Zehn Jahre lang veranstaltet Zorra nun schon den kulinarischen Adventskalender – gibts das Internet überhaupt schon so lange, fragt sich Puhls Kitchen. Sogar noch länger, Olga – Zorra bloggt seit September 2004 und der Crockyblog hier stammt auch schon aus dem Jahr 2006 🙂 Als uralt-gediente Foodbloggerin freut es mich sehr, dass Zorra mich das Türchen Nummer 10 öffnen lässt – und schaut unbedingt hier nach, was es schon zu entdecken gab und bis zum 24. noch zu entdecken gibt! Wer aufmerksam mitliest und Fragen richtig beantwortet, kann tolle Preise gewinnen.<<
Als Kontrapunkt zu den vielen süßen vorweihnachten Dingen habe ich für mein Türchen ein deftiges Rezept ausgesucht. Denn adventliches Plätzchenbacken und Pralinenherstellung arten bei mir erfahrungsgemäß aus. Wenn man die Arbeitsfläche schon mal eingesaut, den Ofen vorgeheizt, zwei Kilo Schokolade geschmolzen und 20 Sorten Plätzchendekor aus den Tiefen des Vorratsschrankes geholt hat, soll sich die Aktion ja auch lohnen. Also knete, rolle, forme, verziere, bestreiche und bestreue ich, was das Zeug hält.
Was dabei nicht hält, ist mein Wille, die Finger von klitzekleinen Teigresten, verkleckerter Schokolade, zerbrochenen Keksen oder fehlgestalten Trüffeln zu lassen. Das summiert sich, irgendwann am späten Nachmittag droht das Zuckerkoma. Um das abzuwenden, muss etwas heftig Herzhaftes her – und zwar ohne dass ich noch großartig kochen muss. Schließlich backe ich schon die ganze Zeit!
In solchen Situationen bin ich dankbar, dass ich meinen Slowcooker habe. Der schmurgelt im Abstellraum vor sich hin, nimmt mir kein kostbares Stück Arbeitsfläche weg und und erfordert keine Aufsicht und kein Umrühren. Erst recht nicht bei einem Gericht wie den Cowboy Beans, die durch eine (oder sogar zwei ) Stunden zusätzliches Schmoren im Crocky eher noch gewinnen.
Der deftige Eintopf aus Wachtelbohnen, Speck, Räucherfleisch und Tomaten (hier die Stovetop-Vorlage von Simply Recipes) stammt aus der US-Küche und hat zwei überraschende Zutaten: Ahornsirup und Kaffee. Ersterer sorgt für dezente Süße, letzterer für ein ganz leicht herbe Note. Die Cowboys essen Sauerteig-Biscuits zum Bohnentopf – weil ich im Moment keinen Sauerteigansatz im Kühlschrank habe, gab es bei mir Buttermilk Biscuits aus dem TK-Vorrat.
Natürlich lassen sich Cowboy Beans auch ohne Slowcooker zubereiten. Die Bohnen müssen erst separat weich gekocht werden oder man nimmt gleich Dosenbohnen. Dann schmort der Eintopf nochmal zwei Stunden bei kleiner Hitze auf dem Herd. Wer’s wirklich wie die Cowboys machen möchte, gart das Gericht im Dutch Oven, dem schweren Gusstopf der Pioniere, draußen über offenem Feuer. Ja, auch im Dezember – ein echter Cowboy (wie Big ol’ Rolf vom Outlawcamp) grillt/bbq’d auch im Winter!
Cowboy Beans aus dem Slowcooker
Cowboy Beans sind ein deftiger Eintopf, der in den USA als Beilage zu Grillfleisch serviert wird. Wir essen ihn lieber mit Biscuits und Brot als herzhaftes Wintergericht, das sich im Slowcooker fast von allein kocht.
Zutaten
- 500 g getrocknete Wachtelbohnen (oder Kidney-Bohnen)
- 2 EL Öl
- 50 g Speck
- 2 mittelgroße Zwiebeln (etwa 150 g, gehackt)
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 300 g Kasseler Nacken, in cm-große Würfel geschnitten
- 250 ml Kaffee
- 150 ml Wasser
- 100 ml Ketchup
- 75 g Tomatenmark
- 200 ml BBQ-Sauce (mild oder scharf nach Geschmack)
- 2 EL Ahornsirup
Zubereitung
- Bitte beachten: Die Zubereitung beginnt am Vortag! Die Bohnen kurz in reichlich Wasser in einem normalen Topf auf dem Herd aufkochen lassen (das vernichtet gefährliche Eiweißstoffe, die in manchen Hülsenfrüchten vorkommen). In den Einsatz des Slowcookers umfüllen (die Bohnen müssen von mindestens dreifingerbreit Wasser bedeckt sein) und auf Stufe HIGH etwa sechs Stunden bzw., über Nacht auf LOW etwa zehn bis 12 Stunden garen, bis die Bohnen weich sind. Bohnen in ein Sieb gießen und abtropfen lassen.
- In einer Pfanne das Öl erhitzen und Speck, Zwiebel und Knoblauch darin etwas glasig dünsten. In den Einsatz des Slowcookers (3,5-l-Topf) geben.
- Die Saucenzutaten und die Kasslerwürfel dazu geben, die Bohnen unterrühren. Auf Stufe HIGH etwa vier Stunden garen, auf LOW sind es acht bis neun.
- Gegebenenfalls mit Salz und Pfeffer nachwürzen (Speck und Kassler sowie BBQ-Sauce geben viel Würze ab) und heiß servieren. Wer mag, streut Reibkäse auf oder serviert saure Sahne dazu.
Notizen
Der Bohnentopf schmeckt auch gut ohne Fleisch. Für die rauchige Note sorgt dann etwas geräuchertes Paprikapulver oder eine BBQ-Sauce mit Rauchnote. Wer nicht extra Bohnen vorkochen möchte, verwendet drei bis vier 425-ml-Dosen mit Wachtel- oder Kidney-Bohnen und beginnt bei Schritt 2.
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5 Kommentare
sandra
13. Dezember 2014 at 18:23schönes rezept!
wo gibt es denn das rezept für die sauerteig-bisquits?
gfra
14. Dezember 2014 at 14:43Oops, der Link war defekt – ich habe ihn repariert. Sorry!
zorra
24. Dezember 2014 at 11:17Mir gefällt schon der Name des Eintopfs! Danke für dieses leckere Türchen. Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Fest und einen guten Rutsch ins 2015!
frauke denz
25. Januar 2015 at 20:07Habe nach langen Zoegern heute diesen Cowboy-Eintopf gezaubert. Geschmack war gut, aber die Bohnen waren hart. Ich hatte Schwarzaugenbohnen benutzt, 20 minuten im Topf gekocht, dann 14 stunden auf low, und mit dann noch 6 Stunden auf Medium. Was hab ich falsch gemacht??
gfra
25. Januar 2015 at 20:41Vermutlich gar nichts 🙂 Manchmal sind Bohnen überlagert und brauchen eeewig… Und sie müssen schon ziemlich weich sein, bevor man sie mit den anderen Zutaten zusammen gibt. Ich gare Bohnen auch meist auf HIGH, ich habe das Gefühl, das funktioniert verlässlicher…