Ich seh sie schon vor mir, die enttäuschten Blicke all der Beerensammler, die im Herbst den Wirtschaftsweg an unserem Hof heimsuchen, um die Holunderbüsche zu plündern. Die Plünderung hat diesmal bereits im Frühjahr stattgefunden 🙂 Ich habe Dutzende von Dolden zu Holunderblüten-Rieslinggelee verarbeitet, außerdem gab’s inzwischen schon zweimal eine fein aromatisierte Panna Cotta. Angeregt dazu hat mich Barbaras Rahmsülze mit Holunderblüten und Beeren – schnittfeste “Sülze” erinnert mich allerdings immer ein wenig an Gummi und das Mundgefühl mag ich irgendwie nicht. Für Panna Cotta wird weniger Gelantine verwendet und nur Sahne statt eines Sahne-Milch-Gemisches. Das macht das Dessert etwas cremiger, aber natürlich auch kalorienreicher – was soll’s, das Ergebnis war es wert!
========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1
Titel: Panna Cotta von Holunderblüten mit Erdbeersalat
Kategorien: Dessert, Italien
Menge: 6 Portionen
============================ PANNA COTTA ============================
750 ml Sahne
1 Vanilleschote
90 Gramm Zucker
3 Blätter Gelantine
6 Holunderblüten-Dolden
======================= FÜR DEN ERDBEERSALAT =======================
500 Gramm Frische Erdbeeren
1/2 Limette
1 Zweig Estragon, fein geschnitten
20 ml Grand Marnier
Etwas Zitronenmelisse oder Minze
============================== QUELLE ==============================
— Erfasst *RK* 07.06.2008 von
— Gabriele Frankemölle
Die Sahne zunächst in einem breiten, flachen Topf zum Kochen bringen.
Gut ausgeschüttelte Holunderblütendolden einlegen und abgedeckt eine
Stunde ziehen lassen, danach durch ein Tuch abseihen. Die
Vanilleschote aufschlitzen und zur aromatisierten Sahne geben,
ebenfalls den Zucker. Das ganze 10 Minuten bei sehr sanfter Hitze
köcheln lassen, dabei häufig rühren. Währenddessen die Gelatine in
zwei EL Wasser einweichen, dann unter die heiße Sahne schlagen.
Panna-Cotta-Masse in sechs kleine Tassen verteilen und mindestens
sechs Stunden kalt stellen.
Die Erdbeeren halbieren und mit etwas Zucker, Limettensaft, Estragon
und Grand Marnier anmachen.
Panna Cotta auf Teller stürzen (Förmchen kurz in heißes Wasser
tauchen, falls nötig) und mit Erdbeersalat anrichten. Auch Gebäck
oder andere Fruchtsaucen (grüne Grütze aus Stachelbeeren zum
Beispiel!) schmecken gut.
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8 Kommentare
kulinaria katastrophalia
7. Juni 2008 at 15:29Das hört sich auch sehr gut an. Vielleicht heute doch noch mal in die Naturraus fahren und Blüten klauben? Es steht nur zu befürchten, dass sie bis zum Abend schon wieder erschlafft sein dürften
Petra
7. Juni 2008 at 17:36Feine Idee – ich wollte sowieso nochmal für eine neue Variante Holunderblütensirup Dolden pflücken gehen.
Barbara
7. Juni 2008 at 17:54Wunderschön! 🙂
Danke für die Aufklärung Sülze im Vergleich zu Panna Cotta, das war mir immer schleierhaft – interessant.
Richtige Panna cotta darf ich gerade nicht, solange die Klamotten so zwicken…
Ursula
8. Juni 2008 at 22:32Das Rezept ist genial, die Halbkugelform gefällt mir sehr gut- nur mit ihrem Volumen habe ich meine Probleme..
Die Hälfte des Rezeptes würde meinem Energiebedarf eher entsprechen, aber da sind ja Variationsmöglichkeiten gegeben…..
Gabi
9. Juni 2008 at 7:40@ Ursula: Ich habe kleine Tassen als “Sturzform” verwendet, wenn du Espressotassen nimmst, kannst du die Portionsgröße nochmal verkleinern – stattdessen mehr Obst dazu und es wird etwas figurfreundicher…
@ Barbara: Wenn’s nach zwickenden Hosen geht, darf ich fast alles, was ich hier produziere, NIE essen 😉
Petra
11. Juni 2008 at 13:29Oh schön. Ist gespeichert. Sag mal beim Rieslinggelee schwimmen da die Limettenstücke bei dir auch oben? Da habe ich dann Bedenken, dass diese anfangenkönnten zu schimmeln, da meine nämlich alle oben zu finden sind.
Viele Grüße
Gabi
11. Juni 2008 at 13:40@ Petra: Der Trick mit dem mehrfachen Umdrehen des Glases während des Abkühlens hilft tatsächlich.. Irgendwann ist die Masse halbfest und die Limettenscheibchen verteilen sich ein bisschen.
Hedonistin
18. Juni 2008 at 2:44Fürs nächste Jahr vorgemerkt, wie auch Barbaras Sülzchen – hierorts gibts keine Blüten mehr. 🙁