Fisch in cremig-würziger und gemüsiger Kokossauce – so lecker schmeckt Ecuador! Das südamerikanische Ragout habe ich im Slowcooker zubereitet.
Oh, das Banner des aktuellen Kochtopf-Blogevents weckt Sehnsucht in mir: Südamerika! Zweimal hatte ich bisher das Glück, dorthin zu reisen – quasi auf Familienbesuch: Als Austauschstudent lebte der junge Ecuadorianer Carlos 2009 bei uns und ist seitdem unser drittes Kind 🙂 Wir freuen uns jedesmal wie Schneekönige, wenn er nach Deutschland kommt, und 2011 und 2013 haben wir ihn auch in seiner Heimat besucht (siehe hier).
Was macht südamerikanische Küche eigentlich aus?
Ante Carlos (vor Carlos) hatte ich überhaupt keinen Begriff, was südamerikanische (oder gar ecuadorianische) Küche ausmacht. Mientras Carlos (während Carlos’ Zeit hier) habe ich ein paar mal versucht, etwas “Heimatliches” für ihn zu kochen – mit wechselndem Erfolg: Die Empanadas und Arroz con Menestra wurden prima, an den rohen Fisch-Cocktail Ceviche habe ich mich nicht herangetraut. Da war Urs von Coconut & Cucumber, Gastgeberin des aktuellen Blogevents, schon mutiger! Despues de Carlos (nach Carlos) hatten wir – wie gesagt – zweimal Gelegenheit, südamerikanische Küche vor Ort zu erleben und haben uns dabei auch vor Meerschweinchen nicht bange gemacht.
Während uns “Cuy” nicht vom Hocker gerissen hat (sehr fettig, ein bisschen wie Ente), fanden wir eigentlich sämtliche Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten großartig. Denn wir mochten die Aromen (vielschichtig, oft mit Zitrus, aber selten scharf) und alles superfrisch – zum Beispiel die Austern-Ceviche vom Stand auf dem Foto unten: Die lebenden Austern werden direkt am Strand geknackt, in Würfel geschnitten und in einer Marinade aus Limette und Zwiebel geschwenkt. Dazu gibt es gerösteten Mais.
Also habe ich mir auch für das Südamerika-Blogevent im Kochtopf etwas mit Fisch ausgesucht – wie immer bei Laylita, dem imho besten Blog zur ecuadorianischen Küche. Pescado encocado (Fisch in Kokossauce) wird normalerweise im Topf geschmort, ich habe meinen 1,5-l-Slowcooker dafür genutzt (die Zubereitung im “normalen” Topf steht natürlich auch unten beschrieben). Der Saucenpart mit Zitrus, Paprika, Tomate und Kokosnuss schmurgelt zunächst separat, am Ende zieht der marinierte Fisch dann eine halbe Stunde in der heißen Sauce. Dazu passen Reis und gebratene Kochbanane – wenn man denn welche bekäme…
Dieses Gericht aus Ecuador habe ich für den Slowcooker abgewandelt: Im 1,5-l-Topf schmurgelt die würzige (aber nicht scharfe) Sauce aus Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Kokosmilch. Der marinierte Fisch zieht ganz am Ende für eine halbe Stunde darin gar - längere Garzeiten machen ihn zäh. Alle Marinadenzutaten verrühren. Fischwürfel in einen Plastikbeutel geben, einige EL der Marinade dazu geben. Kalt stellen. Restliche Marinade zurück behalten. Öl in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Hitze Zwiebeln, Paprika und Tomate darin anbraten (das nennt sich Refrito und wird häufig so gemacht bei ecuadorianischen Gerichten). Kokosmilch und restliche Marinade angießen, kräftig würzen und in den Einsatz des 1,5-l-Slowcookers geben. Etwa 2,5 bis 3i Stunden auf Stufe HIGH oder 5 bis 6 Stunden auf LOW garen - wobei zusätzliche Zeit nicht schadet. Dann Topf auf HIGH stellen (falls vorher auf LOW gegart wurde), Fischwürfel und Koriander einrühren. Weitere 30 Minuten garen. Optional mit Saucenbinder etwas andicken, mit Reis servieren. Wer das Gericht nicht Slowcooker, sondern auf dem Herd gart: Die Sauce sollte unter Rühren etwa 30 Minuten schmurgeln, der Fisch fünf Minuten gar ziehen.Pescado encocado (Fisch in Kokossauce, Slowcooker)
Zutaten
Für die Marinade:
Für die Sauce:
Sonstiges:
Zubereitung
Notizen
Urlaubserinnerungen anno 2011: Meine drei Kinder am Strand in Salinas
14 Kommentare
Urs
9. Mai 2019 at 21:50Liebe Gabi,
tolles Rezept, schöne Fotos und dazu noch ein kleiner Reisebericht! Danke für den Einblick. Um “Cuy” haben wir auch einen großen Bogen gemacht.
Dank Carlos hast du das Land ja auch ganz anders kennengelernt .. ach toll! Wir kriegen s.w. 2020 einen ecuadorianischen Schüler.
Liebe Grüße
Urs
Regina
10. Mai 2019 at 15:40Liebe Gabi, sehr schönes Rezept in Kolumbien wird der Fisch oder auch die Meeresfrüchte in einer ähnlichen Sauce zubereitet. Dort an der Grenze zu Ecuador bei Pasto werden Meerschweinchen auch viel gegessen. Mir sind sie aber auch viel zu fettig! Ich bin bisher achtmal in Kolumbien gewesen und ich bin ein großer Südamerika Fan und finde die südamerikanische Küche sehr spannend! Ich habe das Glück das unser Asia Laden häufig Platanos hat.
Liebe Grüße Regina
Gabi Frankemölle
10. Mai 2019 at 16:12Und noch fettiger als Cuy sind Chicarrones – Fett frittiert in Fett 🙂
zorra
8. Juni 2019 at 9:56Der Austernverkäufer mit dem Maggi-Stand ist der Brüller. 😉 Dein Fischrezept natürlich auch.
Gabi Frankemölle
10. Juni 2019 at 11:00Sowas nennt man wohl Globalisierung 😉
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