Dieser aromatische Stollen im Glas wird tatsächlich direkt im Behälter gebacken: Der Teig braucht keine Hefe, ist durch Quark sehr saftig und ich habe ihn mit Cranberries und Orangeat angereichert.
Ich lieeeebe Christstollen. Am liebsten den original Thüringer ohne Marzipan. Aber gerne auch Mandelstollen, Stollenkonfekt, Quarkstollen oder Christstollen-Parfait. Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihn NIE einkaufe oder backe. Denn ist Stollen im Haus, dann schleiche ich quasi stündlich daran vorbei, um nur “ein ganz kleines Stückchen” davon abzuschneiden. Und abends ein extrem schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mir überlege, wie viele Kalorien ich mir da genehmigt habe…
Um den kleinen (das meine ich wörtlich) Stollenhunger zu befriedigen, habe ich jetzt ein neues Rezept ausprobiert: Kleine aromatische Quarkstollen mit Cranberries und Orangenaroma. Sie werden direkt im Glas gebacken, das anschließend sofort verschlossen wird. So entsteht ein Unterdruck (Vakuum würde ich das nicht nennen), der das Glas versiegelt und die köstliche Portion saftigen Stollens einige Wochen haltbar macht. Die kleinen Gläser lassen sich als “Geschenk aus der Küche” wunderbar verschenken – und natürlich auch selbst essen. Ich behalte (siehe Intro) aber nur ein einziges – so vermeide ich, das komplett allein zu vernaschen!
Wie lässt sich das Rezept Stollen im Glas abwandeln?
Sehr gut! Denn wer kein Orangeat mag, lässt das einfach weg – und wird dann vermutlich auch kein Zitronat hinzugeben. Statt Cranberries passen auch Rosinen, Korinthen oder andere Trockenfrüchte wie Aprikosen oder Pflaumen, wobei ich das Säuerliche der Cranberries gerade reizvoll finde. Einige gehackte Mandeln lassen sich auch verwenden, Wal- oder Haselnüsse fände ich persönlich zu intensiv – die überdecken das feine Gewürzaroma.
Wie lange ist Quarkstollen im Glas haltbar?
Siehe Intro: Alt wird sowas bei mir nicht. Ich denke mal, vier Wochen schafft dieser Kuchen es allemale, wenn das Verschließen mit dem Unterdruck funktioniert hat. Achtet genau darauf, dass die Ränder der Gläser supersauber sind, wischt sie gegebenfalls nochmals mit einem Küchentuch ab. Deckel, Einmachringe und Glasdeckel sollten unbedingt in kochendes Wasser gelegt werden, damit sie keimfrei sind.
Diese saftigen kleinen Quarkstollen ohne Hefe werden direkt im Glas gebacken und anschließend verschlossen. Das macht sie gut haltbar. Die Trockenfrüchte im Teig lassen sich beliebig variieren. Die Trockenfrüchte mit dem Rum (oder Orangensaft) vermischen und in einem Schüsselchen zugedeckt einige Stunden (oder über Nacht) ziehen lassen. Die Gläser (müssen nicht alle dieselbe Größe haben) bis auf 2/3 Höhe mit flüssiger Butter ausstreichen und mit Mehl ausstäuben. Die Ränder säubern. Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für den Teig Butter und Zucker mit dem Mixer oder der Küchenmaschine schön schaumig rühren, einzeln die Eier sehr gründlich einarbeiten, dann den Quark und die Gewürze unterrühren. Mehl, Mandeln und Backpulver nur so lange dazu rühren, bis sich ein glatter Teig ergibt. Twist-off-Deckel oder Deckel und Einmachringe in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und aufkochen lassen. In heißem Wasser stehen lassen. Gläser höchstens bis zu 2/3 Höhe befüllen, Rand säubern. Gläser auf einem Rost in den Ofen stellen (2. Schiene von unten) und je nach Größe zwischen 25 und 35 Minuten backen - bei unterschiedlichen Gläsergrößen die kleinen zuerst herausnehmen, die größeren weiterbacken lassen. In jedem Fall Stäbchenprobe machen! Die heißen Gläser (mit Geschirrtuch oder Topflassen anfassen) sofort verschließen - entweder mit Twist-off-Deckel oder Einmachringe und Glasdeckel auflegen, mit Klammern sichern. Bei Raumtemperatur abkühlen lassen, später bis zu 4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Einige Tage Ziehzeit im Glas lassen den Stollen besonders aromatisch werden.Stollen im Glas mit Cranberries (ohne Hefe)
Zutaten
Trockenfrüchte:
Zum Füllen:
Für den Teig:
Zubereitung
Notizen
4 Kommentare
Kerstin K. aus T.
17. Dezember 2024 at 17:54Hmm, interessantes Rezept, muß ich nächstes Jahr direkt mal probieren.
Aber, liebe Gabi, sind die Metallklammern nicht “verkehrt herum” angebracht? Lassen sich die Gläser damit übereinander stapeln? Wenn nicht, sitzen die Klammern auf jeden Fall “falsch” :-;
Gabi Frankemölle
17. Dezember 2024 at 17:57Gute Frage, Kerstin! Ich mach die immer so rum drauf und nehme sie ja ab, wenn die Gläser ganz kalt sind und das mit dem Unterdruck funktioniert hat.
Kerstin K. aus T.
17. Dezember 2024 at 21:40Klugscheixermodus an :-; – die sind falschrum.
Ich wecke viel ein (wirklich mit Gläsern von Weck, deshalb darf man DANN auch “Einwecken” sagen, sonst “Einkochen u.ä.”).
Beim klassischen Einmachen (gestapelt im Wasser im Kochtopf) würden die Klammern auf DIESE Art und Weise stören bzw. das stapeln unmöglich machen. Wenn das nicht gebraucht wird, halten sie sicher auch so.
Gabi Frankemölle
26. Dezember 2024 at 15:17Ich habs ausprobiert, tatsächlich, die sitzen besser auf weniger raumgreifend, so wie du es gesagt hast 🙂