Es klingt wie eine dieser Werbeanzeigen in der Facebook-Seitenleiste: “Jörg R.: Ich habe 48 kg abgenommen mit der Slowcooker-Diät!” Naja, ein bisschen vereinfacht ist das natürlich schon – aber Jörg (38) aus Herford hat tatsächlich 48 Kilo in 18 Monaten abgenommen und der Slowcooker hat dabei auch eine Rolle gespielt. Nachdem mir Jörg auf der Slowcooker-Facebook-Seite über seine Abnehmerfolge berichtet hatte, habe ich ein Interview mit ihm geführt, da ich das Thema Diät & Slowcooker hochinteressant finde.
Was war für dich der Punkt, wo du gesagt hast, ich muss jetzt endlich abnehmen? Gab es einen speziellen Anlass oder ein spezielles Gewicht, das du überschritten hattest?
Jörg: Ich habe 8 Jahre als Techniker im Außendienst gearbeitet. Von Montag bis Freitag abends unterwegs mit unmöglichen Arbeitszeiten und sehr schlechter Ernährung (Fastfood lässt grüssen). Nach einem Wechsel des Arbeitsplatzes hatte ich endlich Zeit, Interesse und Gelegenheit, mich um meine Gesundheit und Ernährung zu kümmern. Das war der Startschuss.
Wie bist du das Abnehmen dann angegangen – aus dem Bauch heraus und indem du “schlechtes Essen” weggelassen hast? Oder bist du es systematischer geplant, mit Arztbesuch, Sportprogramm, Anschluss an eine Gruppe?
Jörg: Ich habe mich bei Weight Watchers angemeldet, weil ich das nach einiger Recherche als am Besten geeignet empfand, und da sollte ich Recht behalten. Es gibt keine Verbote, die Lebensmittel werden einfach mit Punkten versehen und zusammen gerechnet. Seit meinem Start habe ich überhaupt erstmal angefangen zu kochen, und das hat sich mittlerweile zu meinem liebsten Hobby entwickelt. Mit Sport bin ich erst vor Kurzem angefangen, da ich aufgrund des hohen Gewichts Sorge um meine Gelenke hatte.
Was hat dir beim Abnehmen am meisten geholfen, wann hattest du Tiefpunkte?
Jörg: Am meisten hat mir eigentlich der Wille zur gesunden Ernährung geholfen. Ich habe sehr viel über Ernährung gelesen und gelernt, und habe meiner Ernährung einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben eingeräumt. Morgens z.B frühstücke ich schon grüne Smoothies als vitaminreichen Start in den Tag. Was mir noch sehr geholfen hat, ist eine gute Planung und Bevorratung. Wenn man nichts vernünftiges zu Essen daheim hat, ist man schnell versucht den Hunger mit einer Tiefkühl Pizza, Schokolade oder dem Gang zur Imbissbude zu stillen.
Dem kann man am Besten entgegenwirken, indem man sich mit gesundem Essen bevorratet und ohne sehr viel Aufwand und Zeit ein gesundes Essen zaubern kann. Ich bin sogar das Einkochen von Gerichten und Eintöpfen angefangen. Ewig haltbar, schnell verfügbar und man weiß genau was drin ist.
Ich bin noch nicht ganz am Ziel mit meinem Gewicht, aber der Weg ist der richtige. Richtige Tiefpunkte gab es eigentlich nicht. Ab und zu stagniert die Abnahme mal. Aber es ist völlig normal, dass der Körper Pausen macht. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen.
Wie passt nun der Slowcooker in dein Abnehmprogramm?
Jörg: Der Slowcooker ist ideal um mit wenig Aufwand gesunde Gerichte zu bereiten. Ich stelle ihn abends vorm Schlafen gehen an, und brauche morgends nur noch meinen Eintopf umfüllen und schon habe ich meine Mahlzeit für die Mittagspause. Oder ich stelle den komplett befüllten und über Nacht im Kühlschrank gekühlten Keramik-Einsatz morgends in den Topf, dann kann ich abends direkt essen, wenn ich heim komme.
Ich benutze meinen 6,5 Liter Slowcooker auch, um große Mengen zum Einkochen herzustellen, z.B Erbseneintopf oder Gulaschsuppe. Jetzt gerade mache ich Milchreis mit 0,3 prozentiger Milch darin. Geschmacklich kaum ein Unterschied aber deutlich weniger Fett.
Für mich ergänzt der Slowcooker mit etwas Planung super mein Konzept zur zeitsparenden und gesunden Ernährung. Selbst das magerste Rindfleisch wird sehr zart, Gemüse wird aber nicht zerkocht
Welche Gerichte findest du persönlich am diät-geignetsten, welche magst du am liebsten?
Jörg: Viele deiner Gerichte sind geeignet. Das Topinambur-Süppchen z.B hat mich sogar dazu veranlasst, mich mit dieser Knolle zu beschäftigen und mir Topinambur in den Garten zu stellen. Kein Witz!! Vorher kannte ich Topinambur gar nicht.
Und was nicht passt, wird passend gemacht, so wird aus Sahne und Speck in der friesischen Kartoffelsuppe saure Sahne und fettarme Schinkenwürfel, das schmeckt ebenfalls sehr lecker. Und die westfälische Erbsensuppe mache ich mit Kasseler Lachs statt Nacken und Geflügelwürstchen statt Wiener. Ich richte mich viel nach deinen Büchern, wenn ich irgendwas ausprobiere. Oftmals kommt irgendwas in den Crocky, was ich liegen habe. Schmecken tut es jedes mal. Aber womit ich noch jeden begeistern konnte, ist mein Pulled Pork aus dem Slowcooker mit selbst gebackenen Hamburger Brötchen!
Danke für das Interview, Jörg – ich finde es toll, was du geschafft hast. Großes Kompliment!
Aus Jörgs Küche: Pulled Pork mit Gurken & Salat. Er backt sogar die Brötchen selbst und weckt übrig gebliebenes Fleisch für später ein.
3 Kommentare
Sabine
20. Oktober 2014 at 2:13Liebe Gabi, ich gratuliere zuerst natürlich Jörg zu diesem phantastischen Erfolg!
Aber auch herzlichen Glückwunsch an Dich. Da kannst Du mal sehen, was Du “angestellt” hast mit Deinen wunderbaren Büchern, wie hilfreich sie sind. Für mich ist es die reinste Freude, diesen Post hier zu lesen.
Viele liebe Grüße von Sabine
Larissa W
22. Mai 2019 at 10:01Hallo Gabi & Jörg,
auch wenn der Ursprungs-Post schon älter ist, mir hilft der Slowcooker auch beim Abnehmen (auch WW), denn damit kann ich Mahlzeiten gut vorbereiten. Planen und Vorbereiten hilft, die Naschfalle zu umgehen. So freue ich mich schon auf heute Abend, denn dann ist der Möhreneintopf fertig und ich muss nicht noch nach der Arbeit an den Herd.
Viele Grüße von Larissa
Gabi Frankemölle
22. Mai 2019 at 14:04Genauso ist es, Larissa – die Snackfalle! Bei mir rächt es sich auch immer, wenn ich nix vernünftiges zu essen da habe – dann greife ich halt irgendwas und das ist selten das richtige…