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Zeigt her Eure Äpfel: Tarte Tatin aus Frankreich

Fertige Tarte Tatin

Fertige Tarte Tatin

Die klassische französische Tarte Tatin ist etwas Aufwand wert: Mit den richtigen Apfelsorten, viel Karamell und etwas Teig schmeckt sie göttlich.

Es gibt schönere Apfelkuchen. Es gibt welche, die sind schneller gemacht oder bekommen gleich eine ganze Horde von Menschen satt. Es gibt spanische, amerikanische und internationale. Aber es gibt kaum einen Apfelkuchen, der besser schmeckt als eine französische Tarte Tatin. Gut, sie ist keine Augenweide, denn das über-Kopf-auf-der-Fruchtseite-backen zerstört selbst das akkurat gelegteste Scheibchenmuster. Aber Tarte Tatin ist eine wunderbare Mischung aus feiner Karamellnote, weichen säuerlichen Äpfeln und knusprig-süßem Boden.

Die Herstellung von Tarte Tatin ist nicht soo einfach, denn man muss die Eigenheiten der verbackenen Äpfel beachten, damit man weder Apfelmatsch noch Steinapfel erhält. Auch etwas Spezialausstattung ist notwendig – eine gläserne oder andere völlig (!!) auslaufsichere Backform, damit man sich nicht rettungslos den Backofen versaut. Hat man die notwendige Sorgfalt walten lassen, belohnt einen die Tarte Tatin mit unvergleichlichem Geschmack. Und auch Gäste sind beeindruckt, wenn man die unscheinbare Tarte nicht im Ganzen, sondern stückweise mit einem Klecks Creme Fraiche und einem Minzeblättchen serviert. Ich hoffe, der Kuchen gefällt auch  Nadine von Sweet Pie, die gerade ein Blogevent zum Thema Apfelkuchen gestartet hat!

Fertige Tarte Tatin

Tarte Tatin - Über-Kopf-Apfelkuchen aus Frankreich

Ergibt: 12 Stücke

Tarte Tatin wird über Kopf gebacken - Äpfel unten, Teig oben - und dann gestürzt. Dieses klassische französische Backwerk ist keine besondere Augenweide, aber unglaublich lecker mit einer süß-säuerlichen Fruchtfüllung und knusprigem Teig.

Zutaten

für den Teig

  • 200 g Mehl
  • 115 g Butter (weich)
  • 1 gute Prise Salz
  • 50 g Zucker
  • 1 Eigelb

für die Füllung

  • 100 g Zucker
  • 30 g Butter
  • 1 kg Äpfel (am besten eine säuerliche Sorte wie Elstar, Boskoop zerfällt leider zu schnell)
  • 2 EL Wasser, Wein oder Apfelsaft

Zubereitung

  1. Alle Teigzutaten mit den Händen schnell zu einem glatten Mürbeteig verkneten. In Folie wickeln und kalt stellen, während man die restlichen Arbeitsschritte erledigt. Eine Pieform aus Glas oder Porzellan (Durchmesser 24 bis 28 cm) bereit stellen.
  2. Den Zucker in einen breiten, schweren Topf geben. Auf mittlerer Hitze schmelzen lassen, dabei nicht rühren, sondern den Topf nur ab und ab rütteln. Erst wenn der Zucker eine hell- bis mittelbraune Farbe erreicht hat, von der Flamme ziehen, mit einem Holzlöffel rühren und die Butter dazu geben. Rühren, bis sich alles gelöst hat und die Masse sofort in die Backform gießen und diese damit ausschwenken. Vorbereitete Form beiseite stellen.
  3. Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Dann mit einer Schnittseite nach unten (quasi hochkant, so passt viel mehr Frucht auf die Tarte!) auf der Karamellschicht anordnen. Flüssigkeit darüber geben.
  4. Auf die zweite Schiene von unten in den Ofen stellen und etwa 35 bis 60 Minuten vorbacken. Die Dauer hängt von der Apfelsorte ab - die Fruchtstücke sollen schon etwas weich, aber noch nicht zerfallen sein.
  5. Den Teig in passender Größe ausrollen, glatt schneiden (zum Beispiel mit Hilfe einer anderen Backform oder eines Tellers) und auf die vorgebackenen Äpfel geben. Kuchen nun auf der mittleren Stufe in den Ofen schieben und bei 190 Grad Ober- und Unterhitze etwa 15 bis 20 Minuten lang fertig backen. (siehe Kuchen rechts, links "normale" Apfeltörtchen mit Rest-Teig und Rest-Apfel)
  6. Kuchen aus dem Ofen holen und zwei bis drei Minuten lang stehen lassen, damit der Karamelsaft in Äpfel und Teig einzieht. Dann noch warm auf eine Platte stürzen (erkaltet lässt er sich nicht mehr stürzen, sondern klebt fest).
  7. Mit Sahne, Eis oder Creme Fraiche servieren.

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8 Kommentare

  • Antworten
    Nadine
    23. September 2015 at 16:54

    Liebe Gabi,
    mir gefällt dein Rezept super gut und freue mich sehr über deine Teilnahme!
    Eine Tarte Tatin habe ich selbst noch nie gebachen, merke aber so langsam, dass ich das mal machen sollte. 😉

    Liebste Grüße
    Nadine

  • Antworten
    Frau A. vom Bodensee
    23. September 2015 at 19:10

    Ich mach meine Tarte tatin immer in einer Bratpfanne. Natürlich ohne Plastikstiel. Es hat den Vorteil, dass man das Caramel auf dem Herd zubereiten kann. Die Äpfel kommen dazu und alles wird mit selbst gemachtem Blätterteig abgedeckt. Dann ab in den Ofen.

    • Antworten
      gfra
      24. September 2015 at 8:20

      Garst du die Äpfel auch schon unabgedeckt vor, Frau A.? Denn bei Rezepten, wo das nicht der fall war, hatte ich immer das Problem, dass es unter der Hülle zu feucht wurde und die Äpfel nicht weich wurden…

  • Antworten
    Marle
    24. September 2015 at 16:49

    Hallo Gabi,
    Tarte Tatin ist einfach göttlich! Ich habe mir extra eine Tarteform von Le Creuset gegönnt, die funktioniert zuerst auf dem Herd und dann im Ofen. Auch die Tarte Tatin aux Tomates bereite ich darin zu.
    LG
    Marle

  • Antworten
    sandra
    18. Oktober 2015 at 19:14

    tartes sind das beste überhaupt. deine war mir zu süß. das nächste verwende ich auf jeden fall weniger zucker für’s karamell. auch habe ich zum ersten mal die äpfel vorgegart (habe ich sonst nie gemacht) auch sehr nett. ist halt eher wie apfelmus. den teig habe ich vegan gemacht. das ei einfach weg gelassen und die butter durch kokosbutter ersetzt. mein güte war das knusprig!

    • Antworten
      gfra
      18. Oktober 2015 at 21:17

      Hi, Sandra – kommt immer auch auf die Äpfel an, ich hatte sehr saure Falläpfel. Aber ich esse eh sehr gerne sehr süß, zum Beispiel Baklava 😉

  • Antworten
    Liz
    9. November 2018 at 10:59

    Ich habe die Tarte gestern nach deinem Rezept zubereitet und sie ist wirklich sehr gut geworden! Die Gäste waren begeistert, die Äpfel hatten die perfekte Konsistenz, zu Mus sind sie nicht geworden. Der Teig war während des Ausrollens ein bisschen klebrig (mag daran gelegen haben, dass ich zu langsam gearbeitet habe), ich habe ihn dann auf einem mit Mehl bestreutem Backpapier ausgerollt und auf die Äpfel “gekippt”. Insgesamt ist das Rezept ohne Zweifel ein Keeper 🙂

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      9. November 2018 at 16:09

      Stimmt, muss ich auch mal wieder machen 😉

    Antworten

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