Mein Blogjahr 2020 in Fakten und Zahlen: Welchen Rezepte mochtet ihr am liebsten, was habe ich am häufigsten gekocht, welche Artikel haben mir am meisten bedeutet?
Als Journalistin bin ich quasi berufsbedingt neugierig. Und daher liebe ich so “Blick hinter die Kulissen”-Aktionen wie die #foodblogbilanz2020, die Steffen und Sabrina (Feed me up before you gogo) ausrichten. Schon seit Jahren lese ich begeistert bei BloggerkollegInnen mit, wenn sie zurück blicken und aus dem Nähkästchen plaudern. Nun mache ich zum ersten Mal mit, obwohl mein Blog schon 15 Jahre alt ist – aber 2020 war wirklich ein ganz besonders Jahr, in vielfacher Hinsicht!
1. Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?
Einer der genau zum seltsamen Jahr 2020, der Pandemie und den Lockdowns passt: Das einfache Haferflockenbrot, in dem man gehamsterte Vorräte verbrauchen kann. Dicht darauf folgten die westfälische Herrencreme und das Bratapfel-Tiramisu. Ach – sagte ich schon, dass das hier eigentlich ein Slowcooker-Blog ist??? Ich sollte meine Ausrichtung mal überdenken 🙂
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Am meisten bedeutet ++hätte++ mir wahrscheinlich der kulinarische Vietnamreisebericht, aber aus bekannten Gründen gab die Reise nicht. Stattdessen konnte ich immerhin in der Corona-Talsohle im Sommer meinen Geburtstag mit einem ganzen Dutzend Gäste feiern – eine Tatsache, über die man 2019 kein Wort verloren hätte. Das kleine Buffet mit Garden Foccacias und vielen Dipps führt mir gerade wieder vor Augen, wie sehr ich es genieße, für kleine oder auch große Runden zu kochen und “Mottoabende” auszurichten (siehe Menü-Kategorie auf diesem Blog). Nachdem ich mich ja 2020 schwer zurück halten musste, werde ich euch wahrscheinlich 2021 damit zuschmeißen 😉
Besonders spannend (und spaßig) fand ich außerdem das Thermi vs. Slowi-Battle mit meiner lieben Bloggerkollegin Anja: Wir ließen den Thermomix TM6 und den Slowcooker mit einem identischen Bolognese-Rezept gegeneinander antreten. Na, was meint ihr, wer gewonnen hat? Und zuguterletzt: Die 10 Tatsachen, an denen du erkennst, dass du immer noch foodblogst waren eine schöne Gelegenheit, über mich selbst herzuziehen – und nicht nur über den Thermomix…
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Es sind weniger spezielle Artikel als ganze Blogs und ihre Themen… Wie gefühlt Millionen anderer habe ich in diesem Jahr das Brotbacken für mich entdeckt. Zeit hatte ich genug, Mehl hatte ich genug (mein Mann arbeitet in einer Mühle) – gute Rezepte mit (ganz) wenig Hefe fehlten mir noch. Entdeckt habe ich die zum einen bei Sonja von Cookie & Co, wo mich vor allem die Topfbrote faszinierten, zum anderen bei Valesa (Brotbackliebe und mehr), wo ich mich dank ihres ausführlichen Tutorials erstmals an italienischen Weizensauerteig, Lievito Madre, gewagt habe. Was Slowcooker-Gerichte angeht, so schaue ich gerne bei Damndelicious vorbei und hole mir Anregungen für Schmorgerichte ohne Würzmixe und Fertigprodukte. Das ist auf US-Webseiten eher die Ausnahme!
Blick in meinen Kühlschrank: Lievito Madre ist dort inzwischen Dauergast, ebenso das schwedische Senf-Honig-Dill-Salatdressing, Muhammara und selbst gemachte BBQ-Sauce.
4. Welches der Rezepte, die du 2020 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Die Senf-Honig-Dill-Sauce wie aus dem schwedischen Möbelhaus ist seit April Dauergast in meinem Kühlschrank. Sie schmeckt zu Räucherlachs, man kann frischen Ofenlachs damit überbacken, sie putzt als Dressing grüne Salate auf und würde vermutlich sogar Schuhsohle kulinarisch aufwerten 😉 Bekommen habe ich das Rezept im ersten Corona-Lockdown bei einer (quasi illegalen) Hochzeitsfeier mit zehn Personen vom Vater der Braut, der die kleine Gesellschaft bekocht hatte. Seitdem habe ich sie bestimmt schon viermal in einer Litermenge angerührt und in kleine Fläschchen abgefüllt, die sich wunderbar als Mitbringel verschenken lassen. Meine Ma bekommt immer eins, meine Tochter, meine Freundin…
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2020 beschäftigt?
Es war ein Blogproblem, aber weniger ein technisches als ein generelles: Wer wie ich als Freiberufler u.a. vom Bloggen und Kochbuchschreiben lebt, macht sich notwendigerweise Gedanken um die Monetarisierung seiner Inhalte. Irgendwie müssen Kranken- und Rentenversicherung schließlich bezahlt werden…
Dabei habe ich 2020 beschlossen, nur noch auf Werbeblöcke im Gegensatz zu Kooperationen mit Firmen zu setzen. Ja, die Anzeigen nerven und sind auffällig – aber noch nerviger für mich sind zum Beispiel Verhandlungen mit Firmen, die (erst) kein Budget haben, aber viel redaktionelle Leistung fordern. Und lieber auffällige Werbung als unauffällige Schleichwerbung… Gut gemachte Advertorials können zwar ein Mehrwert für die Leser sein, aber da bin ich doch zuviel Journalistin, als dass ich heute Gerät A hochlobe, morgen Produkt B vorstelle und übermorgen mit Marke C koche. Das soll nicht heißen, dass ich das falsch finde – aber mir liegt das eben nicht.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
In meinem Kühlschrank hat – zum ersten Mal dauerhaft – Sauerteig Einzug gehalten. Ich weiß nicht, wie viele Roggensauerteige ich schon durch Nichtbeachtung habe sterben lassen – seeehr viele. Vor allem auch, weil wir gar kein stark gesäuertes Roggenbrot mögen! Dass es auch – einfach zu führenden und milden – Weizensauerteig gibt, war eine Offenbarung. Und die Pizzen, Hefeschnecken, Mischbrote sind es seitdem auch!
Die Rezepte habe ich zwar jeweils notiert, aber die liegen noch auf der Schreibhalde – im Bücher-Weihnachtsgeschäft komme ich weniger zum Bloggen als ich möchte.
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
“Crack Chicken nicht Kokain” – hallo??? Ja, das Crack Chicken aus dem Slowcooker hat einen gewissen Suchtfaktor mit seiner sahnig-zwiebeligen Sauce. Aber wieso jemand auf die Idee kommt, Google dabei sagen zu müssen, dass er/sie nicht mit Rauschgift kochen möchte…
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2021?
Angesichts der aktuellen Lange in der Welt finde ich mein Blogbusiness ziemlich nebensächlich. Der Kochbuchverkauf läuft, die Seitenabrufzahlen stimmen – das darf gerne so bleiben. Ansonsten wünsche ich mir und uns vor allem eine Rückkehr zur Normalität – ich möchte mal wieder meine Ma in den Arm nehmen, mit zehn Leuten um einen Tisch sitzen, spontan meinen Sohn in Wien besuchen, einfach so ans Meer nach Holland fahren, den nächsten Urlaub planen. Geht es euch nicht auch so???
Weitere Foodblogbilanzen findet ihr übrigens bei:
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20 Kommentare
Katrin
30. Dezember 2020 at 17:05Eine tolle Foodblogbilanz. Ich wünsche dir alles Gute für 2021!
Liebe Grüße, Katrin
Juliane
30. Dezember 2020 at 20:36Ein toller Rückblick! Und ja, mir geht es ganz genauso wie Dir, ich sehne mich danach, endlich mal wieder Freunde zum Essen einzuladen und in größerer Runde gemeinsam zu essen, zu feiern, zusammen zu sitzen… Ich freue mich also auf Deine Dinner-Explosion 2021 😀
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Liebe Grüße
Juliane
Foodblogbilanz 2020 | Feed me up before you go-go
31. Dezember 2020 at 9:32[…] Slowcooker […]
Kathrin
31. Dezember 2020 at 10:33Liebe Gabi, ein schöner Beitrag, ich musste gut schmunzeln bei deinem Kommentar zu deinen beliebtesten Rezepten. Ich bin hier tatsächlich eher für die Slowcooker-Themen auf deinem Blog. Spannend übrigens auch deine Erläuterungen & Sicht zum Thema Werbung vs Kooperation! Einen guten Rutsch und liebe Grüße, Kathrin von Sanddorn & Seegras
Gabi Frankemölle
31. Dezember 2020 at 13:43Ich hoffe, ich habe mit diesem Werbung vs. Kooperation niemandem auf die Füße getreten 😉 Es ging mir nur darum zu sagen, für mich ist das nix, habe ich festgestellt…
Julia von Löffelgenuss
31. Dezember 2020 at 17:32Liebe Gabi,
ich erinnere mich dieses Jahr gerne an unser Gespräch über die Küche Neuenglands und über genau das, was du oben beschreibst: die Herausforderung mit dem Schreiben und Bloggen Geld zu verdienen. Würde zu gern mit dir noch mal drüber fachsimpeln ? Ich bin ja ein großer Fan von USA Kulinarisch. Mach weiter so!! Herzliche Grus aus Köln!
Julia
Gabi Frankemölle
31. Dezember 2020 at 18:19Ruf gerne an, Julia 🙂
Jahresrückblick #Foodblogbilanz2020 - kuechenlatein.com
31. Dezember 2020 at 13:31[…] Schlemmerkitchen | Möhreneck | Chestnut & Sage | Sanddorn und Seegras | Jenny is baking | Langsam kocht besser | Danielas Foodblog | Nilas Welt | La Pâtisserie | Der Reiskoch | Herbs & Chocolate | Mehr […]
Ulrike
31. Dezember 2020 at 13:53Rutscht gut ins Jahr 2021 auf dass unsere Foodblogs weiterhin zusammen alt werden
zorra vom kochtopf
31. Dezember 2020 at 18:20Ich schliesse mich Ulrike an und wünsche dir einen guten Rutsch ins 2021. Und das Haferflockenbrot werde ich bald mal nachbacken! 😉
Sabrina
31. Dezember 2020 at 16:05Ich hoffe, dass der kulinarische Vietnamreisebericht so bald wie möglich nachgeholt werden kann, darauf wäre ich neugierig. Bislang gab es hier auch das große Sauerteigmassensterben, aber vielleicht wird 2021 ja mein Jahr der selbst gebackenen Brote – who knows!
Ich freue mich, auch im neuen Jahr von dir zu lesen und hoffe, du beginnst es gut und gesund.
Liebe Grüße
Sabrina
Gabi Frankemölle
31. Dezember 2020 at 16:32Der kulinarische Vietnamreisebericht wird nachgeholt, sobald die Vietnamreise nachgeholt ist 😉
Isabelle/das ÜberSee-Mädchen
31. Dezember 2020 at 18:01Mir geht es genauso, ich mag auch wieder mehr gesellige Stunden und Reisen… Interessanter Einblick bei dir – ich bewundere das Brotbacken ja bei anderen, habe es aber selbst nur sporadisch probiert. Meine Haferflockenbrötchen sind auch ein Topklick, einmal mehr dank Corona… Ich wünsche dir einen guten Rutsch!
Gabi Frankemölle
31. Dezember 2020 at 18:19Aber wieso genau Haferfocken & Corona? Muss mir echt mal einer erklären 😉
Daniela
1. Januar 2021 at 13:00Dein Tatsachen-Bericht spricht mir aus der Seele 🙂
Eine schöne Foodblogbilanz – vielen Dank für’s Teilen!
Ein frohes neues Jahr,
Daniela
Barbara
1. Januar 2021 at 20:57Hallo Gabi,
ja, so spontane Reisen, Besuche, Treffen mit vielen Leuten – das sind alles Dinge, auf die ich mich auch freue. Irgendwann wird es wieder so weit sein. Schöne Jahreszusammenfassung.
Das mit den Anzeigen stört mich gar nicht, wenn ich so drüber nachdenke. Und mit dem Bewerben von X Artikeln, die sich teils wiedersprechen, tue ich mich auch schwer und will das oft nicht lesen. Schön, wenn jeder das so machen kann wie er will.
Und jetzt schau’ ich mir das Rezept für Deine Senf-Honig-Dill-Sauce an; die habe ich dieses Jahr verpasst.
Liebe Grüße
Barbara
Gabi Frankemölle
2. Januar 2021 at 10:15Und ich habe mir gerade bei dir die gebackene Aubergine mit Harissa und die Zitronencremetorte runter kopiert 🙂
Foodblogbilanz – das Jahr auf Volkermampft | volkermampft
3. Januar 2021 at 9:10[…] Slowcooker […]
Meine persönliche #Foodblogbilanz2020 – Wallygusto
17. Mai 2021 at 15:56[…] Slowcooker […]
Meine Foodblogbilanz 2020 - es geht bergauf! - ÜberSee-Mädchen
16. Dezember 2022 at 11:23[…] Jessis Schlemmerkitchen, Möhreneck, Sanddorn & Seegras, Chestnut & Sage, Jenny is baking, Slowcooker, Danielas Foodblog, Nilas Welt, La Pâtisserie, Der Reiskoch, Küchenlatein, Herbs & Chocolate, […]