… oder dass Sie einfach schon zu lange bloggen! Katharinas Anfrage, meine seinerzeitige Liste abdrucken zu dürfen, hat mich merken lassen, dass vieles auf mich inzwischen nicht mehr zutrifft. Nach mehr als drei Jahren Bloggen fehlen manchmal Inspiration oder Idee, manchmal bin ich einfach schreibfaul, weil ich beruflich ja schließlich auch noch tippe. Aus den 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Sie FoodbloggerIn sind wurden also “10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Ihre besten Tage als FoodbloggerIn vorbei sind“…
- Sie setzen sich an den Tisch und essen. Sie essen von einem schlampig gefüllten Teller, richtig heißes Essen. Erst da fällt Ihnen auf: Ich wollte doch noch fotografieren!
- Das Thema muss Sie schon arg vom Hocker reißen, damit Sie noch an einem Blogevent teilnehmen. “Gähn – ein Blogevent Gänseleber & Zimt im Glas?”
- Die Essenwünsche Ihrer Familie bringen Sie kaum noch aus dem Kochen & Bloggen-Konzept. Allerdings können Sie sich auch nicht daran erinnern, was die um Himmels willen mit “diesem leckeren Hühnchengericht, das du damals verbloggt hast” meinen könnten.
- Sie schauen im Saturn-Prospekt wieder nach Espressoautomaten oder Flachbildfernsehern und nicht nur nach Digitalkameras.
- Sie müssen bei Ihrem eigenen Blog die Suchfunktion nutzen, um zu wissen, wie Ihre Lieblingsplätzchen heißen.
- Sie besitzen inzwischen Springformen mit 10, 12, 18, 20, 24, 26 und 28 cm Durchmesser. Selbstverständlich in beschichtet, unbeschichtet und Silikon.
- Der Stapel der Kochbücher mit “muss ich noch nachkochen und bloggen”-Lesezeichen ist umgekippt und hätte beinahe Ihren vierjährigen Neffen unter sich begraben.
- Es nervt Sie, dass Sie 20 topaktuelle Gedecke im Schrank haben – aber immer nur für eine Person. Beim Essen für 8 müssen Sie daher zähneknirschend wieder das kreuzbrave Alt Luxembourg verwenden.
- Sie halten sich gar nicht für etabliert, aber Sie bekommen Anfragen für Linktausch, Werbeplatzierung und Probepakete für Produkte.
- Sie bekommen eine Stromgeld-Rückzahlung von den Stadtwerken – und Sie verwenden diese NICHT für eine 22cm-Springform.
Nee, Sie kaufen zwei Mini-Weckgläschen. Vielleicht fällt Ihnen ja doch noch etwas Gutes für das Gänseleber & Zimt-Blogevent ein 🙂
22 Kommentare
Heidi, die II.
26. November 2009 at 13:06Au weia – was ist das? Küchenblues? Ich habe den Eindruck, dass da jemand Zuspruch nötig hat. Manchmal richtet das einfach eine Schaffenspause – und wenn als Vorleistung die Schaffung eines ganzen Buches gegeben ist und dieses krisentechnisch nun mit Hindernissen belegt ist, dann wundert mich das nicht weiter…
Der Trost ist: eigentlich kann es nach dem Ausruhen nur wieder aufwärts gehen!
Darauf freue ich mich als, zum großen Teil, stille Leserin dieses Blogs!
LG Heidi
Ulrike
26. November 2009 at 13:13🙂
Hedonistin
26. November 2009 at 13:27Zu ergänzen wäre vielleicht noch Punkt 5 a):
Sie lesen in einem Blog ein reizvolles Rezept, kopieren es in Ihre Nachkochliste, klicken dann der vollständigen Info halber noch den Link zum Originalrezept an – und landen verblüfft in Ihrem eigenen Blog. 🙂
Moni
26. November 2009 at 16:49Schön geschrieben 😉
Da kann ich ja nur hoffen, dass ich mich in drei Jahren nicht wiedererkenne…
Bislang kann ich mir das aber kaum vorstellen. Im Moment bin ich bei meinem Blog nicht mal dazu in der Lage Leerzeilen zuverlässig an der richtigen Stelle zu plazieren *g*
lamiacucina
26. November 2009 at 17:24darauf kann man sich schon heute freuen, wieder einmal Zeit für andere Dinge zu haben.
Christel
26. November 2009 at 18:28Soviel und solange blogge ich ja noch gar nicht …. aber ich erkenne mich auch 🙂 Ich habe hunderte Bilder auf dem Rechner aber der Antrieb fehlt!
Ulli
26. November 2009 at 23:51Du sprichst mir aus der Seele.
kitchenroach
27. November 2009 at 4:39Herrlich! 😉
Jutta
27. November 2009 at 14:16Ja, ja und nochmals ja, ganz genau neunmal. Einzig Punkt Nummero 7 ist irgendwie anders: bei uns gibt es solch’ einen Stapel natürlich auch. Dieser hätte aber kürzlich fast meinen dreiundfünfzigjähringen Ehemann gemeuchelt. 😉
Müssen wir jetzt ein schlechtes Gewissen haben?
PS: die Mini-Weckgläschen habe ich schon!
Petra
27. November 2009 at 20:34Welche Weck-Minigläschen? Habe ich was verpasst? 😉
Naja trotz vier Jahren Blog bin ich noch nicht da angekommen. Wobei ich die Suchfunktion ganz oft nutze, dazu habe ich ja meinen Blog, dass ich endlich die Rezepte und Bilder dazu wiederfinde. Momentan fehlt mir leider nur die Zeit, meine vielen guten gekochten Rezepte auch zu bloggen…
zorra
30. November 2009 at 10:23Espressoautomaten? Wirst du jetzt ein Kaffeeblogger? 😉
Buntköchin
2. Dezember 2009 at 15:10Haaallooooooo? Du hast doch nicht wirklich aufgehört, oder wie? Das würde ich sehr schade finden.
Gabi
2. Dezember 2009 at 17:34@ alle: Danke für den Zuspruch 🙂 Und ich habe natürlich nicht aufgehört, ich habe nur einen Durchhänger, grins…
Crockyblog » Blog Archive » Lese-Kostprobe: Effilee & eine Abhandlung über Produkttests
17. Dezember 2009 at 17:55[…] Hier hatte ich noch geschrieben, dass ich mich nicht für etabliert halte – aber die Produktproben-Welle hat mich doch erreicht. Wie Ulrike (Joghurt) oder Foodfreak (Suppenbasis) habe ich auch schon Lebensmittel gestetet – und den mir zugedachten Butteraufstrich zwar aufgegessen, aber nicht besprochen. Was sollte ich auch groß sagen? Weder die Tatsache, dass das Kerrygold Extra direkt aus dem Kühlschrank streichbar ist, noch die Reduktion an Fettprozenten haut mich um: Butter bewahre ich in der Speisekammer auf (und da ist sie eh streichbar) und die Konsistenz von Halbfett-Irgendwas behagt mir nicht. Entweder ich esse Butter und damit auch das entsprechende Fett – oder ich lasse es. “Lassen” ist das Stichwort: Gestern haben mich zwei Hefte und eine hübsche schwarze Schürze von Effilee, eines recht neuen Koch- und Lifestylemagazins aus Hamburg erreicht. Während mich der Inhalt durchaus begeistert, stoßen mich die hohläugigen Models in den Modestrecken einfach nur ab. Reportagen über Pferde als Fleischlieferant, die Herstellung von “Plastikspeisen” für Restaurants oder die Idee, eine Speise in drei Varationen in drei Ländern kochen zu lassen, heben sich wohltuend vom Einerlei anderer Kochzeitschriften ab. Auch die Foodfotos gefallen mir – aber bitte lasst die unterernährten Fotomodelle der Modebeiträge außen vor! Die vermitteln alles mögliche – aber nicht das Konzept Lebensfreude. Da lobe ich mir Brigitte, die auf Mode ohne Models setzt. Erschienen: 17. Dezember 2009 • Tags: Persönliches, ProdukttestsVeröffentlicht in Persönliches | Beitrag drucken • Kommentare zu diesem Beitrag abonnieren […]
Alfredo Nudeln, Albatrüffel, Eigelb und eine Selbsterkenntnis « lamiacucina
12. Dezember 2012 at 6:00[…] viel Aufgewärmtes lässt mich nachdenklich werden. Ich lese wieder einmal in den 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Ihre besten Tage als FoodbloggerIn vorbei sind und finde meinen Verdacht bestätigt. Da hilft auch das zusätzliche Eigelb nicht darüber hinweg. […]
5 Rezepte, an denen ich erkenne, | kuechenlatein.com
13. Juli 2013 at 7:41[…] schon (zu) lange blogge. Es war ein schleichender Prozess, der kollektive Event-Blues und nun noch dieser Artikel. Ich komme nicht umhin festzustellen, ja zu allen 10 bzw. 11 Punkten. Auch zu Punkt 5a: Ich lese in […]
Offener Brief an eine Presse-, Werbe- oder sonstige Agentur | kuechenlatein.com
20. Juli 2013 at 17:27[…] gehört oder gelesen haben. Offensichtlich gelte ich als etabliert gemäß Punkt 9 dieser Liste. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie sich genauer über dieses Blog […]
Hasselnötskaka med kaffe - Haselnusskuchen mit Kaffee - kuechenlatein.com
19. Juli 2020 at 13:31[…] fragt frau sich, ob die besten Tage nicht schon vorbei sind. Leicht zu überprüfen an dieser Liste. Fehlte mir doch tatsächlich eine Springform von 23 cm Durchmesser, um […]
Conny
29. Juli 2020 at 14:56Liebe Gabi,
ich habe diese sehr, sehr geile Liste gerade erst über Ulrikes Schweden-Rezept gefunden und muss jetzt natürlich unbedingt hier kommentieren – anstatt beim leckeren Haselnusskuchen mit Kaffee. Ich habe beim Lesen nämlich nicht nur still in mich hinein gegrinst, sondern bin auch ein paar Mal ertappt zusammengezuckt. Kurz habe ich mir Sorgen gemacht, ob’s das jetzt schon war mit mir und dem Foodbloggen – da es Dich aber auch noch gibt (zum Glück), melde ich Entwarnung. Und dass ich jetzt ziemliche Lust auf ein Blogevent Gänseleber und Zimt hätte. Aber lass es uns doch bitte statt im Glas auf Alt Luxemburg anrichten. Das hab ich für 12 Personen…
Herzlichst, Conny
Gabi Frankemölle
29. Juli 2020 at 15:02Hach, Conny – wir sollten uns mal ne Liste 3.0 überlegen 🙂 “Woran Sie merken, dass Sie IMMER NOCH foodbloggen” – ich habe inzwischen hier 15+ Jahre und bei USA-K 20. Und immer noch Spaß dran – aber eher nicht Gänseleber und Zimt. Hast ne andere Idee?
10 Tatsachen, an denen Du erkennst, dass Du immer noch foodblogst | Langsam kocht besser
28. Oktober 2020 at 8:07[…] Allerdings habe ich über die ganzen Bloggerjahre tatsächlich einiges erlebt – und da lasse ich euch einfach mal an meinen Beobachtungen teilhaben. So wie 2008 an den 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Sie Foodblogger sind, und später an den 10 Tatsachen, an denen Sie erkennen, dass Ihre besten Tage als Foodblogger vorbei sind. […]
chris
26. Juli 2021 at 16:45Hallo Gabrielle,
auch wenn die Liste bestimmt nicht ernst gemeint ist, schön zu lesen, dass
mal jemand auch über das schreibt, was der ein oder andere gar nicht
bemerkt, weil er frisch im “Business” ist.
Mit freundlichem Gruß
Chris