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Bella Italia: Tagliatelle mit Tomaten-Ricotta-Sauce

Hausgemachte Pasta mit Tomaten-Ricotta-Sauce

Hausgemachte Pasta mit Tomaten-Ricotta-Sauce

Selbst gemachte Tagliatelle mit einer simplen, aber guten Tomatensauce: Ich habe mich erstmals an Pastateig gewagt!

Die Corona-Krise hat seltsame Auswirkungen: Nach der Mehl- und Reisknappheit herrscht in “meinem” Supermarkt nun Überschuss. Offenbar hat man eiligst Produkte aus aller Herren Länder herbei gekarrt und nun gibt es italienisches Tipo 00- und Semolina-Mehl für Pasta, spanischen Paella-Reis, türkischen Langkornreis, tunesisches Salz. Ich finde das großartig und habe alles gleich in meinen Wagen gepackt  – der Speiseplan der nächsten Wochen wird international! Und weil Bella Italia das Mai-Motto der Blogger-Aktion #allyouneedis ist, reise ich virtuell nach Italien. Was die KollegInnen gekocht haben, findet ihr übrigens in der Linkliste ganz unten.

INternationale Produkte aus dem Supermarkt 

Weil ich 1) italienisches Mehl hatte und 2) mehr als genug Zeit, habe ich beschlossen, zum ersten Mal Pasta selbst zu machen. Der Premiere voraus ging ausführliche Lektüre und die führte mich zu Claudio del Principe und seinem Blog Anonyme Köche. “Kneten Sie Pasta” rät der Schweizer Kochbuchautor und daran habe ich mich gehalten. Zehn Minuten lang – das kann ganz schön lang werden, selbst wenn man “nur” 500 g Mehl und 5 Eier verwendet hat. Zweimal musste ich die Hände anfeuchten, als mir der Teig zu bröselig erschien. Aber dann hatte ich die Konsistenz, die Claudio als “Kinderpopo” oder “Spielknete” bezeichnete. Das ist mal ne Metapher, mit der man als Pastaneuling, aber Mutter was anfangen kann 🙂 

Handgeschnittene Tagliatelle

Jedenfalls kam ich mir vor wie die sprichwörtliche italienische Nonna (nur natürlich viel jünger), als ich den geschmeidigen Teig problemlos mit dem Rollholz auf zwei Millimeter Dicke brachte und in Streifen für Tagliatelle schnitt. Die frischen Nudeln brauchten dann nicht mal zwei Minuten Kochzeit, bis sie al dente waren und ich sie in einer einfachen, aber leckeren Tomatensauce mit Ricotta schwenkte. Denn ich wollte sie möglichst “pur” essen, um festzustellen, ob sich die Mühe lohnt.

Was soll ich sagen? Eine Stunde vertüntelt, aber Premiere gelungen – und selbstgemachte Pasta ist wirklich eine völlig andere Güteklasse als getrocknete Nudeln aus der Packung. Ein ganz anderer Biss… Mit etwas Ernüchterung habe ich allerdings festgestellt, dass mich auch hausgemachte Nudeln nicht zu einem Pastafan machen. Nee, echt: Ich werde wohl immer eine Schüssel Reis mit irgendeinem Asia-Stirfry bevorzugen. Oder was im Slowcooker schmurgeln und Kartoffeln dazu servieren. Oder wenn ich ein Kohlenhydrat-High brauche, Kaiserschmarrn oder Strudel zubereiten. Pasta mit Sauce hat in meinem kulinarischen Hirn irgendwie keinen Platz.

Selbst gemachte Pizza mit Tipo 00 Mehl

Über das italienische Tipo 00-Mehl bin ich aber trotzdem glücklich: Das Mehl eignet sich wunderbar für superelastischen Strudelteig oder Pizzateig, siehe Foto oben. Das ist zwar ein “amerikanisches” Pizza-Teig-Rezept nach Art von Pizza Hut, aber die Pizza wurde mit italienischem Mehl und italienischem Gemüse- und Salamibelag einfach genial.  Damit beende ich also meine Pasta-Karriere und werde stattdessen das Pizzabacken intensivieren…

Hausgemachte Pasta mit Tomaten-Ricotta-Sauce

Hausgemachte Tagliatelle mit Tomaten-Ricotta-Sauce

Ergibt: 4 Portionen

Meine Premiere in Sachen hausgemachte Pasta: Bandnudeln mit einer einfachen, aber guten Tomaten-Ricotta-Sauce.

Zutaten

Für die Pasta:

  • 400 g italienisches Tipo 00 Mehl (ersatzweise 405er Weizenmehl)
  • 4 Eier
  • Prise Salz
  • etwas Semola di Grano Duro Rimacinata zum Ausrollen und Bestäuben (leicht grobes Hartweizenmehl, ersatzweise normales Weizenmehl)

Für die Sauce:

  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 500 ml Passata (Tomatenpüree)
  • 150 g Ricotta
  • Salz und Pfeffer
  • geriebener Pecorino nach Geschmack

Zubereitung

  1. Mehl und Salz auf die Arbeitsfläche geben, in die Mitte eine Kuhle drücken. Eier dorthinein geben und anfangs mit einer Gabel verquirlen, nach und nach das Mehl einarbeiten.
  2. Wenn man nicht mehr mit der Gabel arbeiten kann, mit den Händen weiter kneten, bis der Teig die Konsistenz wie Kinderknete hat, elsatisch aber nicht klebend.
  3. In Folie wickeln und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
  4. Währenddessen die Sauce zubereiten: Knoblauch im Öl anschwitzen, Passata dazugeben und leicht einköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Nudelteig portionsweise auf mit Semolina bestäubter Fläche 2mm dünn ausrollen und in lange Tagliatelle schneiden. Mit mehr Semolina bestäuben und kleine Häufchen formen, liegen lassen, bis alle Nudeln fertig sind.
  6. Wasser in einem großen Topf zum kochen bringen, gut salzen. Nudeln kochen, bis sie al dente sind - das dauert höchsten 2 bis 3 Minuten. Abgießen, etwas Kochwasser zurück behalten.
  7. Ricotta unter die Tomatensauce rühren, mit den Nudeln und etwas Kochwasser in einer großen Schüssel vermengen. Portionsweise servieren und Pecorino darüber geben.

Notizen

Für die wirklich bildhafte und sehr genaue Beschreibung der Pastaherstellung verweise ich auf Claudio und Anonyme Köche.

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Ich freue mich sehr, wenn du es nachkochst, an Freunde weiter gibst, es in sozialen Netzwerken oder auf deinem Blog teilst. Aber bitte sei fair und gib die Quelle an! Ausdrücklich untersagt ist jegliche Nutzung in kommerziellen Buchprojekten anderer Autoren. Gegen die Verletzung meines Urheberrechts gehe ich mit rechtlichen Mitteln vor.

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35 Kommentare

  • Antworten
    Martina
    10. Mai 2020 at 9:22

    Das war deine Premiere?! Sie sind dir ja perfekt gelungen! Sehen sooo lecker aus!
    Liebste Grüße von Martina

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 12:26

      Ich führe das ja auch das detaillierte Rezept von Claudio zurück, dass es gleich geklappt hat!

  • Antworten
    Torta della nonna | Küchenmomente
    10. Mai 2020 at 9:41

    […] Langsam kocht besser Hausgemachte Tagliatelle mit Tomaten-Ricotta-Sauce […]

  • Antworten
    Bonjour Alsace
    10. Mai 2020 at 10:32

    Ich nehme bitte Beides: Pasta und Pizza 😉
    Liebe Grüsse aus Elsass
    Sabine

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 12:25

      Ehrlich? Die Pizza fand ich leckerer 😉

  • Antworten
    Simone von zimtkringel
    10. Mai 2020 at 10:50

    Ich schließ mich an: Von beidem bitte eine große Portion!
    Liebe Sonntagsgrüße
    Simone

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 12:25

      Gut. dann muss ich wohl beides nochmal kochen 😉

  • Antworten
    Pane di Altamura – italienisches Hartweizen Brot aus dem Topf | volkermampft
    10. Mai 2020 at 10:51

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  • Antworten
    Sylvia von Brotwein
    10. Mai 2020 at 11:03

    Was eine Story! Ich liebe beides, auch wenn ich nur selten Pasta selber mache. Wenn ich das hier so lese, dann sollte ich das aber doch mal wieder ändern. Hartweizenmehl und Pizzamehl habe ich immer im Haus. 🙂 Lieben Gruß Sylvia

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 12:24

      Boah, bist du gut sortiert!

  • Antworten
    Conny
    10. Mai 2020 at 12:40

    Liebe Gabi,
    ich finde, man muss nicht alles gleich gerne machen. Ich hab das Pastamachen schon vor langer Zeit an den Gatten delegiert. Danke für den Kinderpopo-Vergleich. Das kriege ich jetzt vermutlich nie wieder aus dem Hirn. 😉
    Herzlichst, Conny

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 22:01

      Danne setze das Bild lieber durch Spielknete, funktioniert auch 😉

  • Antworten
    Delizie al Limone - leckere Zitronentörtchen | Mein wunderbares Chaos
    10. Mai 2020 at 13:26

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  • Antworten
    Tina von Küchenmomente
    10. Mai 2020 at 14:55

    Huhu Gabi,

    herzlichen Glückwunsch zur deiner sehr gelungenen Pasta-Premiere! Und das du dir die Arbeit gemacht hast, obwohl du gar nicht so gerne Pasta isst. Hut ab! Im Gegensatz zu dir, liiiieben wir hier Pasta. Deshalb kommt dein Rezept auch ab auf den Speiseplan für die nächsten 14 Tage. Basta!
    Liebe Grüße
    Tina

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 22:01

      Grins … ich habe mir die Arbeit vor allem gemacht, weil was soll man sonst abends machen??

  • Antworten
    Ina Apple
    10. Mai 2020 at 19:21

    Liebe Gabi,
    deine Pastapremiere ist dir wahrlich gelungen! Die Tagliatelle seheneinfach mega aus! Und wenn dich selbst die selbstgemachte Pasta nicht zum Pastafan macht, dann solls wohl einfach nicht sein. 🙂
    Liebe Grüße, Ina

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 22:00

      Genauso isses 😉

  • Antworten
    Daniela
    10. Mai 2020 at 20:04

    Oh Gabi, genau so einen Teller mit Sauce würde ich mir jederzeit wünschen und könnte ich auch immer wieder essen. Davon bekomme ich einfach nie zuviel. lecker!! Lg Dani

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 22:00

      Okay – du nimmst die Pasta, ich bleibe bei der Pizza!

  • Antworten
    Volker
    10. Mai 2020 at 21:24

    Hallo Gabi,

    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Pasta sieht super aus, aber der Text von Claudio ist auch super. Ich habe den gerade vorgestern auch gelesen. Wirklich neidisch bin ich allerdings auf den Paella Reis im Supermarkt. Den findet man hier weit und breit nicht, und das, obwohl ich eine große Auswahl an Geschäften habe.

    Solange muss ich wohl die Pasta machen, den ich liebe Pasta.

    Schöne Grüße
    Volker

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      10. Mai 2020 at 22:00

      Soll ich dir welchen schicken?? 😉 Hier liegt noch ganz viel – hier kaufen sie nun wieder den Ja-Standard-Langkornreis. Du weißt ja: Was der Bauer nicht kennt…

      • Antworten
        Volker
        11. Mai 2020 at 18:15

        Hallo Gabi,

        vor 2 Wochen hätte ich vermutlich ja gesagt. Vielen Dank dafür 🙂

        Diese Woche nutze ich Mal den Leihwagen um in den spanischen Großmarkt zu fahren.

        Der wird ohne die Gastro vermutlich gerade auch etwas leiden. Gibt ja genug Bauern die dort nichts finden 😉

        Gruß Volker

        • Antworten
          Gabi Frankemölle
          12. Mai 2020 at 9:29

          Da haste recht…

  • Antworten
    Kathrina
    11. Mai 2020 at 10:14

    Ich liebe homemade Pasta. Und deine sieht wirklich sehr verführerisch aus.
    Liebe Grüße,
    Kathrina

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      11. Mai 2020 at 14:14

      Danke, Katharina!

  • Antworten
    Focaccia mit Tomaten - Küchentraum & Purzelbaum
    11. Mai 2020 at 10:43

    […] – Toskanische Gemüsesuppe mit BohnenKartoffelwerkstatt Gefüllte GnocchiLangsam kocht besser Hausgemachte Tagliatelle mit Tomaten-Ricotta-SauceKüchenmomente Torta della nonnaninamanie Spaghetti a la PuttanescaKarambakarinas Welt LasagneMein […]

  • Antworten
    Nadine | Möhreneck
    11. Mai 2020 at 11:57

    Liebe Gabi,
    jetzt habe ich so viele leckere selbstgemachte Pasta gesehen, dass ich meine etwas angestaubte Pastamaschine wieder aus dem Regal gekramt habe. Da muss ich mal wieder ran! Deine Sauce sieht herrlich cremig aus, sehr lecker.

    Liebe Grüße
    Nadine

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      11. Mai 2020 at 14:14

      Du hast immerhin eine 😉

  • Antworten
    Dirk Franke
    11. Mai 2020 at 18:46

    Merke: nicht dieses Blog lesen, wenn ich Hunger habe. Jetzt habe ich noch mehr Hunger.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      12. Mai 2020 at 9:29

      Vermutlich auf die Pizza, ne??? 😉

  • Antworten
    Caroline | Linal's Backhimmel
    12. Mai 2020 at 20:27

    Oh, da kriege ich gleich Lust mich selbst auch einmal am Selbermachen von Nudeln versuchen 🙂
    Liebe Grüße
    Caroline

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      13. Mai 2020 at 8:23

      Ja, ist wirklich leichter als ich dachte!

  • Antworten
    Französisches Kalbsfrikassee (Slowcooker) | Langsam kocht besser
    27. Mai 2020 at 11:21

    […] Backen. Da tüftele ich Brotrezepte aus (hier ein geniales Zwiebelbrot) aus, backe Erdbeer-Kuchen, stelle meine eigenen Nudeln her und bastele selbst gemachte us-amerikanische Pop Tarts. Und wieder steht der Slowcooker hintan, […]

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    Rosół - polnische Hühnersuppe | Langsam kocht besser
    20. September 2020 at 9:08

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    GEFÜLLTE GNOCCHI - Kartoffelwerkstatt
    12. Mai 2022 at 21:57

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