Muss ein Weihnachtsmenü für 12+ Gäste in Stress ausarten? Ich finde nicht – und liefere euch Rezepte sowie Tipps und Tricks zur Planung.
Ja, ich treibe einen ziemlichen Aufwand mit meinen Weihnachtsmenüs (siehe Liste ganz unten). Ich genieße es, die passenden Rezepte zu suchen, tagelang zu kochen und die Tafel schön zu dekorieren. Und seit 2006 dokumentiere ich das alles hier auf dem Blog. Das war übrigens mehr Arbeit / Stress als das Menü an sich 🙂 Echt? Ja, echt. Denn mit dem richtigen Vorgehen und passenden Rezepten bewirtet man auch 12+ Personen, ohne sich verrückt zu machen. Wie das geht? Lest bitte weiter!
Tipps für stressfreies großes Weihnachtsmenü mit mehreren Gängen
- Planung ist alles: Über Menü und Deko mache ich mir schon im November Gedanken – spätestens. Dann kann ich rechtzeitig einkaufen, vorkochen, vorbereiten. Zeit für Spontanität ist andermal 😉
- Die richtigen Rezepte aussuchen: Steak, Soufflee und andere Dinge, die superexakten Garpunkt benötigen, funktionieren nicht für große Gesellschaften. Bei meinen Menüs gibt es immer einige Gerichte, die man gut vorbereiten kann (Mousses oder Eis zum Nachtisch, Suppen als Vorspeise), außerdem schnibbele ich am Vortag schon viel vor oder putze das Gemüse. Am Festtag hat man genug damit zu tun, alles heiß zu halten/machen oder anzurichten.
- Mengen richtig kalkulieren: Irgendwie ist man Weihnachten doch grundsatt, oder? Weil ich nicht tagelang Reste essen möchte, kalkuliere ich eher knapp und ganz entgegen der Vorstellung meiner Kriegsgenerationen-Mutter: “Wäre mehr da gewesen, wäre mehr gegessen worden”. Einen ganz guten Anhaltspunkt bilden die Mengenkalkulationen in diesem Freundin-Artikel.
- Rechtzeitig einkaufen: Sollte sich von selbst verstehen. Keiner muss am Heiligabend noch Wasserkisten ins Auto laden. Und die Möhren aus dem Gemüseregal sind am 24. auch nicht frischer als die am 23. gekauften. Eigentlich besorge ich am 24. nur noch grünen Salat. Alles andere schlummert im Tiefkühler (Fleisch) oder wartet im Kühlschrank.
- Sei Annika, nicht Pippi: Wenn ich für viele koche, gibts bei mir keine Experimente. Soll heißen: Ich habe das alles schon mal probegekocht (in kleiner Portion), weiß wie es schmeckt und welche Garzeit es hat. Alles andere wäre mir zu unsicher.
- Hilfe annehmen: Wieso sollte einer der Gäste kein Dessert mitbringen oder ne Stunde eher kommen zum Tischdecken? Oder in der Küche die Teller anrichten – zum Beispiel unten mit vorbereiteter Forellencreme und tags zuvor angerührtem Salatdressing?
Dekotipps für die Weihnachtstafel
Wenn ihr euch meine Bilder vom “gedeckten Tisch” anseht, dann fällt es euch vermutlich sofort auf: Ich habe immer ein “Farbschema”. Ob nun Rot-Gold, (misslungenes) Schwarz-Silber oder Weiß-Grün – wenn man sich rechtzeitig entscheidet, kann man stressfrei und günstig die Dekoration besorgen:
- Schaut in euren Schubladen oder Dekokisten (oder denen eurer Kinder / Eltern!) nach, welche Accessoires ihr schon habt. Das können Kugeln sein, Untersetzer, Teelichthalter.
- Papierservietten, die zum Farbschema passen, lassen sich gut durch “Serviettenringe” aus Kordel, Einmachgarn, Kräuselband aufpeppen.
- Einmachgläser sind günstige Behälter für Kerzen, Kiesel, Blätter, Beeren.
- Sucht bei einem Waldspapiergang Tannenzapfen, trockene Blätter oder Zweige, frisches Tannengrün.
- Als “zentralen Hingucker” für die Tafel kaufe ich immer kleine Grün- oder Blühpflanzen in hübschen Gefäßen (falls ich letztere nicht schon habe). Diese Pflanzen leben nach dem Fest auf der Fensterbank weiter.
Die bisher veröffentlichten Menüs für Weihnachten
Klickt euch gerne mal durch zu meinen bisher verblogten Weihnachtsmenüs und lasst euch inspirieren. In den Artikeln findet ihr die jeweiligen Rezepte und Bilder von der Tischdeko.
- 2023 – mit klassischen Speisen (Zupfbrot, Rouladen, Joghurtmousse) & klassischer Deko
- 2022 – als Brunch mit French Toast Auflauf, Vitello Tonnato und Schichtdessert
- 2021 – klein, fein & Schwein: Blätterteigbäumchen Gemüsebrühe, Filet, Cranberry-Trifle
- 2019 – wild & wohlig: Lachstatar, Rotkohlsüppchen, Wildschweinkeule und Bratäpfel
- 2018 – auf bayrisch, mit Spanferkel, Lauchsuppe, Forellencrostini & Eisbombe
- 2017 – mit Tafelspitz, Lachs-Blini, Rindfleischsuppe und zwei Desserts im Glas
- 2015 – un-klassisch mit Truthahn-Burger, Kürbissuppe, Finger Food & Eiscreme
- 2014 – wieder mit XL-Pute und klassischen Beilagen, Steinpilzbrühe und Joghurtbombe
- 2013 – auf us-amerikanisch mit XXL-Pute, Kürbis-Ingwer-Suppe und Ice Cream Pie
- 2012 – vier Gänge mit NT-Rinderfilet, Räucherfischmousse, warme Schokoküchlein
- 2011 – drei Gänge mit Senf-Honig-Schweinebraten, Rosenkohlsüppchen. Lebkuchenparfait
- 2010 – ein kleiner Truthahn, Birnen-Gorgonzola-Törtchen, Bratapfel-Tiramisu
- 2009 – unfreiwillig vegetarisch (wegen misslungenen Fleischganges), Lachsterrine, Mascarpone-Parfait
- 2008 – drei Gänge mit Putenbrust, Wintersalat mit Lachsbonbon, Orangen-Panna-Cotta
- 2007 – eine mittelgroße Pute mit Petersilienwurzel-Suppe und Mascarpone-Parfait
- 2006 – NT-gegarter Schweinebraten in Kräuterkruste, Steinpilzconsomme, Trüffel im Glas
4 Kommentare
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22. September 2020 at 10:35[…] Jahre wieder… Die Frage, was ich Weihnachten auf den Tisch bringe, beschäftigt mich schon seit Wochen. Da sich sowohl junge Mäkler als auch erwachsene […]
Westfälischer Sauerbraten (Slowcooker) | Langsam kocht besser
7. Dezember 2021 at 12:01[…] Titel dieses Artikels ist irreführend. Denn bei uns wird es sicherlich keinen Sauerbraten zu Weihnachten geben – ich mag ihn nämlich nicht besonders. Das weiß ich übrigens erst seit einer Woche, denn […]
"Gebackene Weihnachtsbäume": Blätterteigsnacks mit Salami
17. Dezember 2021 at 8:00[…] Spaß daran, Rezepte zu suchen und passende drei oder vier Gänge zusammen zustellen – siehe Liste meiner Weihnachtsmenüs seit 2006 hier. Aus Gründen musste das große Weihnachtsessen für 12+ Personen im vergangenen Jahr […]
Entenbrust mit Glühweinrotkohl | Langsam kocht besser
17. März 2023 at 16:32[…] nicht. Planung und Vorbereitung ist alles, wenn man für Gäste kocht (in diesem Artikel findet ihr meine Tipps für Weihnachtsmenüs für viele Gäste). Und bei diesem Gericht lässt sich das wunderbar umsetzen: Der Rotkohl wird schon tags zuvor […]