Südafrika ist meine neue Reiseliebe. Von meiner jüngsten Tour dorthin habe ich euch viele Fotos und ein Rezept für gefüllte Sandwiches vom Grill mitgebracht.
Während ich vom USA-Virus weitgehend geheilt bin (der aktuelle Präsident hat daran nicht unerheblichen Anteil), hat mich die nächste Reisekrankheit schon voll im Griff: Südafrika. Da passt es doch wunderbar, dass genau das das April-Thema der kulinarischen Weltreise in unseren Blogs (siehe Links ganz unten) ist!
Terra Rouge – rote Erde – passt: Richtung Northern Cape und Kalahari ist die Landschaft karg. Und rot.
Südafrika ist ein unglaublich faszinierendes Land, was Landschaften, Tier- und Pflanzenwelt angeht. Dazu nette Leute, tolle Quartiere, bezahlbare Preise und keine Verständigungsprobleme – fast jeder spricht englisch. Und obwohl die Kriminalitätsrate im Land sehr hoch ist (vor allem in den Großstädten) haben wir beiden individual-reisenden Frauen auf unseren zwei dreiwöchigen Touren (2017 und 2019) kein brenzliges Erlebnis gehabt. Im Gegenteil – wir haben viele herzliche Leute getroffen, die ihr wunderbares Land gerne zeigten.
Übrigens auch lecker auf dem Teller: Springbock 🙂 Auf dem Foto unten bereite ich im Wilderness Camp auf Gas aber French Toast zum Frühstück zu.
Dass man in Südafrika hervorragend essen kann und es leckeren Wein gibt, ist für mich als Foodblogger natürlich ein weiterer Pluspunkt. Gut, man muss zusehen, dass man seine Gemüse- und Salatration bekommt, denn die Speisekarten sind oft fleischlastig. Aber es ist großartiges Fleisch (Steaks bester Qualität) und auch der Fisch hat mich nicht enttäuscht. Allgegenwärtige Beilagen im Restaurant sind Kürbispüree und Spinat – es sei denn man geht “zum Inder”, von denen es viele gibt, denn fast zehn Prozent der Bevölkerung haben indische oder indonesische Vorfahren.
Cupcake & Wein-Tasting in Stellenbosch / Bobotie, das Nationalgericht (Rezept hier)
Was alle Bevölkerungsgruppen eint, ist die Liebe zum Braai. Das ist die südafrikanische Version des Grillens – bevorzugt über Holz und nicht Holzkohle. Jedes Guesthouse, jede Lodge hat eine Braaimöglichkeit – in den 5*-Betrieben richtet einem ein Angestellter sogar die Feuerstelle her und man muss nur noch das Streichholz dranhalten. Selbst in den abgelegensten Lodges in den Nationalparks, 200 km von der nächsten Stadt entfernt, führt der Shop Feuerholz, tiefgekühlte Steaks und Wildfleisch. Und natürlich Boerewors, eine kräftig gewürzte grobe Bratwurst in überdimensionalen Schnecken, die ich euch schon in diesem 3-Gang-Südafrika-Menü vorgestellt habe.
Ist das eine Aussicht? Braaiplatz am Safarizelt im Kgalagadi-Nationalpark, der Kalahari
Auf den Braai kommen ausser Fleisch auch Kartoffeln, Maikolben und roher Brotteig (Roesterkoek). Selbst Sandwiches werden gegrillt. Die heißen dann Sarmies (von “Sandwich”) oder auf Afrikaans “Braai Broodjes”, also Grillbrote. Auf denen landet, was gerade so da ist – Käse, Fleischreste, dünn geschnittene Gemüse. Gewürzt wird gerne mit süß-saurem Chutney oder scharfen Saucen. Genau nach diesem Muster habe ich meine eigene Version köstlicher Braai-Broodjes gebaut – probiert die mal aus, wenn ihr das nächste Mal den Grill anheizt! Zubereitung im Ofen oder in der Pfanne funktioniert natürlich aus – die Hitze darf nur nicht zu hoch sein, damit der Käse auch schön schmilzt.
Pig & Fig Braai Broodjes (Grillbrote)
In Südafrika landet nicht nur Fleisch und Gemüse auf dem Grill - auch Sandwiches! Probiert diese leckere Kombination von scharf, süß und salzig mal aus.
Zutaten
- 8 Scheiben Frühstücksspeck
- 8 Scheiben Vollkorn-Toast
- 2 EL Butter
- 2 EL Majonaise
- 1 EL Sriracha (oder andere scharfe Sauce)
- 1 rote Zwiebel, in feinsten Ringen
- 200 g geriebener Mozzarella
- 4 Scheiben Kochschinken
- 2 frische Feigen (oder 4 eingelegte aus dem Glas), in Scheiben
- etwas Küchengarn zum Binden
Zubereitung
Den Gasgrill auf mittlerer Hitze anheizen, Speckscheiben knusprig braten und beiseite stellen.
Toastscheiben dünn mit Butter bestreichen und mit der gebutterten Seite nach unten auf ein Brett legen. Mayonaise mit Sriracha verrühren.
4 Scheiben mit der Sauce bestreichen und dann belegen: Zwiebelscheiben, je 2 EL Käse, Kochschinken, Feigenscheiben, Speck und restlicher Käse. Obere Toastscheibe auflegen, etwas festdrücken und mit Küchengarn zusammen binden.
Bei höchstens mittlerer (am besten indirekter) Hitze braun braten, bis der Käse geschmolzen ist. Dabei einmal wenden.
Notizen
Wer keine Feigen besorgen möchte: Auch Pfirsiche funktionieren oder man isst das Sarmie anschließend mit Fruchtchutney.
Mit nach Südafrika sind bei dieser Blogparade gereist:
Küchenlatein: Erdnussuppe
Küchenmomente: Südafrikanische Melktert (Milchtarte)
Backmaedchen 1967: Südafrikanischer Malva Pudding (Malva-Poeding)
zimtkringel: Biltong – Trockenfleisch auf südafrikanische Art
Chili und Ciabatta: Hertzog koekies – Hertzoggies
magentratzerl: Fischcurry mit Auberginen
Brittas Kochbuch: Monkey Gland Steak
Brittas Kochbuch: Gurken-Koriander-Sambal
Brittas Kochbuch: Cornfritters mit Gurke-Koriander-Sambal
Chili und Ciabatta: Kapmalaiisches Hühnercurry
Volkermampft: Bobotie – der südafrikanische Hackauflauf
Gourmandise: Bunny Chow
21 Kommentare
Kulinarische Weltreise Südafrika: Erdnuss-Suppe - kuechenlatein.com
23. April 2019 at 21:34[…] Chili und Ciabatta Hertzog koekies – Hertzoggies + Kapmalaiisches Hühnercurry | Küchenmomente: Südafrikanische Melktert (Milchtarte) | Backmaedchen 1967: Südafrikanischer Malva Pudding (Malva-Poeding) | zimtkringel: Biltong – Trockenfleisch auf südafrikanische Art | magentratzerl: Fischcurry mit Auberginen | Brittas Kochbuch Monkey Gland Steak + Gurken-Koriander-Sambal + Cornfritters mit Gurke-Koriander-Sambal | Langsam kocht besser: Pig & Fig Braai Broodjes aus Südafrika […]
Südafrikanische Melktert (Milchtarte) | Küchenmomente
24. April 2019 at 9:53[…] Gurken-Koriander-Sambal und Cornfritters mit Gurke-Koriander-Sambal Langsam kocht besser: Pig & Fig Braai Broodjes vom Grill Volkermampft: Bobotie – der südafrikanische […]
Tina von Küchenmomente
24. April 2019 at 12:12Mensch Gabi, die Reise(n) müssen ja traumhaft gewesen sein! Die Bilder sind es jedenfalls…
Da meine Küche ja gerade nicht zu gebrauchen ist und wir trotzdem nicht verhungern wollen, grillen wir zur Zeit jeden Abend (zum Glück spielt das Wetter mit). Da kommen deine Grillbrote ja sowas von wie gerufen, denn so langsam kann ich keine Steaks, Bratwurst, Pizza und co. mehr sehen….
Liebe Grüße
Tina
Gabi Frankemölle
24. April 2019 at 12:47Für Küchenrenovierungen empfehle ich ansonsten gerne auch einen Slowcooker – da brauchst du nur nen Stecker, um was tolles zu kochen 😉
Volker Graubaum
24. April 2019 at 15:25Hallo Gabi,
ich schließe mich Tina mal an. Die Fotos sehen toll aus und Sandwiches auf dem Grill auch.
Bei uns steht die Küchenrenovierung in 3 Wochen an, und die 14 Tage werde ich dann entweder mit Sandwiches oder Gerichten aus dem Slowcooker überbrücken.
Schön das Du wieder dabei warst.
LG Volker
Gabi Frankemölle
24. April 2019 at 22:30Die deutsche Foodbloggerschaft bekommt anscheinend flächendeckend neue Küchen 😉 Viel Spaß beim Grillen in der Zwischenzeit – und natürlich später mit der neuen Küche!
Britta von Backmaedchen1967
24. April 2019 at 21:27Ein wirklich toller Beitrag und sehr schöne Bilder, da möchte man sofort seinen Koffer packen um alles mal live zu erleben.
Deine Grillbrote sehen dazu auch noch zum reinbeißen lecker aus, die werde ich auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit ausprobieren.
Liebe Grüße
Britta
Gabi Frankemölle
24. April 2019 at 22:30Ja, Südafrika ist zwar 11 mühselige Flugstunden entfernt, aber es lohnt sich sowas von!
Linda Felkel
27. Juli 2019 at 12:29Nicht vergessen: 11 bzw 12 stunden sind nur reine Flugstunden. Direktflug. Ansonsten sollte man die lange Anschlussstunden auch mit einberechnen. Und dann den Aufenthalt am Flughafen und … meistens noch ein Autofahrt von locker ein bis zwei Stunden.
Also insgesamt ist man über 20 Stunden unterwegs (wenn alles gut geht) ?
Gabi Frankemölle
27. Juli 2019 at 13:07Da hast du recht – und es könne auch 30 werden, wenn man nach einem nachtflug gleich noch sechs Studnen Autofahrt Richtung Krüger hat 🙂
Fischcurry mit Auberginen – magentratzerl.de
25. April 2019 at 14:54[…] Langsam kocht besser: Pig and Fig Brai Broodjes […]
Susanne
25. April 2019 at 14:57Damit kann ich hier unter Garantie punkten. Und Du hast so richtig Lust auf Südafrika gemacht.
Gabi Frankemölle
25. April 2019 at 16:21Freut mich, Susanne – die sind auch echt lecker 😉
Outdoorküche und kulinarische Vielfalt – auf nach Südafrika | volkermampft
25. April 2019 at 15:14[…] Snack gezaubert. Und Gabi von „Langsam kocht besser“ hat den Grill angeschmissen und Pig & Fig Braai Broodjes gezaubert und uns gleichzeitig an Ihrem „realen“ Südafrikaurlaub teilhaben […]
Simone
25. April 2019 at 17:37Hi Gabi, hach Fernweh! Wenn ich deine Bilder sehe, würde ich trotz latenter Flugangst am liebsten gleich die Koffer packen.
Wobei, wenn ich die Broodjes sehe, bekomme ich schlagartig Hunger.
Die Frage ist jetzt, bin ich leicht beeinflußbar? Sagen wir mal so, seit der ersten Lektüre deines Blogs vor murmelmurmel Jahren sind hier drei Slowcooker eingezogen. Beantwortet das die Frage?
Liebste Grüße
Simone
Gabi Frankemölle
26. April 2019 at 8:36Ja, das beantwortet sie 😉 Und Südafrika solltest du wirklich mal wagen – selten hat mich ein Land so hingerissen, dabei hätte ich das gar nicht erwartet…
Südafrikanischer Malva Pudding (Malva Poeding) - Backmaedchen 1967
18. März 2021 at 21:47[…] Langsam kocht besser Pig & Fig Braai Broodjes vom Grill […]
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