieren – vielleicht nur die Hälfte oder maximal 2/3 nehmen. Dem so ist das schon ein ganz schöner Brummer!