Dieses Chili ist ein Gesamtkunstwerk. Mit gleich drei “Geheimzutaten”, dunkel, dicht, würzig und genau so scharf, wie ihr es möchtet – absolute Nachkochempfehlung!
Dieses geniale Chili begleitet mich quasi durch meine ganze Kochkarriere. Ich koche es seit 20+ Jahren und es war schon in meinem allerersten Kochbuch enthalten (und wird es im neuesten LKB auch wieder sein). Aktuell koche ich es meist im Mini-Slowcooker für zwei Personen (meinen Mann und mich), habe aber auch schon im 8-l-Topf acht Einzelpartien nacheinander für 80 Partygäste geschmurgelt.
Vor Jahren wurde das Rezept in einem Galileo-Fernsehbericht gefeatured und die Testesser fanden es grässlich – keine Ahnung, was die nach welcher Kochzeit probiert haben. Exakt dieses Chili wars jedenfalls nicht 😉 Denn die Zutaten Kaffee, Bier und Kakao schmeckt man überhaupt nicht heraus – das ganze verkocht vielmehr zu einem “Gesamtkunstwerk”, dunkel, dick, dicht, einfach köstlich. Das finden übrigens auch fast 1400 Bewerter bei Chefkoch!
Wie isst man Chili in den USA, welche Beilagen passen?
Chili ist ein Fleischragout, kein Gemüseeintopf – da bin ich Snob und Purist. Bei uns gibt es das Chili daher wie in Texas mit Toppings wie geriebenem Käse, Avocado, saurer Sahne, Koriander, Tortillachips, Maisbrot oder allenfalls Baguette. Wenn ich lese, dass jemand es über Reis oder Nudeln serviert (quasi wie TexMex-Bolognese), Dosenmais oder Paprika ergänzt – okaaay… Kann man machen (in Deutschland), muss man aber nicht. Der eigentliche Charakter von Chili ist ein anderer – nämlich ursprünglich Resteverwertung von (zu gut) abgehangenem Rindfleisch, das durch starke Würzung quasi wieder genießbar gemacht wurde ?
Apropos starke Würzung: Schon bei der ersten Rezeptversion hier auf dem Blog habe ich drauf hingewiesen. Fangt vorsichtig an mit der Würze, denn durch die lange Garzeit intensivieren sich die Aromen – aber auch die Schärfe. Also besser weniger Chilipulver nehmen und die Schoten eventuell ganz weglassen. Später nachwürzen geht immer!
Coffee Chili aus dem Slowcooker
Dieses Chili ist ein Gesamtkunstwerk. Dunkel, dicht, würzig und genau so scharf, wie ihr es möchtet - absolute Nachkochempfehlung! Das Rezept ist für einen 3,5 l Topf berechnet, der ziemlich voll wird - in einem 4,5er oder 5-l-Topf funktioniert es auch.
Zutaten
- 1 Essl. Öl
- 2 Zwiebeln, gehackt
- 3 Knoblauchzehen, zerdrückt
- 500 g Rinderhack
- 500 g Rinder-Gulaschfleisch, fein gewürfelt
- 1 groß. Dose Tomaten, mit Flüssigkeit, aber etwas zerdrückt
- 250 ml dunkles Bier
- 200 ml Kaffee
- 2 kl. Dosen Tomatenmark (je 70 g)
- 100 ml Rinderbrühe (aus Instant zubereitet)
- 50 g brauner Zucker
- 2 EL Chilipulver (mehr oder weniger nach Geschmack)
- 1 - 2 Teel. Kreuzkümmel, gemahlen
- 1 TL. Backkakao
- Je 1/2 TL getr. Oregano und gem. Koriander
- Salz und Pfeffer
- 2 Dosen Kidneybohnen (400 ml) , abgegossen
- 2-4 klein. frische Chilischoten, entkernt und fein gewürfelt (oder weniger oder gar nicht)
Zubereitung
Öl in einem großen Topf erhitzen, darin Zwiebeln, Fleischwürfel, Hackfleisch zehn Minuten schön anbräunen. Fett abgießen.
Fleisch in den Slowcooker geben und die restlichen Zutaten (bis auf die Bohnen) untermischen. Gewürze (vor allem die Chilischoten) vorsichtig dosieren, sie werden beim Kochen intensiver.
Das Chili fünf Stunden auf HIGH garen, dann die Bohnen hinzufügen und weitere zwei Stunden auf LOW oder 1 auf HIGH ziehen lassen.
Notizen
Auch auf LOW lässt sich das Chili gut garen - dann sind es neun bis 10 Stunden.
4 Kommentare
Birgit
4. Oktober 2020 at 10:40Dieses Chili ist wirklich genial und diese Woche wäre die Gelegenheit, es mal wieder zu kochen bei dem angekündigten Schmuddelwetter.
Absolute Empfehlung!
Gabi Frankemölle
4. Oktober 2020 at 10:51Danke für die nette Rückmeldung, Birgit!
Blogevent XXXVI – Some like it hot: Coffee Chili | Langsam kocht besser
4. Oktober 2020 at 10:55[…] UPDATE: Dieses Rezept gibt es jetzt auch in einer 2020er Version – siehe hier. […]
Aus dem Slowcooker: Coffee Chili | Langsam kocht besser
4. Oktober 2020 at 10:57[…] UPDATE 2020 – dieses geniale Chilirezept hat wirklich mal eine Renovierung verdient, von der ich da unten rede! Ihr findet es jetzt also an neuer Stelle. […]