Salade niçoise ist ein klassischer Mahlzeitsalat aus Frankreich mit Kartoffeln, Bohnen, Tomaten, Thunfisch und Croutons. Das kräftige Dressing enthält Kapern – aber in meinem Fall keine Anchovisfilets.
Manchmal denke ich, ich werde zu alt für den Sch… Oder zumindest zu alt für Foodhypes. Grüne Smoothies ließen mich kalt, Cold Brew im wahrsten Sinne des Wortes ebenso. Clean eating und Chiapudding hielten keinen Einzug in meine Küche und eine Regenbogentorte habe ich nur auf ausdrücklichen Wunsch einer Kollegin einmal (und nie wieder) gebacken.
Auch der Trend “Bowl” – Salate, Müslis, Suppen zutatenweise in Schüsseln gefüllt – reißt mich eher wenig mit. Stattdessen fühle ich mich an die Zeit erinnert, als mein Sohn als Kleinkind nur essen wollte, wenn alle Speisen fein säuberlich auf dem Teller separiert wurden. Sprich: Bolognese bestand aus einem Löffel Nudeln, daneben einem Klecks Sauce (beides durfte sich nicht berühren!) und zwei Häufchen Tomaten-Paprika-Salat, wiederum in Tomate und Paprika aufgeteilt. Das Dressing hatte selbstredend in einem Kännchen daneben zu stehen. Und sowas soll ich nun auf freiwilliger Basis erneut durchexerzieren? Och nö 😉
Müsli mit Früchten. Oder Breakfast Bowl 😉
Wobei ich zugeben muss: Hübsch aussehen tun diese Bowls schon und mit den vielen frischen Zutaten darin sind sie ein gesunder Trend. Also lass ich mich doch anstecken und schließe mich der heutigen Foodblogger-Aktion #allyouneedisbowls an. Schaut mal in die Linkliste ganz unten, was die anderen so gezaubert haben!
Bei mir gibt es quasi die Mutter aller Bowls: Salade niçoise. Dieser französische Mahlzeitsalat war schon Bowl, als es das Wort dafür noch nicht mal gab. Ob der Nizzasalat tatsächlich aus Nizza oder zumindest aus der Provence stammt, ist nicht mal sicher – er tauchte erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in Paris aus. Eines der ältesten bekannten Rezepte stammt von Küchenchef Auguste Escoffier, der 1903 in seinem Guide culinaire als Zutaten grüne Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Kapern, Oliven und Sardellenfilets angibt, wie Wikipedia dazu schreibt.
Ja, Anchovis kommen oft ins Dressing – ich hatte keine da, genausowenig Oliven. Ihr könnt das gerne wieder ergänzen – oder etwas anderes weglassen, was euch nicht so gut schmeckt. Dann habt ihr halt ne andere Art französischer Bowl, ist sicherlich genauso lecker!
Salade niçoise - Nizza-Salat
Ein klassischer Mahlzeitsalat aus Frankreich mit Kartoffeln, Bohnen, Tomaten, Thunfisch und Croutons. Das kräftige Dressing enthält Kapern - aber in meinem Fall keine Anchovisfilets. Ich mag sie nicht so gerne.
Zutaten
Für den Salat:
- 300 g Kartoffeln
- 2 EL Olivenöl
- 2 Scheiben Vollkorntoast
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- Salz, Pfeffer
- 1 kl. Romana-Salat
- 200 g grüne Bohnen, knapp gar gekocht
- 2 Eier, hart gekocht und gepellt
- 100 g Kirschtomaten, zerteilt
- 1 Dose Thunfisch, abgetropft
Für das Dressing:
- 4 EL Öl
- 1 TL Zitronensaft
- 1 TL Senf
- 1 TL Kapern + 1 EL der Kapernflüssigkeit
- 1 EL weißer Balsamico
- 1 EL Honig
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
Die Kartoffeln ungeschält in Würfel schneiden und fünf Minuten vorkochen. Dann gut ausdampfen lassen und in einem Löffel Olivenöl in der Pfanne schön braun braten, salzen und pfeffern, beiseite stellen.
Das Brot in Würfel schneiden und ebenfalls in Öl rösten, etwas Knoblauch dazu pressen (falls gewünscht), erkalten lasseen.
Alle Zutaten für das Dressing in einen Mixbecher geben und pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Jetzt den Salat auf einer Platte anrichten: Romanasalat als unterste Schicht verteilen, darauf die Kartoffeln, Eier, Bohnen, Thunfisch, Tonatem und Croutons verteilen. Erst vor dem Servieren das Dressing darüber träufeln.
Notizen
Als Mahlzeitsalat reicht diese Menge für zwei Personen - als Beilage aber sicherlich für vier.
Noch mehr leckere Bowls gibt es hier:
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15 Kommentare
Vegane Teriyaki-Auberginen-Bowl mit Edamame, Möhren und Ingwer | Feed me up before you go-go
13. September 2020 at 9:00[…] – Herbst-Bowl Küchentraum & Purzelbaum – Pasta-Bowl Langsam kocht besser – Salade niçoise – die Mutter aller Bowls zimtkringel – Bratreis-Bowl mit Huhn und Gemüse Kleines Kuliversum – Bun Chay Bowl […]
Ina Apple
13. September 2020 at 9:32Hey meine Liebe,
ich bin ja – ganz im Gegensatz zu dir – ein riesiger Bowl Fan! Ich könnte ja einfach alles aus einer Schüssel essen – haha! Und dein sezierter Salat sieht einfach superlecker aus!
Liebe Grüße, Ina
Gabi Frankemölle
13. September 2020 at 10:38Ich führ das jetzt mal auf unseren Altersunterschied zurück, Ina 😉 Aber du hast recht: Eigentich isses egal, wie man nett angerichtete Zutaten nennt…
Simone von zimtkringel
13. September 2020 at 9:51Ha, ich lach mich schlapp, du bist also auch keine Freundin symmetrisch im Schüsselchen angeordneter Speisen! Deinen Salade niçoise würd ich aber sofort nehmen, egal, ob schön einzeln drapiert oder gemischt. Den liebe ich!
Herzliche Grüße
Simone
Gabi Frankemölle
13. September 2020 at 10:39Gegenfrage, Simone: Hast du ne Pinzette zum Anrichten zuhause??? 😉
Sabrina
13. September 2020 at 10:31Haha, ich verstehe dich nur zu gut. Und trotzdem hast du die Aufgabe hervorragend gemeistert – sieht wunderbar aus! 🙂
Liebe Grüße
Sabrina
Gabi Frankemölle
13. September 2020 at 10:41Dankeschön, Sabrina 🙂
Kathrina
13. September 2020 at 11:18Mir geht es da ähnlich wie dir, liebe Gabi. Es sieht schön aus, aber ich bin bisher auch ohne Bowls ganz gut durchgekommen. Deine Bowl sieht aber auf jeden Fall sehr lecker aus.
Liebe Grüße,
Kathrina
Pasta Bowl - Küchentraum & Purzelbaum
13. September 2020 at 11:26[…] Colada Smoothie Bowl Rezeptninamanie AntiPasti-BowlLebkuchennest Herbst BowlLangsam kocht besser Salade niçoise – die Mutter aller BowlsFeed me up before you go-go Teriyaki-Auberginen-Bowl mit Edamame, Möhren und Ingwerzimtkringel […]
Ulrikr
13. September 2020 at 20:41Ich bin auch zu erlebenserfahren für Bowls ?
Karin
16. September 2020 at 16:43Gottseidank bin ich also nicht die Einzige, die diesen “modernen Firlefanz” nicht braucht. Herrliche leckere Sommersalate – in allen verschiedenen Mischungen- gab es bei mir schon immer!
Liebe Grüße
Karin
Gabi Frankemölle
16. September 2020 at 16:53Ja, aber wenn du dann noch die Zutaten symmetrisch anordnest, isst du nicht nur gesund, sondern auch noch trendy 😉
poupou
17. September 2020 at 9:33das klingt alles sehr lecker – aber wie brätst du kartoffeln in einem löffel???
Gabi Frankemölle
17. September 2020 at 10:49Was habe ich denn da für einen Sch.. getippt 😉 In einem Löffel Öl anbraten soll das heißen – ändere ich glech. Danke fürs Aufpassen!
Spinat-Semmelknödel mit Waldpilzen | Langsam kocht besser
8. November 2020 at 9:00[…] schönen Anlass, mal etwas zu kochen, was man sonst nicht unbedingt kocht – seien es nun Bowls, Heimatküche, selbstgemachte Pasta oder Gruselgerichte aus der […]