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Gerätetest: Der Klarstein Slowcooker & Sous Vide Garer

Klarstein Sopus Vide und Schongarer

Klarstein Sopus Vide und Schongarer

Durch meine Küche sind ja nun schon viele Kochgerätschaften gewandert. Und beim Ausprobieren hat sich dabei häufiger gezeigt, dass Kombi- und Multigeräte zwar mehr können, aber das nicht unbedingt richtig. Insofern besitze ich (dauerhaft) keinen 30-in-1-Superkocher, sondern eigentlich nur “einfache” Slowcooker ohne Digitalgedöns oder Automatiken.

Was aber, wenn man wirklich wenig Platz hat oder diesen lieber nicht so voll stellt? Macht dann die Kombi Sous-Vide-Garer und Slowcooker Sinn? Diese Frage haben mir jetzt schon mehrere LeserInnen gestellt und dank eines kostenlosen Testgerätes von Klarstein*/** kann ich die Frage jetzt auch beantworten.

Was ist Sous Vide?

Sous Vide ist ein langsames Garverfahren bei niedrigen Temperaturen. Vom Kochen im Slowcooker unterscheidet es sich allerdings ganz entscheidend dadurch, dass das Gargut (Fleisch, Fisch, seltener Gemüse) zunächst in Kunststoffbeuteln einvakuumiert und dann stundenlang bei einer genau festgelegten Temperatur im Wasserbad gegart wird. So entwickelt sich zum Beispiel Schweinebauch in 12 Stunden bei 82 Grad zu einer buttrigen Geschmacksexplosion. Kurzbratstücke bleiben superzart, Jakobsmuscheln bei einer Stunde im 60-Grad-Wasserbad sehr saftig.


Foto: Klarstein

Sous Vide ist also viel exakter als Schongaren mit dem Slowcooker,  aber auch aufwändiger – und man benötigt zwingend einen Vakuumierer als zusätzliches Gerät.

Die Geräte-Eckdaten des Klarstein Kombigerätes

Der Klarstein Tastemaker Sous-Vide Garer 10028297 verfügt über einen antihaft-beschichteten Innentopf mit 6 Litern Fassungsvermögen – für einen Slowcooker also ganz schön groß. Und genau wie einen herkömmlichen Slowcooker können Sie ihn nicht nur mit einer “Pfütze” Wasser oder Gargut betreiben, sondern müssen die Marken für minimale und maximale Füllmenge beachten.

Klarstein Sous Vide und Schongarer

Im Modus Sous Vide hält das Gerät Temperaturen zwischen 40 und 90 Grad (gradgenau einstellbar) exakt über längere Zeit (1 bis 24 Stunden).  Im Modus Slow Cook lassen sich die Stufen  LOW und HIGH und die gewünschte Stundenzahl vorwählen. Als Stromverbrauch werden 550W genannt, also mehr als ein herkömmlicher Slowcooker.

Der Preis des Gerätes beträgt um die 100 Euro – ähnliche 2-in-1-Modelle anderer Hersteller gibt es günstiger, aber auch teurer. Nicht bei allen aber darf der Innenbehälter auch mit Gargut befüllt (also als Slowcooker genutzt) werden – manche sind “nur” Wasserbad.

Was taugt die Schongar-Funktion?

Leider erwähnt die Betriebsanleitung den Modus Slow Cook mit keinem Wort. Genausowenig wird erläutert, wie man den Schongarmodus überhaupt einstellt und welchen Temperaturbereichen diese Stufen entsprechen! Glücklicherweise lässt sich das Gerät leicht bedienen: Anstellen und einmal “MENU” drücken, dann leuchtet die Kontrolleuchte für “Slow Cook”. Mit den Pfeiltasten wechselt man zwischen LOW und HIGH hin und her und stellt über “TEMP / TIME” und die Pfeiltasten die gewünschte Garzeit ein. Bestätigt wird dann mit “START / CANCEL”.

Ich habe eine Vorratsportion Bolognese, Chili con Carne und Gulasch im Klarstein Tastemaker zubereitet – und ja, damit kann man wirklich schongaren. Die Heizleistung bei LOW und bei HIGH war eher auf der geringen Seite – sprich, es köchelt nicht und sehr langsam. Sogar so langsam, dass ich mich genötigt sah, “hochzudrehen”, um das Essen rechtzeitig fertig zu bekommen. Ich habe also aus dem Modus “Slow Cook” zu “Sous Vide” gewechselt und dort 90 Grad eingestellt – klappte gut!

Fazit: Plus – und Minuspunkte des Klarstein Tastemaker

Ob man den großen (oder mit 8 l sogar sehr großen) Topf und die sehr langen Garzeiten als Plus – oder Minuspunkt betrachtet, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Da wir ein kleiner Haushalt sind und ich lieber alles in vier bis sechs Stunden fertig habe, gefällt mir das weniger – andere finden es vielleicht sogar ideal! In jedem Fall halte ich ein Kombigerät Sous Vide / Slowcooker für passender als überfrachtete 20-in-1-Garer o.ä.. Letztere müssen nämlich den Temperaturbereich von 35 Grad (Joghurt) bis 230 Grad (Anbraten) beherrschen – tun es aber manchmal nicht. Der Klarstein Tastemaker dagegen bewegt sich “sicher” zwischen 40 und 90 Grad.

plus zwei Garmethoden möglich

plus gradgenaue Einstellung

plus einfache Bedienung

minus höherer Stromverbrauch

minus nur in 6 und 8 l erhältlich

minus schlechte Gebrauchsanweisung

Hinweis: *Klarstein hat mir diesen Slowcooker kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt. Damit war kein weiteres Honorar oder eine Verpflichtung verbunden, über das Gerät zu schreiben oder es gar gut finden zu müssen. Es handelt sich hier also um meine ehrliche Meinung. **Affiliate-Link zu Amazon

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2 Kommentare

  • Antworten
    Gerätetest: Der Multikocher Crock-Pot CSC024X | Langsam kocht besser
    22. März 2018 at 10:35

    […] ich bislang getestet haben, haben mich in meiner Meinung nur bestärkt (siehe Geräte von Hkoenig, Klarstein, Russell Hobbs, Sage). Nun habe ich ein Gerät von Slowcooker-Platzhirsch Crock-Pot zum Testen hier […]

  • Antworten
    Slowcooker-Hersteller: Welche gibt es, welche sind gut? | Langsam kocht besser
    2. Januar 2020 at 11:03

    […] Wer wirklich Wert auf ganz exakte Heizleistung legt: Klarstein hat einen Sous-Vide-Garer, der auch als Slowcooker funktioniert und bei dem man die Zeit gradgenau einstellen kann. Funktionierte in meinem Test prima… […]

  • Antworten