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Nudeln & Co: Kärntner Kasnudel

Rezept für Kärntner Kasnudel

Rezept für Kärntner Kasnudel

Kärntner Kasnudel (immer Einzahl!) sind wunderbare Teigtaschen mit würziger Kartoffel-Quark-Füllung. Sie werden mit zerlassener Butter, Speck oder Parmesan serviert.

Die erste gemeinsame 2024-Kochrunde unserer Blogger*innen-Aktion #leckeresfürjedentag (schaut mal in die Linkliste ganz unten) ist eine echte Herausforderung für mich: Nudeln & Co. Denn Nudeln gibt es bei uns sehr, sehr selten – und wenn, dann als “untergeordneter Partner” mit Slowcooker-Bolognese, Thunfischsauce oder in der Hühnersuppe, alles längst verbloggt. Ob ich Pasta nicht mag? Doch, schon. Aber wenn ich nicht im Slowcooker, sondern spontan koche, ist das irgendwie 1) was mit Kartoffeln (zum Beispiel die Home Fries aus dem Airfryer), 2) irgendeine Asia-Geschichte mit Reis (Butter Chicken) oder 3) eine Quiche mit Gemüse und Käse.

Okay. Wenns also spontan keine Pasta gibt, dann gezielt für dieses Blogevent herausgesuchte – und zwar etwas mit alpenländischem Charakter. Die Alpenküche habe ich entdeckt, seitdem unser Sohn in Wien wohnt, ich ihn dort häufiger besucht habe und er mir regelmäßig auf seinen “Heimaturlauben” diverse Servus-Kochhefte mitbringt. Die Gerichte sind selten raffiniert, oft mit kurzer Zutatenliste (quasi das Gegenteil von Ottolenghi), geschmacklich quasi puristisch. Aber genau das mag ich (auch) – da müssten mir doch auch die Kärntner Kasnudel schmecken, oder?

Zutaten für die Kärntner Kasnudel

Was ist das Besondere an den Kärntner Kasnudel?

Ja, es heisst laut Wagners Kulinarium immer Kasnudel (auch wenn dieses Rezept etwa 25 bis 30 Stück ergibt) und das Gericht ist quasi der “Signature Dish” des Bundeslandes Kärnten. Es gibt so viele Rezeptvariationen wie es Köch*innen gibt – aber Käse gehört NIE in die Füllung in der Nudelteighülle. Stattdessen nimmt man trockenen Quark (kärntnerisch “Kas”) und mehlige Kartoffeln, die mal mit, mal ohne spezielle “Nudelminze” aromatisiert werden. Andere Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie gehen auch – ich habe zusätzlich ganz wenig “normale” Minze dazu gegegeben. Obenauf kommen Parmesan, braune Butter oder ausgelassene Räucherspeckstückchen – ganz nach Geschmack.

Drei verschieden geformte Kärntner Kasnudeln

Auch was die Form der Kasnudel angeht, gibt es Varianten: Die einen “krendeln” (falten) den Rand quasi künstlerisch (Foto oben im Vordergrund). Andere stechen aus oder drücken ihn einfach zusammen. Ich habe alle drei Varianten ausprobiert und finde die zwei aufeinandergelegten Teigkreise mit “Gabelzinkenrand” am schönsten (im Foto links). Am schnellsten gingen die mit dem Teigroller ausgeradelten Vierecke (hinten rechts). Egal welche Methode ihr wählt: Ihr solltet nur darauf achten, dass die obere Teigplatte dicht anliegt und keine Luft eingeschlossen wird.

Wie schmecken die Kärntner Kasnudel? 

Bei meinem Rezept habe ich den Nudelteig aus besagtem Servus-Kochheft genommen, die Füllung aber Wagners Familienrezept angepasst. Denn das verwendet in der Füllung nicht nur Quark und Kartoffeln, sondern auch noch Zwiebel, Lauch und Petersilie. Das erschien mir dann doch leckerer – und war es auch! Auch die vielen Tipps aus dem Artikel haben mir weiter geholfen – so zum Beispiel nur ganz trockenen Quark zu verwenden (statt des nicht erhältlichen “Bröseltopfen” kaufe ich hierzulande den polnischen mageren Twarog) und den Teig nicht zu dünn (etwa messerrückendick) auszurollen. Obenauf gab bei uns dann etwas ausgelassenen Frühstücksspeck –  ich fand das köstlich, puristisch und schön sättigend. Ein grüner Salat passt gut dazu.

Rezept für Kärntner Kasnudel

Eine kleine Einschränkung gilt für das Rezept allerdings: Auf der Alm hatten sie nur wenige Zutaten, aber offenbar viel Geduld für das friemelige Teigtaschen-Zusammenbauen. Gut 90 Minuten müsst ihr für die Zubereitung schon rechnen…

Rezept für Kärntner Kasnudel

Kärntner Kasnudel

Ergibt: 25 - 30 Stück
Vorbereitungszeit: 1 Stunde 30 Minuten
Garzeit: 15 Minuten
Gesamtzeit: 1 Stunde 45 Minuten

Kärntner Kasnudel (immer Einzahl!) sind wunderbare Teigtaschen mit würziger Kartoffel-Quark-Füllung. Sie werden mit zerlassener Butter, Speck oder Parmesan serviert.

Zutaten

Für den Nudelteig:

  • 500 g Mehl
  • 1 ordentliche Prise Salz
  • 3 Eier
  • 100 - 120 ml Wasser

Für die Füllung:

  • 350 g mehligkochende Kartoffeln, geschält
  • 250 g Twarog (polnischer oder russischer, sehr trockener Quark)
  • 1 EL Butter
  • 1 kl. Zwiebel, feinst gewürfelt
  • 50 g Porree, in feinsten Ringen
  • 1 EL gehackte Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, ganz wenig Salbei oder Minze)
  • Salz, Pfeffer

Zum Servieren:

  • braune Butter
  • ausgelassene Räucherspeckwürfelchen
  • frisch geriebener Parmesan

Zubereitung

Für den Nudelteig alle Zutaten erst mit den Knethaken des Mixers, dann mit den Händen zu einem elastischen, nicht klebenden Nudelteig verkneten. In Folie wickeln und mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.

Für die Füllung die Kartoffeln in grobe Würfel schneiden und in Salzwasser weich kochen. Auf ein Sieb geben und ausdampfen lassen.

Die Butter in einem Topf zerlassen und die Zwiebeln und den Porree darin glasig dünsten. Die abgekühlten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken (oder anders zerstampfen) und mit dem Twarog und der Zwiebelmasse vermischen, Kräuter dazugeben und kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Nudelteig portionsweise (ich habe 3 Teigkugeln gemacht und dann noch einmal die Reste verarbeitet) auf leicht bemehlter Fläche etwa 1 - 2 mm dick ausrollen. Kreise von 10 bis 12 cm Durchmesser ausstechen. Auf jeden 2. Kreis die Füllung (gerollt in Kugeln von 3-4 cm, ich benutze einen Kaffeeportionierer dafür) geben, einen weiteren Teigkreis (gerne noch etwas dünner rollen) obenauf legen und sehr fest von innen nach außen andrücken, ohne Luft einzuschließen. Nochmals mit dem Ausstecher rund ausstechen und den Rand mit einer Gabel zusammendrücken und verzieren.

Wasser in einem großen Topf erhitzen und salzen. Die Kasnudeln ins leicht kochende Wasser einlegen und je nach Größe zehn bis 15 Minuten garen.

Abtropfen lassen und mit Parmesan, ausgelassenem Frühstücksspeck oder brauner Butter und einem Salat servieren.

Notizen

Übrig gebliebene, gekochte Kasnudeln lassen sich gut einfrieren. Kalte Kasnudeln vom Vortag in der Mikrowelle erwämen oder in Butter aufbraten.

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15 Kommentare

  • Antworten
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  • Antworten
    Regina
    7. Januar 2024 at 9:59

    Ich stehe ja mit Nudelteig auf Kriegsfuß. Aber runde Kreise mit Gabelzinkenrand müsste ich hinbekommen. Da fehlt nach der ganzen Kocherei über Weihnachten im Moment die Geduld. Aber mich reizt dein Rezept zum Nachpfriemeln.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      8. Januar 2024 at 9:13

      Reservier dir das mal für einen verregneten Sonntag oder so 😉

  • Antworten
    Britta
    7. Januar 2024 at 11:03

    Liebe Gabi,
    hier hätte ich sehr gerne mit am Tisch gesessen und probiert. Die Erdäpfel-Topfen-Mischung klingt sehr verführerisch, aber ich denke, im Hause Koch würde ich damit keinen Blumentopf gewinnen.
    So erfreue ich mich an Deinen Fotos und lasse mir den Geschmack virtuell auf der Zunge zergehen.
    Liebe Grüße
    Britta

  • Antworten
    Martina
    7. Januar 2024 at 14:46

    Was für ein großartiges Rezept! Und wie hübsch die aussehen!
    Da würde ich mich gerne mit an den Tisch setzen!
    Liebste Grüße von Martina

  • Antworten
    Cornelia
    7. Januar 2024 at 15:54

    Wow, wie kunstvoll du den Rand der Kasnudel gestaltet hast – sieht klasse aus. Ich habe das mal bei Empanadas versucht und bin kläglich gescheitert, es klebte irgendwie alles an den Fingern fest.

    • Antworten
      Gabi Frankemölle
      8. Januar 2024 at 9:15

      Dieser Nudelteig hier verzieh sehr viel und klebte wirklich kaum!

      • Antworten
        Silke von Blackforestkitchen
        8. Januar 2024 at 20:16

        Liebe Gabi, auf die Kasnudeln war ich total gespannt, hab ich nämlich noch nie gegessen. Aber ich glaube dafür braucht man viel Geduld, also nichts für eben mal schnell. Vielleicht bekomme ich die ja mal auf einer Almhütte. Liebe Grüße Silke

  • Antworten
    Kathrina
    8. Januar 2024 at 8:16

    Wie perfekt dein gekrendelter Rand aussieht. Ich bin ganz neidisch, da habe ich zwei linke Hände…

  • Antworten
    Gabi Frankemölle
    8. Januar 2024 at 9:15

    Ich bin sonst eigentlich auch eher der Grobmotoriker 😉

  • Antworten
    Simone von zimtkringel
    9. Januar 2024 at 19:54

    Boah, perfelt gekrendelt. Hut ab! Die sehen echt superschön aus.
    Liebe Grüße
    Simone

  • Antworten
    Zoe von fluffig&hart
    14. Januar 2024 at 12:07

    Wow, die sehen ja aus wie gemalt, einfach nur wunderschön. Die sind ja fast zu schade zum Essen…obwohl, ich würde doch probieren 🙂

  • Antworten
    Brotwein
    17. Januar 2024 at 19:02

    Kasnudel sind genau mein Fall, besonders, wenn sie herzhaft mit Speck daher kommen. Selbstgemachte Nudeln gibt es hier viel zu selten. Dabei sind es doch gerade diese einfachen Rezepte, die es Wert sind nachgemacht zu werden.
    Lieben Gruß Sylvia

  • Antworten

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