0
2 In Sonstige Rezepte

Karfreitag im Münsterland: Struwen

Westfälisches Karfreitags-Gericht: Struwen

Westfälisches Karfreitags-Gericht: Struwen

Struwen sind das traditionelle Karfreitagsgericht im Münsterland. Es handelt sich dabei um kleine Hefeteigplätzchen, die nach Art eines Pfannkuchens ausgebacken werden. Lecker, leicht süß und sehr sättigend!

Ich könnte ja jetzt so tun, als ob ich Euch nunmehr das uralte und ganz geheime Traditionsrezept meiner Familie weiter gebe… Aber wenn ich ehrlich bin: Ich habe Struwen das erste Mal in der vergangenen Woche gegessen, als “meine Lokalzeitung” BBV mich fragte, ob ich nicht ein Foto hätte. Hatte ich (erstmal) nicht – denn meine Familie kam nach dem Krieg aus Schlesien nach Westfalen, wir sind evangelisch und bei uns gab es Karfreitag Rührei und Kartoffelpü. Und auch in der münsterländischen Familie meines Mannes kannte man keine Struwen.

Aber warum eigentlich nicht? Die Dinger sind sehr lecker, leicht süß und machen pappsatt – also echte Traditionsküche für einen eher bescheidenen Landstrich. Der einzige Luxus in den Struwen – viele, viele Rosinen. Da ich die nicht so sonderlich gern mag, habe ich ihren Anteil etwas verringert und werde sie zukünftig ganz weglassen. Stattdessen kann ich mir Preisselbeeren oder Kirschsauce gut dazu vorstellen. Das ist dann zwar nicht mehr traditionell, aber da es – wie gesagt – sowieso keine Struwentradition bei mir gibt, kommts darauf dann auch nicht mehr an 😉

Westfälisches Karfreitags-Gericht: Struwen

Karfreitag im Münsterland: Struwen

Ergibt: 8 Portionen

Struwen sind das traditionelle Karfreitagsgericht im Münsterland. Es handelt sich dabei um kleine Hefeteigplätzchen, die nach Art eines Pfannkuchens ausgebacken werden. Lecker, leicht süß und sehr sättigend! Die Menge reicht daher für mindestens acht Portionen.

Zutaten

  • 100 g Rosinen
  • 400 ml Milch
  • 60 g Zucker
  • 1 Würfel frische Hefe (42 g)
  • 500 g Mehl
  • 1 Ei
  • Prise Salz
  • Abrieb einer 1/2 Zitrone
  • Butterschmalz zum Ausbacken (etwa 100 g)
  • Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

  • Die Rosinen in einer Schüssel mit heißem Wasser übergießen und einige Stunden quellen lassen. Hefe mit einer Prise Zucker in 100 ml von der Milch (nicht kühlschrankkalt, höchstens lauwarm) auflösen und 15 Minuten stehen lassen, bis sie schäumt.
  • Mehl, Zucker, Ei, Salz, Zitronenabrieb in eine ausreichend große Schüssel geben, Hefemilch und restliche Milch dazu geben und alles zu einem glatten, dickflüssigen Teig verkneten. Rosinen abtropfen lassen und untermischen. Zudecken und an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  • Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen (mittlere Stufe). Den Struwen-Teig esslöffelweise hineingeben, mit einem nassen Löffel zu Talern formen und etwas platt drücken. Von jeder Seite etwa zwei Minuten hellbraun ausbacken.
  • Mit Puderzucker bestäuben und am besten sofort servieren.
  • Dir gefällt dieses Rezept?

    Ich freue mich sehr, wenn du es nachkochst, an Freunde weiter gibst, es in sozialen Netzwerken oder auf deinem Blog teilst. Aber bitte sei fair und gib die Quelle an! Ausdrücklich untersagt ist jegliche Nutzung in kommerziellen Buchprojekten anderer Autoren. Gegen die Verletzung meines Urheberrechts gehe ich mit rechtlichen Mitteln vor.

    Vielleicht interessiert Sie auch:

    2 Kommentare

  • Antworten
    Strüwkes
    2. April 2021 at 9:11

    Ich empfehle, die Rosinen, bevor man sie in den Teig gibt, einmal in Mehl zu wälzen, damit sie hinterher im ganzen Struwen verteilt sind und nicht nach unten “absacken”.
    In meiner Familientraditon kenne ich das Ganze übrigens ohne Ei (und sogar eine vegane und glutenfreie Variante ist ohne Genussverlust möglich) und überstreut wird es hinterher mit einer ordentlichen Mischung aus Zimt und Zucker.
    Schönen Karfreitag noch!

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      2. April 2021 at 9:16

      Da mit den Rosinen ist ein super Tipp, danke!

    Antworten

    Skip to Recipe