Das langsamste Knuspermüsli der Welt – hier in der Schoko-Erdnuss-Variante. Natürlich lässt es sich auch im Backofen rösten, aber der Slowcooker bietet den Vorteil, dass die Flocken nicht so schnell anbrennen.
Sowas wie mich nennt man im Amerikanischen “scatterbrain”, im Deutschen “Schussel”. Das heisst, ich multitaske gern – leider aber nicht gut. So schiebe ich zum Beispiel eine Lage Knuspermüsli zum Rösten in den Backofen und dann erinnert mich das Bellen des Hundes daran, dass ich den mal schnell rauslassen müsste. Während er durch den Garten tobt, fällt mir an einer Ecke eine unselige Ansammlung von Unkraut auf und gleich darauf, dass der Stiel der Hacke mal wieder festgeschraubt werden müsste. Das komische schrille Hintergrundgeräusch halte ich für eine Benachrichtung meines Handys und checke mal kurz, wer gerade schöne Bilder bei Instagram gepostet hat. Komisch, es schrillt immer noch – sch…, das Knuspermüsli qualmt und hat den Rauchmelder ausgelöst!
Leider ist es mir mehr als einmal so ergangen, dass ich durch meine Schusseligkeit teure Zutaten in Kohlebrocken verwandelt habe. Schade drum – denn selbst gemachtes Müsli ist ganz großes Frühstückskino: Es ist preiswerter als gekauftes, lange nicht so süß und die Zutaten lassen sich wunderbar variieren. Wem bei Müslimarke A immer zuviel Rosinen drin sind, bei Marke B dagegen nicht genug Nüsse, wer Weizenkleie hasst, aber Kokos liebt, der kann sich seine perfekte Mischung selbst zusammen stellen. Wenn man beim Rösten nur nicht dabei stehen bleiben müsste…
Muss man gar nicht. Denn Müsli lässt sich auch im Slowcooker rösten. Ganz wartungsfrei ist das auch nicht (man muss immerhin alle halbe Stunde mal durchrühren), aber die Anbrennwahrscheinlichkeit ist erheblich geringer. Die Flocken klumpen nicht zusammen (das ist dem eher geringen Zuckergehalt geschuldet), aber sie werden sehr schön gleichmäßig braun und knusprig. Allerdings sollte man beim langsamen Rösten einen Kochlöffel zwischen Topf und Deckel klemmen, damit der Dampf entweicht.
Schoko-Erdnuss-Knuspermüsli aus dem Slowcooker
Das langsamste Müsli der Welt - hier in der Schoko-Erdnuss-Variante. Natürlich lässt es sich auch im Backofen rösten, aber der Slowcooker bietet den Vorteil, dass die Flocken nicht so schnell anbrennen.
Zutaten
- 500 g Haferflocken, kernig
- je 50 g gehackte Haselnüsse und Mandelstifte
- 100 - 150 g Honig ( je nach gewünschter Süße)
- 70 g Butter
- 125 g Erdnussbutter
- 1/2 TL Zimt
- 1 EL Vanillesirup
- 100 g Mini-Schokotropfen, Zartbitter
Zubereitung
- Haferflocken, Haselnüsse und Mandeln in den Einsatz des Slowcookers geben.
- Honig, Butter, Erdnussbutter, Zimt und Vanillesirup in einen Topf geben und erhitzen, bis sich alles gelöst hat. Das geht auch in einer Schüssel in der Mikrowelle.
- Die flüssige Mischung über die Haferflocken geben und alles sehr gut durchrühren. Deckel des Slowcookers aufsetzen und dabei einen Kochlöffel dazwischen klemmen, damit der Dampf entweichen kann.
- Auf Stufe HIGH etwa 2,5 Stunden rösten, dabei alle 30 Minuten umrühren, am Ende auch etwas öfter. Sobald die Flocken hellbraun sind, das Müsli auf ein Blech geben und komplett auskühlen lassen. Erst dann die Schokotropfen untermischen.
Notizen
Die Art und Menge von Schokolade und Nüssen kann man beliebig variieren: Auch Walnüsse oder Kokosflocken schmecken gut genau wie Mini-M&M oder kleine, weiße Schokostückchen. Wer Kokosöl, Agavendicksaft und vegane Schokolade verwendet, hat ein veganes Müsli.
26 Kommentare
Knuspermüsli Aus Dem Crocky | Sabo (tage) Buch
5. März 2016 at 12:51[…] Rezeptinspiration und für die Dauer habe ich mich an dem Schoko-Erdnuss-Müsli vom Crocky-Blog orientiert. Danke Gaby, das fetzt und wird nicht das letzte Mal gewesen […]
Rebekka
15. März 2016 at 18:07Das wird nachgemacht – allerdings auf die althergebrachte Variante 😉
gfra
16. März 2016 at 7:16Das geht natürlich auch – du musst halt nur ein Auge auf das Müsli werfen, während es im Backofen ist!
Maja
17. März 2016 at 10:46Liebe Gabi,
ganz lieben Dank für diese tolle Idee!
Das langsamste Müsli der Welt finde ich ganz großartig und werde es auf jeden Fall auch mal ausprobieren!
Und die Sache mit der Schusseligkeit kommt mir doch sehr bekannt vor 😉
Viele Grüße
Maja
gfra
19. März 2016 at 9:24Gut, dasses nicht nur mir so geht 😉 Hand aufs Herz: Wie viele Müsli-Ladungen hast du für dein Buch verbrutzelt???
Susanne Amft
19. März 2016 at 8:18Ich mache das tolle Müsli gerade zum 2. Mal. Meine Männer lieben es und auch meine Freundin, die eine Kostprobe bekommen hat, möchte mehr davon 🙂 Allerdings habe ich eben bemerkt das ich nicht mehr genug Honig da habe, deswegen wurde ein Teil mit Grafschafter Goldsirup aufgefüllt. Bin gespannt aufs Ergebnis!
gfra
19. März 2016 at 8:35Oh, sag mir mal, wie das geworden ist! Denn Rübenkraut habe ich auch immer hier und liebe das Zeugs heiß und innig! Du scheinst also aus der Nähe zu kommen, Susanne – denn eigentlich kennt nur das Rheinland Rübenkraut 🙂
Susanne Amft
19. März 2016 at 11:08Optisch und geruchstechnisch wie immer ein Traum…..Geschmackstest wird spätestens morgen früh von den Jungs gemacht, ist im Moment noch zu heiß. Ich komme nur entfernt aus der Nähe…lach. Wir wohnen in Jena/Thüringen 😉
Bianka Sturhahn
12. April 2016 at 16:54..und das Lipperland kennt auch Rübenkraut?
Mach das meistens ins Müsli. ..super lecker.
Ein Teil Honig und ein Teil Rübenkraut.
Aurelia Schulze
8. Mai 2016 at 22:44Das Müsli aus dem SC – egal welches Rezept bzw welche eigensinnige Abwandlung auch immer ich bastle – ist der Hit bei meinen Jungs. Ein bis zwei Portionen muss ich pro Woche rechnen und das bisschen Arbeit mache ich mir sehr gerne. Ich habe auch versucht, zwei Portionen im großen SC zu machen, empfand aber die Menge als schwer zu händeln und bin zur normalen Menge im 3,5L AJ zurück. Ganz tolle Sache. Müsli quasi neu erfunden 😉
gfra
8. Mai 2016 at 23:18Danke, Aurelia – ja, man muss halt nur dran denken, mal wieder alles zusammen zu werfen (sind ja eigentlich Sachen, die ständig im Vorrat sind) 😉
Andrea Margraf
29. Dezember 2020 at 12:24Gerade nachgemacht und es ist großartig!!!!! Was ist mir nur entgangenen, aber selbst schuld, hätte ja auch mal eher im Blog stöbern können. Nun freue ich mich morgen auf mein Frühstück:-)
Danke für die tollen Inspirationen hier. Dein neues Buch (vegetarisch) ist auch bestellt, ich freue mich schon darauf. LG Andrea
Gabi Frankemölle
29. Dezember 2020 at 13:04Danke für die nette Rückmeldung! Ich muss mich bremsen, das nicht so oft zu machen – dann esse ich zuviel davon 😉
Geschenke selbst machen? Mit dem Slowcooker! | Langsam kocht besser
23. Oktober 2017 at 14:01[…] aus dem Slowcooker (ob nun Version Erdnuss-Schoko oder Cranberry-Nuss) hat bisher noch jeden begeistert. Vier Wochen sind die Gläser auf jeden Fall […]
Nugat-Käsekuchen aus dem Slowcooker | Langsam kocht besser
21. Februar 2018 at 20:44[…] backe Schokokuchen nur für andere, finde Schokolade in Kombination mit Kaffee furchtbar und Schokomüsli sowieso. Genauso käme es mir nie in den Sinn, Nutella aufs Brot zu schmieren – oder eben […]
Bettina
6. September 2018 at 23:33Ich bin neu unterwegs mit meinem Crocky. Bisher hab ich nur PulkedPork und Suppen gemacht. Das Müsli klingt interessant. Gibt es hier eine Alternative zur Erdnussbutter? Die wird bei uns garnicht gegessen! Oder schmeckt man die dann so nicht mehr?
Gabi Frankemölle
7. September 2018 at 8:17Doch, die schmeckt man gut raus – soll ja auch so sein 😉 Aber versuch doch mal eines anderen Müslis aus dem Slowcooker – siehe hier: https://slowcooker.de/?s=Müsli
Mein Weihnachtsgeschenk für Euch: Advents-Müsli + Gewinnaktion | Langsam kocht besser
10. Dezember 2018 at 9:30[…] beschenken! Bestellt es also bei mir und sagt mir, ob ihr die Erdnuss-Schokoversion möchtet (siehe hier) oder eines auf Trockenfrüchte-Basis. Und welche Nussorten mögt ihr am liebsten, sollen es […]
Sylke
4. Februar 2019 at 21:39Das ist eines der ersten Rezepte die ich in meinem SlowCooker gemacht habe. Es ist sooo lecker. Alle, die es probiert haben mögen es. Das hat den Nachteil, dass es nicht mal eine Woche gehalten hat ?
Honig-Mandel-Knuspermüsli 2.0 | Langsam kocht besser
3. Juli 2021 at 7:37[…] Frühstück und muss nicht am Backofen stehen – wo mir das Granola regelmäßig anbrennt, wie ich hier schon geschrieben habe. […]
Svenja
18. Juni 2022 at 19:06Klappt es auch mit Ernussmus anstatt Erdnussbutter?
Gabi Frankemölle
19. Juni 2022 at 15:58Das geht bestimmt auch!
Aurelia Schulze
11. Januar 2023 at 23:07Knuspermüsli aus der Mia – warum bin ich da nicht selbst draufgekommen? 😅 Die Jungs sind zwar (bis auf einen) nicht mehr zuhause, aber mein Mann liebt es zum Frühstück mit frischem Obst. Und hin und wieder beglücke ich meine 84j. Schwägerin damit ❤️ Davon isst sie dann immerhin mehr als nur einen Teelöffel 🥰
Gabi Frankemölle
12. Januar 2023 at 9:02Hast du gesehen? Wenn du es nicht so schokoladig magst, gibt es auch drei (vier?) weitere Müslirezepte auf dme Blog…
Christine Schäfer
21. Mai 2024 at 14:31Das war der erste Versuch mit meinem neuen Slowcooker(weil ich dafür das meiste im Haus hatte) und es hat wunderbar funktioniert. Musste die Zutaten etwas ändern, aber das ist ja nicht so wichtig. Vorher hatte ich zwei Versuche mit dem Backofen gestartet…entweder verbrannt oder einzelne Teile waren steinhart. Nun wird so nach und nach alles, was ich in den Kochbüchern finde, ausprobiert.
Gabi Frankemölle
21. Mai 2024 at 14:53Freut mich zu hören, Christine!