Als bekennender Küchen-Snob gruselt es mich, wenn jemand Küchengeräte missbraucht. Es gibt bei mir also keinen portionsweise im Thermomix gekneteten Teig, Eggs Benedict aus der Mikrowelle oder im Slowcooker “gebackene” Bubble-Pizza. Nee, Küchengeräte sollte man dafür nutzen, wofür sie WIRKLICH geeignet sind – und beim Slowcooker sind das definitiv Schmorgerichte.
Als sich also “Schmorgerichte” als Motto der Januar-Edition vom Bloggerevent “all you need is…” heraus kristallisierten, kam mir gleich mein Weihnachtsbraten in den Sinn. Im 6,5-l-Topf schmurgelten zwei Spanferkel-Rollbraten für 12 Gäste still vor sich hin, im rechteckigen 3,5er-Schongarer dazu ein Semmelknödelauflauf – und für mich als Gastgeberin bedeutet das stressfreies Kochen. Denn beim Schmoren im Slowcooker kommt es nicht auf die Minute, nicht mal auf die Stunde an. Garpunkte vermasseln, Übergaren und Trocken werden geht kaum – ehrlich! Selbst quasi zerfallendes Fleisch ist immer noch saftig und die Saucen aus dem Slowcooker sind durch die lange Ziehzeit ausgesprochen aromatisch.
Schmorgerichte gibts bei mir also nur aus dem Slowcooker – aber den “normalen” schweren Schmortopf setze ich zusätzlich ein. Nämlich zum Anbraten, damit Saucen schön dunkel werden und Röstaromen bekommen. Ja, viele Slowcooker-Köche/innen verzichten auf diesen Schritt, aber hallo, Küchen-Snob hier 😉 Nee ernsthaft: Ich habe schon mal bei Rouladen ausgetestet, ob Anbraten oder Nicht-Anbraten beim Garen im Slowcooker einen Unterschied macht. Für mich macht es das trotz des zusätzlichen Abwaschs: Saucen werden geschmacklich irgendwie “tiefer” und das Fleisch sieht mit Kruste einfach appetitlicher aus als “gekocht”. Aber wer’s weniger genau nimmt, lässt es einfach – soooo groß ist der Unterschied nun auch wieder nicht.
Der Vergleich: Rouladen aus dem Slowcooker, links mit Anbraten, rechts ohne.
Das war mein diesjähriger Weihnachtsbraten aus dem 6,5-l-Slowcooker für 12 Gäste. Wer eine weniger große Runde verpflegen möchte, bereitet einfach die Hälfte im 3,5-l-Topf zu. Als Beilagen zum Braten mit seiner köstlich-herben Sauce gab es bei uns Semmelknödelauflauf und Wirsing mit Pfifferlingen. * Amazon-Link. Als Amazon-Affiliate erhalte ich eine kleine Provision, wenn Sie über diesen Link bestellen. Der Artikel verteuert sich für Sie dadurch nicht.Spanferkel-Braten mit Schwarzbiersauce
Zutaten
Zum Binden der Sauce:
Zubereitung
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20 Kommentare
Ulrike
13. Januar 2019 at 11:01Genau so etwas hat sich der Inschennör gewünscht! Gekauft!
Gabi Frankemölle
14. Januar 2019 at 9:33Ja, komisch – Kichererbsen-Kürbis-Topf wünschen sich Männer irgendwie nie 😉
Sigrid
13. Januar 2019 at 11:19Das perfekte Festtagsgericht für diesen Topf. Klasse, dass es hier nicht auf die Minute ankommt, mit Geduld schmeckt es besser.
Liebe Grüße
Sigrid
Gabi Frankemölle
14. Januar 2019 at 9:34Und bei Schmorgerichten sowieso 😉
Steph
13. Januar 2019 at 11:57Oooh, wie lecker! Da hätte ich mich auch gerne an den Tisch gesetzt!
Gabi Frankemölle
14. Januar 2019 at 9:35Danke, Steph – und wenn du ein bisschen bei deinem unendlichen Fundus wunderschöner Geschirre mitbringst, hätte der Tisch auch großartig ausgesehen 😉
Tina von LECKER&Co
13. Januar 2019 at 12:12Waaaahhhh – ich liebe Spanferkel. Kannte es bisher nur in Form von Schäufele aber dein Braten sieht ja sowas von köstlich aus!
Liebe Grüße,
Tina
Brotwein
13. Januar 2019 at 13:01Der Rollbraten sieht super aus. Vor allem Biersaucen mag ich bei Schwein sehr gerne. Lieben Gruß Sylvia
Barbara
13. Januar 2019 at 13:16Der Slowcooker ist wirklich prädestiniert für Schmorgerichte! Dein Rezept mit dem Schwarzbier drin stelle ich mir super vor!
Tanja Foodistas
13. Januar 2019 at 14:30Liebe Gabi,
jetzt brauche ich einen Spanferkelbraten, denn deiner lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Liebe Grüße Tanja
Gabi Frankemölle
13. Januar 2019 at 14:32Danke, Tanja – den habe ich bei uns im Großmarkt gesehen 😉
Marie-Louise
13. Januar 2019 at 15:42Spanferkel essen mein Mann und ich so gerne, dass es das sogar zu unserer Hochzeit gab. Aus dem Slowcooker kenne ich es allerdings noch nicht, klingt aber wunderbar! Ich bin auch immer fürs Anbraten bei Schmorgerichten, auf die Röstaromen würde ich nie verzichten wollen. Semmelknödelauflauf klingt aber auch toll! Bei uns gab es neulich Semmel-Serviettenknödel…mhhh!
Liebe Grüße
Marie-Louise
Gabi Frankemölle
13. Januar 2019 at 17:20Ja, damit kann man so schön die Sauce aufstippen… Wenn man das als “Auflauf” im Slowcooker macht, entgeht man dem Knödeltrauma der zerfallenden Kugeln 😉
Doris Dempewolf
13. Januar 2019 at 16:37Wie toll ist das denn???? Super-einfach und straffrei im Slow Cooker kochen. Bravo! Das Rezept wandert definitiv in meinen Rezeptschatz.
Julia
13. Januar 2019 at 21:21Liebe Gabi,
so geht es mir auch, bei Schmorgerichten ist man einfach flexibler und es muss nicht auf die Minute genau alles fertig werden. Perfekt für den gemütlichen Winter! Ein tolles Rezept!
Viele Grüße,
Julia
Patrick
14. Januar 2019 at 8:37ui, noch nie gegessen. Aber….diese Soße hört sich schon fantastisch an – wunderbar
Gabi Frankemölle
14. Januar 2019 at 8:50Schmeckt auch zu “normalem” Schweinebraten 😉
Maja von moey's kitchen
14. Januar 2019 at 13:40Ich kann mich nicht erinnern schon jemals Spanferkel als Rollbraten gegessen zu haben. Das klingt unfassbar zart und lecker!
Und jedes Mal wenn ich an dich und deinen Blog denke, nehme ich mir ganz fest vor den Slowcooker wieder öfter zu benutzen 🙂
Viele Grüße
Maja
Gabi Frankemölle
14. Januar 2019 at 15:29Ja, manchmal vergisst man den einfach, weil man ihn weggeräumt hat (ja, geht sogar mir so), aber spätestens wenn ich ne Suppe oder Eintopf kochen möchte, macht er sowas von Sinn…
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