Mütter und Väter wissen, wovon ich rede: Kaum etwas ist herzerwärmender als Kinder, die einem ihre selbstgebastelten Geschenke übergeben. Vollkommen egal, dass die getöpferte Vase Wasser lässt, der Topflappen vor allem aus Luftmaschen besteht oder der Scherenschnitt des Familienhundes einem Urzeit-Fossil ähnelt – der gute Wille zählt! Ähnlich gerührt wie zu Muttertag / Weihnachten war ich gestern, als mein Sohn zum allerersten Mal allein backte – leuchtende Sterntaler. Kaum zu glauben: Da wird Quark-Öl-Teig zum Hoffnungsträger, dass meine Kiddies doch noch Interesse am Kochen/Backen und Essen entwickeln…
Meine beiden Teenies (12 und 14 Jahre) zeichneten sich bislang vor allem durch Verweigerungshaltung gegenüber ordentlichem Essen aus, beziehungsweise dem, was ich darunter verstehe: Gemüse? Muss nicht. Fleisch? Ach nee. Fisch? Geh bloß weg – oder sind das Fischstäbchen? Obst und Salat? Schon okay – aber kein Dressing drauf. Soßen, Aufläufe? Keinesfalls. Was an akzeptierten Gerichten übrig bleibt, ist eine Handvoll Standards, die vermutlich jede Mutter kennt – Püree, Pasta, Pizza, Pommes.
Seit kurzem aber haben beide in der Schule Hauswirtschaftsunterricht, kommen mit Rezeptblättern und gerade zu haarsträubenden Geschichten nach Hause: “Wir haben heute Hackfleischtopf mit Paprika und Reis gekocht. Schmeckte wohl…” HALLO? Hier zuhause hätte einer die Zwiebeln und das Hack auf dem Teller nach links, der andere die Paprika nach rechts gekratzt. Diese Anstellerei war vor den Kumpels in der Schule wohl zu peinlich – aber das ist mir letztendlich egal, solange der HW-Unterricht nur dazu führt, dass sie mal etwas Neues probieren. Und dass sie merken, dass es Spaß macht, Essen zuzubereiten und zuzusehen, wie es anderen schmeckt…
Die Sterntaler aus Quark-Öl-Teig waren jedenfalls prima, lecker und leicht nachmittags zum Kaffee bzw. Kakao!
========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1
Titel: Leuchtende Sterntaler
Kategorien: Backen, Winter, Kinder
Menge: 14-16 Stück
250 Gramm Quark
125 Gramm Zucker
3 Essl. Milch
5 Essl. Öl
2 Eier
1 Pack. Vanillezucker
500 Gramm Mehl
1 1/2 Pack. Backpulver
1 Ei zum Bestreichen
Garnitur: gehackte Mandeln oder Zuckerstreusel
Teelichter mit Metallhülse
============================== QUELLE ==============================
Realschule Rhede
— Erfasst *RK* 14.12.2006 von
— Gabriele Frankemölle
Quark, Zucker, Milch, Öl, Eier und Vanillezucker in einer Schüssel
verrühren. Mehl mit Backpulver mischen. Feuchte Zutaten und Mehl mit
den Knethaken des Handrührers zu einer glatten Teigkugel verkneten.
Backofen auf 190 Grad (Umluft 160) vorheizen, zwei Backbleche mit
Backpapier auslegen. Teig etwa fingerdick ausrollen und mit einer
großen Sternform oder mit Hilfe einer Schablone Sterne ausstechen/
ausschneiden. Das Teelicht aus der Hülse entfernen, Hülse umdrehen
und damit ein Loch aus der Mitte des Sternes ausstechen. Hülse
einsetzen (nicht aber das Wachs!) und die Sterne mit Eigelb
bepinseln, eventuell mit Streuseln oder Mandeln bestreuen. Auf das
Backblech setzen.
Im Backofen etwa 10 bis 15 Minuten hellbraun backen.
Nach dem Auskühlen können die Teelichter wieder in ihre Hüllen
eingesetzt werden.
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3 Kommentare
Petra aka Cascabel
14. Dezember 2006 at 15:35Hihi, kommt mir alles sehr bekannt vor! Die Hoffnung soll man aber nicht aufgeben: immerhin hat unser pingeligster Esser (mein Sohn, inzwischen 17) dieses Jahr wohl auch die Kurve gekriegt und findet auf einmal: Bohnen schmecken gut. Und Fleisch isst er auch, während er noch zu seiner Konfirmation am liebsten bei “Knödel mit Sauce” geblieben wäre…
Die gebackenen Lichtlein sind übrigens eine sehr hübsche Idee 🙂
zorra
15. Dezember 2006 at 16:42Sehr hübsch! Ich glaube ich werde die auch mal nachbacken, obwohl ich kein Kind mehr bin. 😉
Crockyblog » Blog Archive » Kinderküche: Stracciatella-Quark
7. August 2008 at 9:16[…] ist doch eine ziemlich starke Triebfeder Nachdem ich vorgestern die leuchtenden Sterntaler meines Sohnes gelobt hatte, servierte uns meine Tochter gestern mittag ein Dessert. Diese […]