Mohnschnecken aus buttrig-fluffigem Hefeteig mit saftiger Mohnfüllung, obenauf Zuckerguss – so schmecken sie wie vom Bäcker oder früher von Oma!
Das Monatsthema “Aus Omas Küche” von #leckeresfürjedentag (ganz unten findet ihr mehr dazu) ist ein schwieriges für mich. Wieso? Nun, meine Oma mütterlichseits konnte wunderbar kochen und backen, wohnte aber 700 km entfernt in der “Ostzone”. So gab es nur selten Gelegenheit, etwas von ihr zu probieren, zum Beispiel die wunderbaren Quarkspitzen. Meine Oma väterlicherseits wohnte dagegen oben im Haus, konnte aber leider nicht kochen und backen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass es bei ihr oft nach Sauerkraut roch (mag ich bis heute nicht) und dass sie – wenn überhaupt – nur “Moostriezla” backte. Für Nicht-SchlesierInnen: Mohnstriezel, der bei ihr wohl etwas trocken geriet und mir wie ein Wackerstein im Magen lag.
Nee, “Aus Omas Küche”-Monatsmotto hin und her: Diesen Kuchen möchte ich euch nicht antun. Nachdem ich aber Mohn in den vergangenen Jahr sehr schätzen gelernt habe (ich sage nur Mohn-Schmandkuchen und Mohnbuchteln), versuche ich es jetzt mal mit Mohnschnecken. Die gabs bestimmt auch irgendwo unfassbar gut aus Omas Küche – nur halt nicht bei meiner 😉
Wie mahlt man den Mohn für die Mohnfüllung am besten?
Gar nicht – kauft gemahlenen! Oder mahlt nur selbst, wenn ihr eine “echte” Mohnmühle habt – aber wer hat die noch? Trotz aller Tipps aus dem Internet versagten alle anderen Methoden bei mir: Der Universalzerhacker scheiterte jämmerlich, auch der Pürierstab, trotz kleinster Füllmengen. Zerquetschen im Mörser funktionierte ein bisschen – aber jeweils nur für 10-Gramm-Portionen und mit Mohnkörnern, die sich durch die halbe Küche verteilten.
Als ich nach 20 Minuten erst einen Bruchteil der notwendigen Menge geschafft hatte, schwang ich mich kurzerhand aufs Rad und fand im zweiten Supermarkt dann tatsächlich den haltbaren und bereits gemahlenen Aga Dampfmohn (* Produkttipp, keine bezahlte Werbung!). In den mischte ich dann etwas von der Halbgemahlen-Portion – wegwerfen wollte ich das ja auch nicht. Damit geriet die Füllung etwas pampig und nicht wirklich fest – aber letztlich wurden das (vielleicht genau dadurch?) lecker-saftige Mohnschnecken.
Mohnschnecken aus buttrig-fluffigem Hefeteig mit saftiger Mohnfüllung, obenauf Zuckerguss - so schmecken sie wie vom Bäcker oder früher von Oma! Für den Teig die Hefe mit einer Prise Zucker in der Milch auflösen und etwa 15 Minuten stehen lassen, bis es etwas schäumt. Restliche Teigzutaten in eine Schüssel geben, Hefemilch obenauf gießen und gründlich verkneten (Mixer oder Küchenmaschine), bis sich ein glatter Teig ergibt. Teig an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen, währenddessen die Mohnfüllung zubereiten: Milch, Butter, Zucker und Amaretto in einem Topf unter Rühren bis fast zum Kochen erhitzen. Mohn hineinschütten, umrühren und vom Herd nehmen, quellen und erkalten lassen. Gegangenen Hefeteig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen und einem länglichen Rechteck ausrollen. Mit der erkalteten Mohnmasse bestreichen und von der langen Seite her eng aufrollen. Springform (26 bis 28 cm Durchmesser) oder eckige Kuchenform (20 x 30 cm) ausfetten. Die Teigrolle in ca. 12 etwa 2 cm dicke Scheiben schneiden (am besten mit einem scharfen Sägemesser) und diese in die Form setzen. Zugedeckt weitere 30 - 45 Minuten gehen lassne, bis sie sich sichtbar vergrößert haben. Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Mohnschnecken auf der 2. Schiene von unten 25 bis 30 Minuten (je nach Dicke) backen. Form auf einem Rost erkalten lassen. Puderzucker mit Zitronensaft und wenig Wasser zu einem dicken Guss verrühren. Über die noch wamren Mohnschnecken tröpfeln.
Saftige Mohnschnecken
Zutaten
Für den Teig:
Für die Mohnfüllung:
Für den Zuckerguss:
Zubereitung
Ich möchtet mehr Rezepte aus Omas Küche?
Dann schaut doch bei meinen Blogger-KollegInnen vorbei, die sich heute bei #leckeresfürjedentag diesem Thema widmen:
Sylvia von Brotwein mit Hühnerfrikassee – Rezept klassisch wie bei Oma
Britta von Backmaedchen 1967 mit Omas Moccatorte
Caroline von Linal’s Backhimmel mit Gedeckter Apfelkuchen – wie von Oma
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Omas Marmorkuchen
Inga von Jahreszeitenküche mit Omas Gemüsesuppe mit Eierstich
Sonja von fluffig & hart mit Rhabarberkuchen nach Omas Art
Simone von zimtkringel mit Omas Liptauer
Britta von Brittas Kochbuch mit Grießbrei mit Beeren
Regina von bistroglobal mit Omas Salzkuchen
Bettina von homemade & baked mit Kartoffelpuffer mit Apfelmus wie von Oma/
20 Kommentare
Omas Moccatorte - Backmaedchen 1967
5. März 2023 at 9:00[…] von “Langsam kocht besser” mit Saftige Mohnschnecken Sylvia von Brotwein mit Hühnerfrikassee – Rezept klassisch wie bei Oma Caroline von […]
Hühnerfrikassee - Rezept klassisch wie bei Oma - Brotwein
5. März 2023 at 9:01[…] von “Langsam kocht besser” mit Saftige Mohnschnecken Simone von zimtkringel mit Omas Liptauer Britta von Backmaedchen 1967 mit Omas Moccatorte Caroline […]
Britta
5. März 2023 at 9:20Guten Morgen, liebe Gabi,
Deine Mohnschnecken sehen aber super aus. Bisher habe ich immer behauptet, ich möge Mohn nur auf Brötchen bzw. im Brot, aber Deine Schnecken machen mich richtig an. Ich glaube, ich halte mal nach dem “ominösen” Dampfmohn ausschau.
Ich habe übrigens ein ähnliches Oma-Problem wie Du: zur Oma väterlicherseits hatte ich durch die sehr frühe Trennung meiner Eltern keinen Kontakt und meine Oma müttterlicherseits, mit der wir in einem Haus wohnten, starb, als ich gerade mal acht war.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Britta
Gabi Frankemölle
5. März 2023 at 9:43Oh, dann hast du ja (leider) auch keine kulinarischen Erinnerungen…
Salzkuchen - Rezept aus Omas Küche - Bistro Global
5. März 2023 at 9:33[…] Gabi von Slowcooker mit saftigen Mohnschnecken […]
Regina
5. März 2023 at 9:34Guten Morgen, liebe Gabi, wow, die Mohnschnecken sehen zum Reinbeißen lecker aus. Regina
Gabi Frankemölle
5. März 2023 at 9:42Danke, Regina!
Grießbrei mit Beeren | Brittas Kochbuch
5. März 2023 at 9:59[…] Gabi von “Langsam kocht besser” mit Saftige Mohnschnecken […]
Simone von zimtkringel
5. März 2023 at 11:10Wow, die sehen gut aus! Bei uns kursiert übrigens noch die Mohnmühle meiner Oma. Kursiert deshalb, weil wir drei Kinder uns quasi fast drum kloppen und derjenige, der sie jeweils von meiner Mama “kurz” geliehen hat, sie jeweils nur widerwillig und nach Androhung sanfter Gewalt zurück gibt.
Gabi Frankemölle
5. März 2023 at 11:57Grins – kann man sowas heute überhaupt noch neu kaufen??
Lars
7. März 2023 at 15:11Klar kann man das – importiert aus Tschechien, wo man viel mit Mohn kocht und backt. Es gibt aber auch viele gut erhaltene alte Mohnmühlen zu kaufen, die allerdings aus Unwissenheit nicht immer als solche bezeichnet werden. Wer sucht, wird auf jeden Fall schnell fündig.
Gabi Frankemölle
7. März 2023 at 16:05Dank für den Tipp, gut zu wissen!
Britta von Backmaedchen 1967
5. März 2023 at 12:47Eine Mohnmühle gibt hier leider von meiner Oma auch nicht mehr, irgendwie ist damals alles beim auflösen der Wohnung verschwunden, inklusive dem tollen Rezeptbuch wo meine Oma handschriftlich die Rezepte aufgeschrieben hat. Deine Mohnschnecken sehen auf jeden Fall richtig lecker aus und gut das man gemahlenen Mohn kaufen kann, somit steht hier nichts im Weg dein Rezept auszuprobieren um die herrlich fluffig aussehenden Mohnschnecken zu verschnabulieren.
Gabi Frankemölle
5. März 2023 at 14:15Um das Rezeptbuch ist es soooo schade!
Inga, die Jahreszeitenköchin
5. März 2023 at 14:14Liebe Gabi,
Was für das leckeres Rezept! Mohnkuchen habe ich tatsächlich noch nie gebacken, und würde vermutlich genauso wie du, versuchen, den selbst zu mahlen. Danke, dass du mich vor dieser Erfahrung bewahrt hast.
Herzlichst,
Inga
Caroline | Linal's Backhimmel
5. März 2023 at 16:26Da geht es dir ja so ähnlich wie mir, hier gibt es auch nicht so wirklich viele Oma-Rezepte…
Aber deine Mohnschnecken sehen wirklich gut aus, liebe Gabi!
Liebe Grüße
Caroline
Brotwein
5. März 2023 at 19:41Meine Oma hat immer Mohnstollen gebacken – einfach genial. Die Schnecken sehen fantastisch aus – fluffig und viel Mohn!
Viele Grüße Sylvia
Bettina
6. März 2023 at 11:12Deine Mohnschnecken sehen lecker saftig aus! Und ob jetzt das Rezept von deiner Oma stammt, oder von einer anderen Oma ist ja nicht wichtig. Wichtig ist, dass sie schmecken und das tun sie mit Sicherheit 🙂
Und danke für den Tipp mit dem (nicht) Mohn selber mahlen, werde ich mir beherzigen!
Liebe Grüße, Bettina
Kathrina
6. März 2023 at 12:28Mhhh, deine Mohnschnecken sehen ganz hervorragend aus. So richtig schön fluffig. Und irgendeine Oma hat die bestimmt so gebacken.
Zoe von fluffig&hart
15. März 2023 at 11:24Also so eine fluffige Mohnschnecke darf gerne auf meinen Teller hüpfen, ich liebe nämlich Mohn.