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4 In Backen

Helau! Beschwipste Berliner, die finale Edition…

Nur einmal im Jahr setze ich einen Topf Fritierfett an – zu Karneval. Und dann gibt es beschwipste Berliner mit Eierlikör-Cremefüllung nach genau diesem Rezept. Seit über 15 Jahren!

Man sollte eben nicht nur Links speichern, sondern komplette Rezepte… Andernfalls kann es vorkommen, dass man sich zwar noch an das Rezept für die perfekte Eierlikör-Krapfenfüllung erinnert (siehe hier), aber der Verweis zu den “richtigen Faschingskrapfen”  nun ins Leere läuft. Und wenn man dann noch vergisst, dass man ein ähnlich gutes Teigrezept schon im Fundus hatte (siehe hier) und einfach irgendein beliebiges anderes nimmt, dann endet man erneut mit einer tollen Creme und einem suboptimalen Teigling. Ha, nie wieder – diesmal speichere ich Teig- und Füllungsrezept zusammen und hoffe, dass ich es im nächsten Jahr wieder finde! Update: Tue ich seitdem auch…

Beschwipste Berliner zu Karneval

Tradition: Beschwipste Berliner zu Karneval

Gibt es die Tradition, Fettgebackenes zu Karneval, Fassenacht, Fasching zu servieren auch in eurer Region? In meiner Familie backen wir meist die leichteren Quarkspitzen (okay, wenn man Fettgebackenes überhaupt leichter nennen kann). Das ist ein Rezept von meiner Tante aus Brandenburg und es gibt sie entweder als Quarkspitzen mit Rosinen oder Quarkspitzen mit Kartoffeln  – die machen den Teig superlocker. Die niederländische Version heisst Oliebollen und auch das Rezept habe ich schon aufgeschrieben. Allen gemein: Der Teig wird mit Backpulver gelockert, ist nur leicht gesüßt und nach dem Backen werden sie in Zucker gewälzt oder mit Puderzucker bestäubt und sind damit fertig.

Dagegen benötigen beschwipste Berliner einige Arbeitsschritte mehr. Sie bestehen aus Hefeteig, brauchen Gehzeit und der Eierlikörpudding sollte vorgekocht werden. Auch die Glasur am Ende wird separat aufgestrichen. Aber glaubt mir: Die Mühe lohnt sich – die beschwipsten Berliner sind köstlich und kosten nur einen Bruchteil dessen, was ihr beim Bäcker bezahlen würdet. Einmal im Jahr lohnt sich der Aufwand!

Beschwipste Berliner

Beschwipste Berliner

Ergibt: 16 - 20 Stück

Nur einmal im Jahr setze ich einen Topf Fritierfett an - zu Karneval. Und dann gibt es beschwipste Berliner mit Eierlikörcreme - nach genau diesem Rezept. Seit über 15 Jahren 🙂 Viel weniger als diese Menge würde ich nicht zubereiten, das lohnt den Aufwand kaum.

Zutaten

Für den Teig:

  • 125 ml Milch, höchstens lauwarm
  • 100 g Butter oder Margarine, zerlassen und wieder abgekühlt
  • 500 g Weizenmehl
  • 1 Pack. Trockenbackhefe (oder 20 g Frischhefe)
  • 30 g Zucker
  • 1 Pack. Vanillin-Zucker
  • 3 Tropfen Bittermandel-Aroma
  • 1 Teel. Salz
  • 2 Eier
  • 1 Eigelb

Für die Creme:

  • 1 Pack. Puddingpulver, Vanillegeschmack
  • 40 g Zucker
  • 400 ml Milch
  • 50 g Butter
  • 100 ml Eierlikör

Sonstiges:

  • dicker Zuckerguss
  • Schokosauce oder Schokostreusel
  • Fritierfett

Zubereitung

Zuerst mit der Füllung beginnen: Puddingpulver mit Zucker vermengen. Nach und nach mit gut 6 EL Milch glatt rühren. Restliche Milch, Butter und Eierlikör aufkochen, vom Herd nehmen und angerührtes Pulver mit Schneebesen einrühren. Pudding erneut auf die Kochstelle stellen, unter Rühren einmal aufkochen. Puddingmasse mit Frischhaltefolie bedeckt kalt stellen.

Für den Teig Mehl in eine Rührschüssel sieben und sorgfältig mit der Hefe vermischen (oder Frischhefe in der höchsten lauwarmen Milch auflösen). Übrige Zutaten und die warme Milch-Mischung sowie das zerlassene Fett hinzufügen und alles mit einem Handrührgerät (Knethaken) kurz auf niedrigster Stufe verrühren, dann auf höchster Stufe in etwa 5 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort so lange gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.

Den Teig leicht mit Mehl bestäuben, aus der Schüssel nehmen und auf der Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten. Den Teig in 50 g schwere Stücke teilen und zu glatten Bällchen rollen. Teigbällchen zwischen 2 mit Mehl bestäubten Tüchern nochmals gehen lassen, bis sie sich sichtbar vergrößert haben.

In der Zwischenzeit das Ausbackfett in einem breiten Topf oder einer Fritteuse auf etwa 175°C erhitzen, so dass sich um einen in das Fett gehaltenen Holzlöffelstiel Bläschen bilden.

Die Teigballen portionsweise (maximal 3 bis 4 Stück) mit der Oberseite nach unten in das siedende Ausbackfett geben und Deckel schließen. Von beiden Seiten etwa zwei Minuten goldbraun backen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen.

Die Berliner auf einem Kuchenrost erkalten lassen und durchschneiden. Kalte Eierlikörcreme esslöffelweise (oder mit einem Spritzbeutel) auf die unteren Hälften geben, Deckel aufsetzen. Deckel mit Zuckerguss glasieren und mit Schokosoße oder Streuseln dekorieren.

Notizen

Wer "normale" Berliner möchte, kocht keinen Pudding, sondern spritzt nach dem Backen mit einer spitzen Tülle etwas Marmelade in die Mitte der - nicht durchgeschnittenen - Krapfen.

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Ich freue mich sehr, wenn du es nachkochst, an Freunde weiter gibst, es in sozialen Netzwerken oder auf deinem Blog teilst. Aber bitte sei fair und gib die Quelle an! Ausdrücklich untersagt ist jegliche Nutzung in kommerziellen Buchprojekten anderer Autoren. Gegen die Verletzung meines Urheberrechts gehe ich mit rechtlichen Mitteln vor.

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4 Kommentare

  • Antworten
    Sivie
    7. März 2011 at 16:27

    Vielleicht eine Kategorie OPTIMAL einrichten 😉

  • Antworten
    sibylle
    7. März 2011 at 22:27

    klasse!!

  • Antworten
    Crockyblog » Blog Archive » Schnelles Backen: Quarkspitzen mit Rosinen
    17. Februar 2013 at 12:40

    […] Karnevalsberliner (siehe zum Beispiel hier und hier) sind inzwischen zur Tradition in unserer Familie geworden. Knapp 40 Stück in etwa vier […]

  • Antworten
    Schnelles Backen: Quarkspitzen mit Kartoffeln | Langsam kocht besser
    18. Februar 2019 at 14:17

    […] Ausnahme bildet der große Topf mit Pflanzenfett, den ich alljährlich zu Karneval ansetze, um die Karnevalsberliner darin zu fritieren. Weil das Fett aber durchaus mehr als einen Backvorgang verträgt, gab es auch […]

  • Antworten

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